Samstag, 30. April 2011

Blühen wird nicht belohnt

Ungerecht ist die Welt.
Unsere Kiwi, die wir vor sieben Jahren in den Garten gepflanzt haben, dient nun in einigen Beeten als Mulch.
Sie hat neben den Wurzen den Zaun zum Nachbargrundstück behübscht. 2008 haben wir für sie extra eine Pergola gebaut, damit sie genug Platz hat, sich zu entfalten.
Wunderschön hat sie geblüht. Ihre großen, weich behaarten Blätter haben im Sommer Schatten gespendet.

Gern bin ich in der Kiwilaube gesessen und habe dem Plätschern der Zisterne gelauscht, mit einem guten Buch in der Hand oder einfach nur meinen Gedanken nachhängend.

So sah es noch vor drei Tagen aus.

Und so heute.

"Jenny" ist nicht mehr. Sie war eine selbstfruchtende Sorte, die keinen männlichen Bestäuber benötigt. Angeblich. Leider war ich vor sieben Jahren noch nicht ganz so bewandert in Sachen Pflanzen und fand es ungeheuer praktisch, nur eine Kiwi pflanzen zu müssen. Heute erkenne ich darin eine Verkaufsmasche, mehr nicht.
Nun also ist "Jenny" durch den Häcksler gegangen und zu Mulch geworden.
Wir sind gierig und wollen schließlich auch Früchte ernten. Möglichst viele.
"Purpurna Sadowa", eine glatte, rotschalige und rotfleischige Kiwi, und eine männliche Befruchtersorte sind eingezogen.
Ganz kahl sieht es jetzt hier aus. Trostlos irgendwie, genau so wie das Regenwetter.

Mittwoch, 27. April 2011

Garten-Newsticker (2)

Es gibt so viel zu tun, dass ich kaum Zeit finde für ausführliche Blogbeiträge. Deshalb wieder ein kurzer Newsticker aus unserem Garten:

Gemüsegarten:
Seit einer Weile schon können wir Salate aus dem Garten genießen - verschiedene Pflücksalate vermischt mit Blättern der Roten und Gelben Melde, Blut-Sauerampfer, Schnittlauch, Rucola und anderem, das sich so findet.
Zuckererbsen und Kapuzinererbsen sind gut gekeimt und wachsen vor sich hin.
Die Kohlrabis legen an Umfang zu.
Mit dem Auspflanzen von Paradeisern und Paprikas versuche ich mich noch eine Weile zu gedulden, obwohl die Temperaturen recht verführerisch sind. Die Töpfe sind jedoch schon vorbereitet und derzeit mit Papier abgedeckt, um die Erde vor dem Austrocknen zu schützen.
Die ersten Feuerbohnen sind gelegt. Weitere folgen diese Woche.
Zucchinis und Gurken sind gerade gekeimt und entwickeln die ersten echten Blätter. Zur Zeit müssen sie noch die Aussicht aus dem Wohnzimmer genießen.
Anderes konnte draußen gesät werden: Palmkohl, Mangold, Salate, Radis u.a.
Zwiebeln sind gesteckt und als Experiment habe ich einige Erdäpfel vorgetrieben und in großen Kübeln versenkt. Bin schon sehr neugierig auf deren Entwicklung.

Wildkräuter:
Der Bärlauch im Garten beginnt gerade zu blühen. Heute werde ich noch einmal davon ernten, dann war's das für dieses Jahr.
Ansonsten bietet der Nicht-Rasen interessante Ergänzungen für den Speiseplan: Löwenzahnblätter für den köstlichen Erdäpfelsalat mit Kürbiskernöl, Gundermann, Wegerichblätter, Schafgarbenblättchen und anderes landen des öfteren im gemischten Salat.
Brennnesseln zum Trocknen mussten aus der nahen Au importiert werden.

