Montag, 20. Dezember 2010

Weihnachtsgrüße

Weihnachten ist für mich immer ein Fest, um Danke zu sagen zu Menschen, die zu meinem Leben gehören und die mir etwas bedeuten.

Viele, die hier mitlesen, gehören nun schon länger zu meinem Leben: Das Teilen von Gedanken und das Gewähren von privaten Einblicken in Garten, Haus und Leben verbindet über die Jahre.

Mit manchen hat sich auch ein Austausch von Gedanken abseits der Bloggerei entwickelt und mit einigen verbindet mich mittlerweile ein sehr inniges freundschaftliches Gefühl.

Ihr seid eine wirkliche Bereicherung für mein Leben -
Dankeschön euch allen!


Die Blogwelt hat sich verändert: Als ich anfing, im März 2007, war die deutschsprachige Gartenbloggerwelt für mich überschaubar, eigentlich recht klein. Viele liebgewordene Kontakte und Blogs sind damals entstanden, die mich bis heute begleiten.

Mittlerweile sprießen die neuen Blogs nur so aus dem Boden und ich komme schon lange nicht mehr dazu, auch alle neuen schönen, inspirierenden Blogs regelmäßig zu besuchen oder gar Kommentare zu hinterlassen. Schon gar nicht, wenn es täglich neue Beiträge gibt.

Umso mehr freue ich mich, dass es immer noch LeserInnen gibt, die hier bei mir ihre Gedanken zu meinen Beiträgen niederschreiben.

Dankeschön für eure oft sehr interessanten und bereichernden Worte!

Weihnachtskrippe meiner Schwester,
von ihr selber liebevoll gebastelt


Bei mir macht sich derzeit eine gewisse Internet-Müdigkeit breit - ich brauche eine kleine Blogpause bis nach Neujahr oder nach Heilig Drei König.

Ihr Lieben alle, seid bitte nicht böse,
wenn ich nicht mehr bei allen vorbeischauen
und Weihnachtswünsche hinterlassen kann!


Ich wünsche all meinen Leserinnen und Lesern
ein frohes Weihnachtsfest, entspannende Feiertage
und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!


Im nächsten Jahr geht es hier wie gewohnt wieder weiter mit Berichten aus dem Garten, Portraits ausgefallener Gemüsearten und Tomatensorten, Selbstgemachtem und vielen Bildern aus Natur und Garten.

Alles Liebe & bis bald,
Margit


Montag, 13. Dezember 2010

"Hendl aus dem Plastiksack" oder: Verkommene Kochkultur

Durch die vielen verschiedenen Kräuter und ausgefallenen Gemüsearten, die ich in unserem Garten anbaue, bin ich auch immer auf der Suche nach Möglichkeiten, diese zu verwenden.


Ich möchte sie ja nicht nur anschauen, daran schnuppern und sie fotografieren, sondern will auch einen praktischen Nutzen daraus ziehen.

Spargelerbse

Manche Leute schütteln da nur den Kopf, so nach dem Motto: "Erst macht sie sich die mühsame Arbeit mit dem Anbauen, dann auch noch die ganze Arbeit mit dem Kochen. Wozu? Gibt doch alles zu kaufen und stundenlang Kochen macht schon mal gar keinen Spaß."

Zwei große Irrtümer - vom "mühsamen Anbau" jetzt mal abgesehen - stecken darin: Erstens gibt es Vieles nicht zu kaufen von dem, was hier bei uns im Garten wächst, und das sind oft sehr interessante Geschmäcker und ausgefallenes Gemüse, und zweitens muss Kochen keine stundenlange Arbeit sein.

Hinter der Annahme, Kochen sei ein Zeitfresser, verbirgt sich eine einfache Tatsache: Kaum jemand kann heutzutage noch wirklich Kochen.

