Mittwoch, 30. März 2011

Wo die Wurzen wohnen - Teil IV

Exklusive Höhenlage

Manche mögen's nicht nur heiß, sondern auch sehr exklusiv.

Solche Nobelgeschöpfe bestehen natürlich auch auf einer besonderen Wohngegend: In luftiger Einzellage mit weitem Rundumblick in die Landschaft.

Am liebsten noch zart-duftende Nachbarn.

Auch der Blick aus diesem Luxusdomizil kann sich sehen lassen.

Für Unterhaltung ist auch gesorgt: Die Natur verändert ihr Gesicht, damit den noblen Bewohnern nur ja nicht langweilig wird.

Manchen treibt es dann doch die Schamesröte ins Gesicht bei derart viel Luxus.

Anderen stehen die Haare zu Berge.

Doch der Luxus steht auf wackeligem Fundament: Eine der Villen ist im Lauf des zweiten Jahres etwas in Schieflage geraten. Das Fundament wird selbstverständlich von der Baufachfrau umgehend verstärkt. (Alle paar Jahre muss man die Holzpflöcke austauschen, denn der in den Boden geschlagene Teil verrottet langsam aber sicher.)

Fertigteile für die nächsten exklusiven Bungalows sind schon vorhanden. Im Frühling ist Baubeginn.

Demnächst geht's weiter mit der Vorstellung des Zaunstädtchens.

Hier geht's zu den bisherigen Berichten:
Wo die Wurzen wohnen - Teil I: Sanddornsiedlung

Wo die Wurzen wohnen - Teil II: Multi-Kulti-Siedlung "Blühender Weg"
Wo die Wurzen wohnen - Teil III: Antikes Wurzenhochhaus

Samstag, 26. März 2011

Es insektet wieder

Der Frühling ist endlich so richtig spürbar. Täglich öffnen sich neue Blüten und erfreuen nicht nur uns, sondern auch die kleinen, nützlichen Helfer im Garten.

Alle Blüten werden fleißig besucht. Und wie immer nehme ich mir vor, diesen Herbst noch mehr frühe Blüher zu pflanzen, damit auch ja genug für alle da ist...

Das große Insektenhotel im Gemüsegarten wird nur so umschwirrt.
Möglichkeiten werden sondiert.

Und manche haben sich schon entschieden.

Nachsatz: Zum Bloggen hatte ich wenig Zeit, es gab viel zu tun! Neben den üblichen Frühjahrsarbeiten im Garten haben wir heute auch den ersten Teil unserer Hausfassade fertig gestrichen. Und jetzt spüre ich wieder einmal alle Muskeln.

Freitag, 18. März 2011

Stille Erdung

Angesichts der Katastrophe in Japan frage ich mich schon die ganze Woche, wie ich überhaupt hier noch über Blümchen, Gemüse und anderen "Kleinkram" schreiben kann.

Eine ganze Zeit lang war ich recht "sprachlos", hier im Blog, auf der Facebook-Wachsen und Werden-Seite und überhaupt. Den Kopf voll mit all den schrecklichen Bildern, völlig überfordert von den vielen Informationen ohne eigentlichen Wert.

Erdbeben und Tsunami weisen uns den Platz: Das Sagen hat ganz klar die Natur. Durch das Spielen mit zerstörerischer Atomkraft weisen wir Menschen uns selber an den Platz: Ist der Mensch nichts weiter als ein Parasit? Ich muss zugeben, den Gedanken trage ich schon eine ganze Weile mit mir herum.

Geholfen gegen diese Gedankenflut hat mir schließlich der Garten. Ich habe stundenlang vor mich hingearbeitet, wortlos, still. Mich an den Regenwürmern erfreut, die sich massenhaft unter dem winterlichen Mulch in den Gemüsebeeten vergnügt haben. Das hat mich wieder etwas geerdet. Ich kann die Welt nicht retten. Ich kann mit viel Glück und Anstrengung vielleicht Vorbild sein, ein ganz kleines, in meinem ganz kleinen Umfeld für ein anderes Verhalten.


Mittwoch, 16. März 2011

Garten-Newsticker (1)

Es regnet, naja, es nieselt etwas vor sich hin. Der Garten trägt schon leicht wüstenhafte Züge nach diesem extrem trockenen Winter. Jedenfalls ist somit etwas Zeit, um vor dem PC zu sitzen.
In den letzten Tagen war es frühlingshaft - warm, sonnig, leichter Südostwind - endlich war es möglich, im Garten zu arbeiten. Für solche Zeiten, wenn ich nur wenig PC-Zeit habe, wird es in Zukunft öfter mal einen kurzen bilderlosen Garten-Newsticker geben.

Im Zeitraffer die letzten Tage:

Gemüsegarten:
Beete abgeräumt, etwas Kompost gestreut und eingehackt, Radieschen und Rucola angebaut, ein paar gekaufte Salate ausgepflanzt.

Mulch verteilt:
Im Herbst "eingelagertes" mittels Rasenmäher "geerntetes" Laub und Häckselgut aus dem Vorfrühlingsschnitt einiger großer Sträucher verteilt. Beerensträucher und Waldecke sind frisch gemulcht. Wie immer war das Material viel zu wenig.

Schnitt:
Angefangen mit dem Rosenschnitt. Stachelbeerspitzen eingekürzt, um dem Mehltau vorzubeugen, Taybeere frisch aufgebunden und Erfrorenes weggeschnitten, einiges an Staudenschnitt erledigt. Die empfindlicheren Stauden wie Lavendel & Co. müssen noch warten bis kommende Woche.