Obst:
Die Johannisbeersträucher tragen reichlich, ebenso der Jostastrauch! Der kräftige Rückschnitt hat ihnen gut getan.
Der letzten Herbst gepflanzte Marillenbaum ist über und über mit Früchten voll. Ob die alle ausreifen? Ich habe meine Zweifel.
Der Rote Boskop hat wieder nur sehr spärlich geblüht. Vielleicht ist er einfach tragfaul?
Die Zwetschken tragen mäßig. Wird wohl eher nichts mit Schnaps aus eigenen Zwetschken in diesem Jahr.
Dafür blüht der Quittenbaum über und über und duftet herrlich. Allein schon die Blüte wäre immer wieder Grund genug, um eine Quitte anzupflanzen.
Für die Kiwi hat die letzte Stunde geschlagen. Sie wird demnächst ausgegraben und kommt danach als Mulch zum Einsatz. Als Nachfolge haben wir die Sorte "Sadowa" gekauft und dazu einen männlichen Befruchter.
Am Holunder zeigen sich schon die Dolden. Bis zum Aufblühen kann es nicht mehr allzu lange dauern. Sehr früh in diesem Jahr!
Über Apfelbeeren, Vogelbeeren, Stachelbeeren, Brombeeren und anderes Obst kann ich noch keine Prognosen abgeben. Ich lasse mich überraschen.
Die kleine Mispel hält sich noch zurück.
Aus unerfindlichen Gründen sind einige der Erdbeeren von einem großen Topf, in dem sie als Unterpflanzung dienen, ausgebüchst und wachsen nun im Rasen. Sie blühen sogar schon!
Eine Japanische Weinbeere ist vor zwei Wochen eingezogen. Hoffentlich gefällt es ihr bei uns!

Rosen:
Im Februar war es eine Woche lang sehr warm. Das Signal für die Rosen zum Loslegen! Leider. Bei vielen sind in den darauffolgenden eisig kalten Wochen mit minus 11 Grad ganze Triebe erfroren. Ich werde jetzt wohl doch noch einiges schneiden müssen.

Sonstiges Blüh- und Grünzeugs:
Die Tulpenblüte hat ihren Höhepunkt überschritten, ebenso die Elfenblumen.
Die Clematis blühen und blühen, ebenso die Flieder mit ihrem berauschenden Duft.
Einige Rosen befinden sich schon ungeduldig in den Startlöchern.
Die Hostas entrollen ihre Blätter, die Farne halten mit dem eleganten Entrollen ihrer Wedel gut mit. Leider sind zwei Hostas verschwunden: "Fire and Ice" (Schon wieder! Die werde ich nicht mehr nachkaufen.) und "Sum and Substance" (Wie kann eine so riesige Hosta einfach verschwinden? Mäuse waren's nicht, das kann ich mittlerweile ausschließen.)
Die Knopsen der Pfingstrosen legen jeden Tag an Umfang zu. Ich freue mich schon auf die Blüte!
Als nächstes werden wohl die Schwertlilien ihre Farben zeigen.

Tierisches:
Das Insektenhotel ist ziemlich gut ausgelastet und bietet immer spannende Szenen.
Im Teich tummeln sich die ersten Kaulquappen - und werden wohl im Eiltempo von den Molchen aufgefuttert. Mal schauen, wie viele das große Fressen überleben.
Die Weinbergschnecken befinden sich im Paarungsfieber. Spannend zu beobachten.
Mit der Post kam ein wunderbares Hummelhaus (Danke nochmals!)! Mein Schatz hat es gleich entsprechend luxuriös ausgestattet und jetzt warten wir, ob jemand einziehen mag.

Wetter:
Seit einigen Wochen schon keine Minusgrade mehr. Ganz im Gegenteil: Nachts immer so um die 8 - 10 Grad.
Gestern endlich der erste Regen seit Wochen!

Befinden:
Wunderbar!

Sonntag, 17. April 2011

Tierisch viel los

Kaum scheint die Sonne, ist tierisch was los in unserem Garten.
Heute hat sich dieser sonderbare Geselle gezeigt. Weiß jemand, um welches Insekt es sich dabei handelt?

Die Amseln im Garten werden immer mehr - und auch immer zutraulicher. Sie nutzen alle Wasserstellen für ausgiebige Bäder und ein Pärchen konnte ich gestern und heute beim Nestbau beobachten. Mein Schatz hat zwar mit Kamera und Stativ im Garten gelauert, aber von den gefiederten Häulsbauern gibt es leider trotzdem kein brauchbares Foto.

Die drei Laichballen im Teich wurden wider Erwarten noch nicht von den Molchen weggefuttert. Die anfänglichen schwarzen Pünktchen in den Ballen entwickeln langsam andere Formen. Die Spannung steigt!

Am eifrigsten wird im Insektenhotel gearbeitet. Hier brummt und summt es ununterbrochen. Viele Zimmer sind schon wieder belegt. Deshalb mussten wir die Anzahl der Zimmer in den letzten Wochen aufstocken. Die Manieren der meisten fliegenden Gäste lassen jedoch zu wünschen übrig, oft zeigen sie einem nur frech den blanken Hintern.