"Schnelle Küche" bedeutet für die meisten, etwas aus dem Tiefkühlfach in die Mikrowelle zu stellen oder etwas aus irgendeinem Packerl mit Wasser anzurühren und aufzukochen. Allerhöchstens noch ein Schnitzel aus der Vakuumverpackung holen, kurz salzen, pfeffern und schnell braten. Dazu gibt's dann eine M....fix-Irgendwas. Oder man stopft ein Hendl in einen Plastiksack, schüttet eine Fertigwürzmischung dazu und steckt das einfach ins Rohr. Welch' kulinarischer Höhepunkt.
Schnell mag das sein. Preiswert nicht. Gesund erst recht nicht. Und irgendwie schüttelt's mich immer, wenn ich diese spezielle Hendl-im-Sack-Werbung sehe.

Mit wirklichen Rohstoffen - "Lebens"mitteln - kann kaum mehr jemand umgehen.
Und wenn dann doch die Lust am Kochen aufkeimt, starten Interessierte meist den Versuch, etwas aus einem hippen Kochbuch pingeligst nachzukochen, wofür mit Sicherheit 113 schwierig zu beschaffende und oft teure Zutaten benötigt werden. Und das war’s dann auch schon.
Das Fazit: Kochen ist kompliziert, teuer und zeitaufwändig.

Irrtum!

Schnelles, gesundes, preiswertes “Alltagskochen” haben einfach die wenigsten gelernt. Dafür benötigt man ein gewisses Grundverständnis, vor allem aber Übung und den Mut, zu experimentieren. Dann ist es nicht so schwer, schnell und preiswert etwas Gesundes auf den Tisch zu bringen.
Das i-Tüpfelchen ist, wenn man dazu frisches Gemüse und frische Kräuter aus dem eigenen Garten verwenden kann.

Das führt mich wieder zum Anfang: Kochen macht Spaß! Und es dauert keinesfalls Stunden, etwas Schmackhaftes und Gesundes zuzubereiten.

Hirschhornwegerich

Sehr ärgere ich mich auch über die oftmals geäußerte Ansicht, nur "Reiche" könnten sich gesund ernähren. Gesunde Sachen seien ja so teuer.
Ja, wenn man glaubt, seinen Vitaminbedarf im Winter mit Ananas, Grapefruits und Erdbeeren aus Spanien decken zu müssen, dann schon!
Hat denn niemand mehr eine Ahnung, wie viel an Vitaminen allein in den verschiedenen - im Winter überall erhältlichen und preisgünstigen - Kohlgemüsen steckt?
Aber: Die muss man ja zubereiten.
Und: Nein, das schmeckt dann nicht langweilig! Es gibt eine unglaubliche Vielzahl an schnellen Gerichten, die man daraus zaubern kann.

Wieviel weniger Probleme hätten wir, wenn die Menschen wieder die gesunde, schnelle Alltagsküche beherrschen würden: weniger Transportkilometer, weniger Verpackungsmüll, bessere lokale Landwirtschaft, weniger fehlernährte Menschen.

Wie haltet ihr das?
Ist Kochen, wie ich es verstehe, einfach nicht (mehr) zeitgemäß? Warum nicht?

Freitag, 10. Dezember 2010

"Eisperlensalat" - Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum)

Mit dem wunderschönen Namen "Eisperlensalat" wird es manchmal bezeichnet, das Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum). Das sagt schon einiges über die Schönheit dieser Pflanze aus.

Die Blätter und Stängel sind überzogen mit kristallgleichen Perlen. Das sind die Saftzellen dieses Mittagsblumengewächses.

Ich hatte ja schon Erfahrung mit der nahen Verwandten, dem Mesembryanthemum cordifolia. Das Mesembryanthemum crystallinum ist die bekanntere Art und taucht seit einigen Jahren ab und zu mal irgendwo als Salatpflanze auf.

Der "Eisperlensalat" ist wärmebedürftig. Ich habe das Eiskraut im April vorgezogen und Mitte Mai dann ausgepflanzt. Da es viel Sonne mag und wenig Nährstoffe benötigt, habe ich zwei Balkonkisterl damit bepflanzt.