Teich und Bachlauf:
Von Laub und Kiefernnadeln befreit, etwas Wasser aufgefüllt - und beobachtet! - Siehe Tierisches weiter unten;-)

Rasen, der eigentlich eine Wiese ist:
Laub und Nadeln abgerecht, hat Stunden gedauert!
Im schattigen Bereich etwas Rasen nachgesät.

Pflanzliches:
Die ersten Krokusse blühen - endlich ein paar Farbtupfer.
Bei den Maibeeren erscheinen schon die Blätter.
Die Rosen treiben aus, die Clematis sowieso.
Der Bärlauch ragt noch nicht aus der dicken Mulchdecke, aber intensives Nachgraben hat ergeben, dass unter dem Mulch schon die Spitzen zu sehen sind;-)

Tierisches:
Erste Bienensichtung des Jahres!
Die Regenwürmer im Gemüsegarten werden auch immer mehr und mehr -und fett sind sie!
Marienkäfer torkeln noch etwas benommen aus ihren Winterverstecken.
Die Weinbergschnecken befinden sich noch in ihren gedeckelten Häuschen, einige davon habe ich beim Herumwerkeln gefunden und wieder zurückgebettet.
Die Meisen suchen nach Nistplätzen, auch die Amseln benehmen sich sonderbar aufgeregt...
Und im Teich, ja da ist schon Nachwuchs-Zeugen angesagt! Gestern habe ich zwei Frösche erwischt, als sie sich ganz ruhig dem Liebesspiel hingegeben haben.

Befinden:
Müde! Bin das körperliche Arbeiten draußen nicht mehr gewohnt nach dem Winter, aber das wird schon wieder.
Etwas kränkelnd, wie oft in der Übergangszeit. Aber sehr zufrieden, dass nun doch der Frühling beschlossen hat, sich durchzusetzen.

Sonntag, 6. März 2011

Kälteschutz im Gemüsegarten

In unserem Garten haben wir leider kein Gewächshaus. Am Anfang haben wir keines geplant, nun ist ohne größeren Umbau kein Platz mehr und die Kosten sind ja auch nicht ohne. Das bringt mich jedes Jahr im Vorfrühling ins Grübeln: Wie kann ich Salate auspflanzen, wenn es eigentlich noch zu kalt dafür ist?

In der Garage - nein, nein, kein Platz für Autos, ein Platz zum Lagern für altes Holz, Pflanztöpfe, Bewässerungsschläuche, Sommerliegen und sonstige lebensnotwendige Utensilien! - haben wir noch den Rahmen eines alten Lattenrosts aufgehoben. Man weiß ja nie. Und siehe da, wir wussten.

Flugs an zwei Abenden entstanden daraus - und aus dicker Plastikfolie - zwei kleine, mobile Häuschen für den Gemüsegarten: Holz zurecht schneiden, zusammenschrauben, Folie schneiden, antackern, fertig.

Ein paar Tage später war der Boden endlich soweit aufgetaut, dass ich wenigstens ein paar Salatwinzlinge auspflanzen konnte.

Als Abdeckung für die noch wirklich kalten Nächte erhalten die Häuschen derzeit noch je zwei Lagen Noppenfolie und zwei alte Teppiche. Auch aus dem Garagenfundus natürlich. (Warum andere Leute immer alles gleich wegwerfen?)

Einige Steine habe ich noch um die kleinen Pflanzen drapiert, die sollen als Wärmespeicher dienen. Ob die Steine wirklich was bringen, kann ich noch nicht sagen. Tagsüber gebe ich die Teppiche und die Noppenfolie von den Häuschen herunter. Je nach Temperatur dürfen die Salatpflanzen auch mal Frischluft tanken. Gegen Abend wird alles wieder abgedeckt.
Auf diese Weise haben meine kleinen Salatpflanzen sogar schon Nächte mit minus sechs, sieben Grad überstanden.

Schönheitspreis bekomme ich dafür keinen, aber praktisch und kostengünstig ist die Lösung allemal.

Dienstag, 1. März 2011

Algiersalat (Fedia cornucopiae)

Der Algiersalat (Fedia cornucopiae) ähnelt vom Wuchs und von der Blattform her dem Feldsalat, wird jedoch um einiges größer.

Gerhard Bohl beschreibt ihn als "Feldsalat für den Sommer", der angeblich aus Nordafrika stammt. Wir essen ihn sehr gerne in verschiedenen Kombinationen mit anderen Salaten und Kräutern. Ich liebe einfach bunt zusammen gewürfelte Salate!

Zum Beernten zwickt man regelmäßig die Triebspitzen ab, damit der Salat möglichst spät zur Blüte kommt. Wobei die Blüten wunderschön sind, eine echte Zierde und äußerst beliebt bei Insekten!

Wer also Bestäuberinsekten in seinen Gemüsegarten locken will, ist mit dem Algiersalat auch gut bedient. Ich habe die blühenden, ca. 40 cm hohen Pflanzen einfach stehen lassen, auch um Samen zu ernten.

Aber Achtung: Die reifen Samen fallen so schnell aus, dass mir die Ernte nur bei ganz wenigen gelungen ist. Ob sich der Algiersalat selber aussät, kann ich noch nicht sagen. Ich hoffe es sehr, denn ich möchte diesen unkomplizierten und wuchsfreudigen Salat auch heuer wieder im Gemüsegarten beherbergen.