Selten bekommt man auch ein Köpfchen zu sehen. Mit Pollen wird im Eifer des Gefechts recht wild herumgekleckert.

Noch seltener gelingt eine Ganzkörperaufnahme eines Hotelgastes, bevor dieser eilig auf seinem Zimmer verschwindet.

Auch die ersten Taubenschwänzchen habe ich heute entdeckt. Bis mir von diesen flinken Fliegern ein Foto gelingt, wird es wohl noch länger dauern!

Dienstag, 12. April 2011

Fensterbank-Plantage

Da harren sie nun der Dinge, all die vorgezogenen Chilis, Paprikas und Paradeiser.

Besetzen alle Fensterbänke und genießen den Ausblick in den Garten.

Etwas über 70 Tomatenpflanzen und über 30 Chilis und Paprikas werde ich behalten und nach den Eisheiligen, oder, sollte die Wetterprognose umwerfend gut sein, auch etwas früher, ins Freie zu pflanzen. Tagsüber trage ich sie zum Abhärten oft ins Freie. Aber damit bin ich heuer nachlässiger als in den letzten Jahren. Die Schlepperei ist schon recht mühsam. Licht haben sie ja genug an den Südfenstern des Ess- und Wohnzimmers.

Manche plagt wohl schon die Ungeduld angesichts der sonnigen letzten Woche. So wie diese "Bolivian Rainbow" mit den schönen lila überhauchten Blättern. Diese Chili zeigt bereits ihre erste geöffnete Blüte.

Sie gehört zu den eher kleinwüchsigen Pflanzen. Deshalb mache ich mir keine großen Sorgen wegen eines möglichen Platzmangels. Alle "Großen" sind frisch getopft, mit etwas Kompost versorgt und werden täglich besucht und bewundert.

Die warmen Tage und Nächte sind vorerst vorüber. Kalte, stürmische und regnerische Tage sind angebrochen. Sobald das Wetter wieder stabiler wird, dürfen die Chilis, Paprikas und Paradeiser in das kleine Gewächshaus auf der Terrasse übersiedeln, das wir seit dem Vorjahr immer im April aufbauen. Dann wird es nämlich zu eng auf den Fensterbänken: Gurken, Kürbisse und Zucchinis müssen ausgesät werden.

Mittwoch, 6. April 2011

Teich-TV

Besser als jede Fernsehsendung ist derzeit unser Teich-TV.
Zufällig wurde ich Zeugin, als sich gerade zwei Frösche gepaart haben. Die kennen da nix. Lassen einen zuschauen, als wär's die natürlichste Sache der Welt. Ist es ja auch.
Froschexpertin bin ich leider keine, aber es waren keine grünen, lauten Quaker, sondern braune Frösche. Also vermutlich Gras- oder Moorfrösche. Stundenlang haben sie sich vergnügt - oder auch nicht. Jedenfalls war die Froschdame sehr geduldig mit dem Herrn, der sich auf ihrem Rücken festgekrallt hatte. Foto ist mir leider keines gelückt.

Einige Tage später waren dann schon zwei Laichballen in unserem kleinen Teich.

Und am Wochenende gar schon drei. Hatten sich die immer wieder lieb oder wohnen hier mehrere Froschfrauen? Keine Ahnung.

Die Molche müssen den reich gedeckten Tisch förmlich gerochen haben. Denn kaum hatten die Frösche gelaicht, sind die ersten Molche aufgetaucht, deren Leibspeise bekanntlich Froschlaich ist. Gefährliche Gewässer zum Aufwachsen für Frösche.

Auch im letzten Jahr schon mussten die Frösche hart ums Überleben kämpfen. Wie viele letztendlich den gefräßigen Mäulern der Molche entwischt sind, weiß ich nicht. Aber einen tapferen kleinen Frosch konnte ich fotografieren, da war er ungefähr zwei Zentimeter groß. Er war aus dem Teich ins Zeitloch geflüchtet.

Bin schon neugierig auf die nächste Folge Teich-TV. Demnächst müssten sich die Molche paaren. Das Paarungsritual der Molche ist sehr interessant zu beobachten. Die Männchen wedeln immer wieder mit ihrem Schwanz. Angeblich befördern sie auf diese Weise Duftstoffe in Richtung der holden Weiblichkeit, um deren Aufmerksamkeit zu erregen. Jedenfalls witzig zu beobachten.