Anfangs entwickeln sich große Blätter, die bei Sonnenschein oder Wassermangel ganz weich werden, kaum kommt der Schatten oder sie bekommen Wasser, werden sie wieder knackig und fest. Die Oberfläche fühlt sich an wie ganz feines, weiches Leder.

Anscheinend sticht die Pflanze ins Auge: So gut wie alle Besucher fragten, was das für ein Gewächs sei. Als ich ihnen dann ein Blatt zum Kosten entgegenstreckte, war die Zurückhaltung erst einmal groß. Aber unsere Gäste sind es gewohnt, immer mal wieder neues Grünzeug zu kosten, also haben alle tapfer auf den Blättern herumgekaut - und waren dann positiv überrascht: "Das schmeckt ja salzig!", war der überwiegende Tenor. Das stimmt. Das Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum) schmeckt salzig (salziger noch als Mesembryanthemum cordifolia), ist recht knackig und erfrischend.

Verwendet habe ich es vor allem als Beigabe zu Salaten. Es schmeckt auch recht gut, wenn man eines der großen Blätter einfach auf ein frisches Brot mit Butter legt und herzhaft hineinbeißt. Im Sommer reicht das ja oft schon als kleine Mittagsmahlzeit. Angeblich kann man das Eiskraut auch wie Spinat zubereiten, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Recht schnell entwickeln sich neben den großen Blättern auch lange Triebe mit vielen kleinen Blättern, die sich dann hervorragend zum Knabbern eignen... Wenn man die Triebe nicht laufend beerntet, wird das schnell sehr unübersichtlich - aber schön!

Prächtige Pflanzen mit langen schillernden Trieben und einer erheblichen Blattmasse entwickeln sich im Lauf des Sommers. Wunderschön auch die zarten weißen Blüten.

Durch seinen hängenden Wuchs eignet sich der "Eisperlensalat" auch gut als Unterpflanzung in höheren Töpfen oder als Ampelpflanze. Damit eignet sich der Eisperlensalat auch hervorragend für Topf- oder Balkongärtner.

Ich habe die Masse dieser Pflanze deutlich unterschätzt! Im kommenden Jahr werde ich höchstens eine oder zwei davon anbauen.

Jetzt kann ich auch einen Vergleich ziehen zwischen "Eisperlensalat" (Mesembryanthemum crystallinum) und dem sog. ausdauernden Eiskraut (Mesembryanthemum cordifolia): Der "Eisperlensalat" hat deutlich größere Blätter und entwickelt schnell wesentlich mehr Masse. Die Blätter sind allerdings nicht ganz so knackig wie beim ausdauernden Eiskraut, das mit seinen kleinen, festen Blättern im Mund "kleine Explosionen macht", wie es eine Freundin einmal ausdrückte.
Das ausdauernde Eiskraut ist nur ausdauernd, wenn man es drinnen überwintert, was ich auch dieses Jahr wieder mache. Das ist problemlos zu bewerkstelligen. Ob der Eisperlensalat auch überwintert werden kann, weiß ich nicht. Der Anbau erfolgt bei uns immer einjährig.
Der leicht salzige Geschmack ist beiden zu eigen. Beim Eisperlensalat ist er meiner Meinung nach etwas ausgeprägter als beim ausdauernden Eiskraut.

Eine tolle Pflanze jedenfalls: Optisch herrlich, unkompliziert in der Pflege und recht einfach kulinarisch zu verwerten!

Hier mein erster Beitrag zu den beiden Eiskraut-Arten, auch mit Bildern des ausdauernden Eiskrauts:
Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum bzw. cordifolia)

Dienstag, 7. Dezember 2010

Schneerosen

Der Winter hat sich in seiner ganzen Pracht offenbart.

Die Königin der Blumen hat gestern noch hoch erhobenen Hauptes Schnee und eisiger Kälte getrotzt.

