Die Spargelerbse (Tetragonolobus purpureus) ist eine einjährige Pflanze, die nicht nur wunderschöne Blüten hervorbringt, sondern auch delikate Hülsen.

Anfang April habe ich mit dem Vorziehen begonnen, damit die Pflanzen dann nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden konnten.

Anfangs scheint ihr Wuchs noch recht "übersichtlich". Das ändert sich jedoch rasch. Die Spargelerbse bildet ca. 60 cm lange Triebe aus, die den Boden bedecken oder sich an vorhandene stabile Zäune, Pflanzen etc. anlehnen.

Somit ist sie gut geeignet als Unterpflanzung von höheren Gemüsesorten wie z.B. Tomaten oder Chilis. Auch in Töpfen kann man sie zur Unterpflanzung von Paradeisern nutzen. Sie hängen dann zwar etwas über den Rand, wachsen und fruchten aber unbeeindruckt weiter.

Die Blüten sind eine echte Zierde. Der eigentliche Grund für den Anbau in unserem Garten war aber die Neugier auf die 4 - 6 cm langen, viereckigen Hülsen der Spargelerbse.

Die Pflanzen setzen von Juni bis in den Herbst hinein laufend Hülsen an, die sehr jung geerntet werden sollten. Werden sie zu spät geerntet, schmecken sie zäh und werden faserig. Jung geerntet ergeben sie ein sehr schmackhaftes Gemüse, das ganz unkompliziert einfach nur gedünstet oder gebraten werden kann. Der Geschmack soll, wie der Name nahe legt, spargelähnlich sein. Mich erinnert er eher an Zuckerschoten, jedoch mit etwas mehr Biss.
Angeblich sind auch die jungen Sprosse essbar, das habe ich aber (noch) nicht versucht. Ebenso wenig wie das Rösten der geernteten Spargelerbsensamen, die dann im gemahlenen Zustand als Kaffee-Ersatz verwendet werden können.
Letzteres wäre mir zu mühsam. Man bräuchte schon eine ganze Menge reifer Samen, denn diese sind mit ca. 2 mm Durchmesser recht klein. Ersteres versuche ich, wenn ich nicht vergesse, in diesem Jahr.

Alles in allem kann ich ein durchaus positives Fazit aus dem vorjährigen Versuchsanbau ziehen: Die Pflanzen sind hübsch, brauchen keinerlei Pflege, sind unkompliziert und recht anspruchslos. Wer die Hülsen ernten will, sollte alle zwei, drei Tage durchpflücken, sonst übersieht man das zarte Jungstadium, in dem sie essbar sind.
Ich werde die Spargelerbse jedenfalls auch in diesem Jahr wieder anbauen.