Heute hat Tauwetter eingesetzt.

Das weiße Gastspiel war hoffentlich nicht das letzte in diesem Jahr.

Freitag, 3. Dezember 2010

Winterzauber

Tief verschneit ruht der Garten.

Die Wurzenwand wirkt sonderbar schneebekleckst. Die Dekorationsstücke mit ihrem Bewuchs tragen alle ein weißes Häubchen.

Das Zeitloch verschwindet fast im Schnee, der mittlerweile so hoch ist, dass ich bis zur Stiefeloberkante darin versunken bin.

Um Weihnachten hier drin bei einem Feuerchen verbringen zu können, müsste die weiße Pracht vorher weg schmelzen - oder wir haben einiges an Vorbereitungsarbeit... Zweiteres wäre mir deutlich lieber!

Auch alle anderen Sitzplätze im Garten sind tief verschneit, wie hier der Platz im Kräutergarten.

Am Teich herrscht beschauliche Stimmung.

Und ich überlege ernsthaft, ob ich nicht morgen mit einer Iso-Matte und dick eingemummelt - und mit einer Tasse heißem Punsch - ein Stündchen die Ruhe in einer der Liegen am Teich genießen werde. (Auch wenn die Nachbarn mich dann wohl endgültig für verrückt halten.)

Ob mit diesem Spinnrad all dieser Schnee gesponnen wird? Oder ist es doch Frau Holle, die ihre Betten so kräftig schüttelt?

Wie auch immer: Es ist märchenhaft im Garten.

Bitte Platz zu nehmen, das heiße Wasser kommt sofort! - Leider nur eine Träumerei. Es müsste herrlich sein, die Füßchen-Badewanne auch im Winter benützen zu können. Leider ist mir dafür noch keine Lösung eingefallen.

Obwohl eindeutig Weiß den Ton angibt, spitzen doch hier und da auch Farbtupfer aus der Schneedecke hervor. Wie hier die Früchte an einer der zahlreichen kleinen Berberitzen.

Prächtig in seinem Winterkleid steht der Sanddorn da: Die Äste dicht an dicht mit orangen Beeren behangen und obenauf eine Decke aus Schnee.

Doch auch Blüten finden sich jetzt, mitten im Winter: Der Winterjasmin blüht schon seit Wochen, ein Duftschneeball hat zeitgleich mit dem Fallen der ersten Schneeflocken seine ersten Blüten geöffnet und diese Mahonie trotzt mit ihren kräftigen Blüten ebenfalls dem Weiß.

Ich liebe den Winter: die Kälte, den Schnee, das Weiß!
Sogar das Schneeschaufeln mag ich, das anstrengend ist, weil wir so lange Gehsteige haben, die wir freihalten müssen. Aber es ist einfach schön, seine Muskeln zu spüren, die frische, kalte Luft einzuatmen und sich am Schneefall zu erfreuen. Von mir aus, kann es noch lange so bleiben!

Mittwoch, 24. November 2010

Lippenbalsam selbst gerührt

Wer viel in der Natur oder in klimatisierten Räumen ist, kennt dieses Problem recht gut: Die Lippen werden trocken und spröde, springen auf und werden rissig. Jahrelang habe ich mit allen möglichen Produkten geschmiert, gepflegt - und was hat's genutzt: Nix.

Seit mehr als einem Jahr nun benutze ich selbst gerührten Lippenbalsam. Und siehe da: Das Problem ist gelöst. Keine rissigen Lippen mehr. Und das, obwohl ich nicht alle 10 Minuten Lippenbalsam auftrage.

Bienenwachs und Kakaobutterplättchen

Hier das einfache Rezept zum Nachmachen:

Basiszutaten:
25 g Mandelöl (je nach Vorliebe kann auch ein anderes Öl verwendet werden)
15 g Kakaobutter
10 Bienenwachs
(Je nach gewünschter Gesamtmenge die Zutaten im selben prozentuellen Anteil verringern.)

Mögliche sonstige Zutaten - je nach Vorhandensein:
(Diese Zutaten sind allesamt nicht notwendig. Der Balsam wirkt auch ohne diese Zusätze wunderbar!)
10 Tropfen Vitamin E (wundheilend, entzündungshemmend, glättend, schützt vor zuviel Sonne)
8 Tropfen Grapefruitkernextrakt (antibakteriell, leicht konservierend)
5 Tropfen Ätherisches Öl zur Beduftung (Orange oder Vanille oder was auch immer)

Zubereitung:
Mandelöl, Kakaobutter und Bienenwachs im Wasserbad sanft erwärmen und verschmelzen.
Nach dem die Masse etwas abgekühlt ist, die übrigen Zutaten dazugeben und weiterrühren.
In kleine Döschen, erhältlich in Drogerien und Apotheken, abfüllen.

Der Lippenbalsam ist auch ohne Übung im Kosmetik-Rühren und ohne besondere Ausrüstung einfach herzustellen. Versuchsweise habe ich eine kleine Menge ein Jahr lang aufgehoben, um die Haltbarkeit zu testen: Kein Problem.

So viele Vorteile!
Keine undurchschaubare Chemie mehr auf den Lippen, nicht dutzende kleine Döschen und Lippenstifthülsen jährlich im Müll. Denn die Döschen für meinen Lippenbalsam wasche ich nach dem Entleeren einfach im Geschirrspüler und schon sind sie wieder verwendbar.
Und der größte Vorteil: Wunderbar weiche Lippen!

Mittwoch, 10. November 2010

Ab ins Zeitloch!

Oft werde ich von langjährigen Blogbesuchern nach dem Zeitloch gefragt. Die meisten wollen wissen, ob es noch immer so dominant im Garten ist wie zu Anfang. Nun seht selbst, wie es jetzt im Spätherbst aussieht. (Bilder vom Frühling zeige ich im Winter mal.)

Unser Zeitloch ist zwischen zwei kleine Hügel eingebettet. Auf der rückwärtigen Seite des einen Hügels habe ich als untere Begrenzung eine Reihe aus Lonidera nitida gezogen und in Kugelform geschnitten. Dazwischen hat eine kleine Blutbereberitze, Berberis thunbergii "Atropurpurea Nana", ihren feurigen Auftritt. Eigentlichhätte ich gerne Buchs dafür genommen, aber das war mir schon vor einigen Jahren zu heikel. Die ausgewählten Buchsersatz-Pflanzen muss ich zwar öfter schneiden, aber das geht recht flott.

Diese Rose, deren Namen ich leider vergessen habe, blüht unermüdlich - die Fotos sind alle vom 7. November - bis zum ersten richtig strengen Frost, ein Ausbund an Vitalität.
Die Rückseite des Zeitlochs wurde von einem weiß-grünen Spindelstrauch, Euonymus fortunei "Emerald Gaiety", schon gut bewachsen, auch eine Staudenclematis lehnt sich hier an.

Nach dieser rückwärtigen Mauer folgt der zweite kleine Hügel. Wir gehen daran vorbei und nehmen die zweite Abzweigung nach links.

Dieses Beet links vom Weg wird im Herbst von Astern dominiert, doch die Rose "Aspirin" blüht nach wie vor unablässig. Rechts von diesem Weg liegt der Gemüsegarten.

Gleich nach dem Beet biegen wir links ab, an einem kleinen Mäuerchen vorbei und stehen unter dem ersten "Megin-Tor", benannt nach einem Ort aus einem Roman. Wir haben hier zwei Rankbögen miteinander verbunden und Wein und Clematis gepflanzt.

Rechts vom zweiten Megin-Tor steht meine heiß geliebte Badewanne, jetzt natürlich ungenutzt.

Blickt man beim Durchschreiten der Megin-Tore geradeaus, fällt der Blick auf den sog. Camino, in dem sommers eine hängende Rose blüht - leider ist jetzt von ihr nichts mehr zu sehen. Er bildet den Mittelpunkt des kleinen Platzes, scherzhaft Piazza Camino betitelt, vor dem Zeitloch. Links vom Kamin geht es ab ins Zeitloch, rechts gelangt man über eine winzige Brücke über das kleine Bächlein in den rückwärtigen Gartenbereich.

Ein Blick auf das Gemäuer des Zeitlochs durch die Pflanzen auf dem kleinen Hügel.

Hier wachsen viele duftende Kräuter, Fetthennen, Sonnenhut und einige Berberitzensorten.

Ihre Stacheln sind zwar nicht gerade nett beim Schneiden oder Jäten, aber die Farben im Herbst sind einfach umwerfend schön.

Hier derselbe Hügel von vorne.

Direkt an den beiden Säulen, die den Eingang zum Zeitloch bilden, wachsen zwei Berberis thunbergii "Atropurpurea Nana", die hier schon wesentlich mehr Richtung Gold verfärbt sind, als auf der eher schattigen Rückseite des Hügels.

Zu Samhain sah es so aus in unserem Zeitloch:

Der Boden ist mittlerweile schon recht dicht mit Teppichthymian bewachsen. In der Mitte thront die große Räucherschale, rechts der noch nicht angeheizte Aztekenofen, jede Menge Räucherwerk, Kerzen, genug Holz und Selbstgebrautes zu trinken sind die Zutaten für eine lange Nacht.

Kuschelig warm war's und einfach nur schön. Das Zeitloch wurde wieder einmal seinem Namen gerecht.

Nachtrag 2.2.2011: Den versprochenen frühsommerlichen Spaziergang um's Zeitloch gibt es nun auch als Beitrag:
Frühsommerlicher Gang um's Zeitloch

PS: Wer die Geschichte der Entstehung unseres Zeitlochs noch nicht kennt - es gibt ja auch "Blog-Frischlinge" -, kann hier den Beginn nachlesen und dann einfach immer den Links am Ende der Beiträge folgen. - Kaum zu glauben, dass das erst zweieinhalb Jahre her ist!

Montag, 8. November 2010

Stiller November am Teich

Hier soll ein Bachlauf sein?

Der versteckt sich aber gut!

Ah, eine kleine Brücke! Wo ist denn nun das Wasser?

Einmal kurz umgedreht - da plätschert es ja doch ganz sanft zwischen den Steinen und Pflanzen.

Wieder Richtung Teich geblickt sind auch noch ein paar Blüten zu finden. Chrysanthemen, weiß und namenlos.

Aber strahlend.

Andere weiße Dinge leuchten ebenfalls in den schwachen Novembersonnenstrahlen.
Die meiste Zeit des Jahres sind die Schneckenhäuser von anderen Pflanzen verdeckt.

Nur noch selten ist es warm genug, auf den beiden Liegen den Blick auf den Teich und die herbstliche Stille zu genießen.

So ruhig liegt er da, nachdem alle Blätter entfernt wurden und die Wasserpflanzen geschnitten sind.

Naja, ganz so ruhig nicht. Zwei Frösche habe ich beim Arbeiten aufgeschreckt, die sind mitten rein geplatscht.

Freitag, 29. Oktober 2010

Ziegen-Reste

Nein, ich habe nicht geschlachtet.

Beim Sieden meiner neuesten Ziegenmilchseife blieb noch Ziegenmilch übrig. Und frau ist ja knausrig: Nur nix vergeuden. Ziegenmilch soll ja sagenhaft pflegend sein.
Was bietet sich also mehr an, als daraus eine Creme zu rühren. Milchcreme wollte ich ausprobieren, seit ich in diesem Blog darüber gelesen hatte.

Auf der Grundlage dieses Rezepts habe ich nun zwei Portionen Ziegenmilch-Honig-Creme gerührt. Man benötigt keine außergewöhnlichen Zutaten. Die Milch, es muss natürlich keine Ziegenmilch sein, ersetzt den Emulgator und man kann praktisch jedes haushaltsübliche Öl verwenden. Durch die Seifensiederei habe ich eine recht große Ölauswahl.

Meine Zutaten:
50 ml Ziegenmilch
50 ml Traubenkernöl
50 ml Rapsöl
1/2 TL Honig
Ätherische Öle: Cananga

Dann habe ich das ganze noch einmal mit denselben Basiszutaten gerührt, ohne Honig, dafür aber mit Heliozimt zur Konservierung.

Heliozimt wird auch als Lebensmittelaroma verwendet und ist in meinen Augen der unbedenklichste Konservierungsstoff für Cremes. Man muss nur den leicht vanillig-zimtigen Geruch mögen. Wie alle möglichen Stoffe kann er allergieauslösend sein und Hautirritationen hervorrufen, wenn man ihn nicht verträgt. Ich komme allerdings bestens damit klar und verwende Heliozimt ab und zu, wenn ich größere Portionen Creme rühre.

Heute habe ich den ersten Test gemacht:
- Die Creme ist relativ flüssig, mehr wie eine Bodylotion - beim nächsten Test werde ich es mit Kuhmilch versuchen und schauen, ob da ein Unterschied ist.
- Die Milchcreme ohne Honig fühlt sich absolut gut an und zieht auch bestens ein.
- Die Portion mit dem Honig hinterlässt auf den Händen beim Schmieren einen leicht klebrigen Film, sodass ich dem Bedürfnis, mir sofort die Hände zu waschen, nicht widerstehen konnte. Man muss der Milch-Honig-Creme etwas länger Zeit geben zum Einziehen, dann fühlt auch sie sich sehr gut an, die Haut wird schön weich und es bleibt ein leichter, sanfter Film auf der Haut. Eine perfekte Bodylotion.

Wie lange die Haltbarkeit der Creme ohne Heliozimt ist, weiß ich natürlich noch nicht. Ich bewahre sie im Kühlschrank auf - und wahrscheinlich ist sie aufgebraucht, ehe sie schlecht werden könnte.

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Einfach in den Wald gehen...

Bei trübem Herbstwetter habe ich zusammen mit meinem Schatz am Wochenende endlich wieder einmal den "Dr. Wald" konsultiert.

Ruhige Wege in herbstlichen Farben. Balsam für die Seele. So, wie diese alte Eiche, einer meiner Lieblingsbäume hier bei uns in der Lobau.

Keine Spaziergänger haben uns gestört. Ich konnte die Ruhe des Waldes spüren, den Herbst riechen und Energie tanken.

Ab und zu öffnet sich ein Blick auf's Wasser: Altarme der Donau, seit langem schon vom Mutterfluss abgeschnitten. Bei Hochwasser kann man hier nicht gehen. Die Wege sind bis zu einem Meter überflutet.

Wildnis.

Efeu - hier noch ganz zart und zahm.

Hier schon in armdicken Ranken, die den Baumstamm wie außen liegende Adern bewachsen.

Viele rote Früchte hängen an Sträuchern und leuchten gegen das um sich greifende Grau an: Früchte des Schneeballs, des Spindelstrauchs, Hagebutten, vereinzelt noch Berberitzen und andere.

Hier, bei der Mühlleitner Furt, einem Übergang über ein Altwasser, wachsen riesige Weiden. Der Wasserstand unter der kleinen Brücke ist erstaunlich hoch.

Am Hinweisschild hat sich jemand einen Spaß erlaubt, damit unsere Konsultation beim Dr. Wald nicht gar so beschaulich wird.

Und wieder einmal die Erkenntnis: Ich sollte das viel öfter machen - ohne Ziel und ohne Uhr einfach in den Wald gehen, durchatmen, schauen, riechen, lauschen - sein.