Dienstag, 22. September 2009

Offline

Die Technik ist ein Hund.
Oder ist doch irgendwo der Wurm drin?

Welches Viech auch immer: Ich bin seit zwei Tagen offline. Irgendein Leitungsproblem irgendwo.

Wundert euch also nicht, wenn ich nicht auf Mails antworte, nicht poste und nirgendwo vorbei schaue.
Der Wurm ist hoffentlich bald gefunden und die Leitung durchgepustet.

Bis dahin wünsche ich allen einen schönen Herbstbeginn,
Margit


Donnerstag, 17. September 2009

Scharfe Schönheiten: Endlich Chilis!

Endlich. In diesem Jahr hat es übermäßig lang gedauert, bis ich größere Mengen an Chilis ernten konnte.

Red Cherry Hot

Nun reifen täglich viele der kleinen - oder auch größeren - schönen scharfen Dinger.

Aji Cristal

Aji Cristal
, Schärfegrad 6, ist so eine scharfe Schönheit. Die Chili färbt von Grün nach Gelb, dann über Orange nach Rot. Am Strauch hängen somit irgendwann alle Farben gleichzeitig. Da fällt einem glatt das Ernten schwer.

Sibirischer Hauspaprika

Sibirischer Hauspaprika, der Name ist trügerisch. Es handelt sich nicht um einen Paprika, sondern um eine recht scharfe Chili mit dem Schärfegrad 7.

Eigentlich wollte ich in diesem Jahr nicht so viele scharfe, dafür mehr mildere Sorten anbauen. Daraus ist wieder einmal nichts geworden... Anscheinend keimen bei mir partout die milden schlecht, die scharfen Sorten dafür umso besser.

Über die Verarbeitung habe ich im letzten Jahr schon geschrieben.

Unbekannte Weiße aus Ungarn

In diesem Jahr werde ich auch wieder einige Gläser Chilis einlegen, die ersten sind gerade fertig geworden.

Sie kommen bei unseren Gästen sehr gut an, weil sie nicht einfach nur scharf sind, sondern auch viele Kräuter ihren Geschmack entfalten können.

Ich hoffe auf noch viele sonnige Tage im September und Oktober, damit meine scharfen Schönheiten noch alle ausreifen können.

Dienstag, 15. September 2009

Wespenspinne

Das Rätsel um den kunstvollen Kokon war schnell gelöst: Es ist ein Kokon der Wespenspinne, Argiope bruennichi, wie Frieda mir mitteilte.

Ihren Namen verdankt die Wespenspinne eindeutig der wespenartigen Zeichnung ihres Hinterleibs. Die Weibchen sind um die 2 ,5 cm groß, die Männchen angeblich nur 6 mm und wesentlich unauffälliger. Das erklärt, warum ich bisher nur weibliche Wespenspinnen bei uns gesichtet habe.

Seit einigen Jahren schon können wir diese wunderschönen Spinnentiere in unserem Garten beobachten, in diesem Jahr gibt es im Garten viele ihrer Art.

Am Foto unten wickelt eine Wespenspinne gerade ihre Beute ein, ehe sie sie tötet und anschließend aussaugt.

Im gestern gezeigten Kokon überwintert der Nachwuchs der Wespenspinnen. Die jungen Spinnen verlassen den Kokon im Frühling, sobald die Temperaturen für sie warm genug sind.

Also wird nächstes Jahr wieder so ein Jahr, in dem ich alles erst im späteren Frühling schneiden kann. Ich habe jedes mal sonst Angst, die Kokons von Spinnen oder den Nachwuchs der Gottesanbeterinnen auf dem Kompost zu "entsorgen" - und das will ich keinesfalls. Schließlich bin ich ganz eigennützig und will auch nächstes Jahr so fotogene Mitbewohner, die ich beobachten kann.

Montag, 14. September 2009

Kokon-Kunstwerk

Vor zwei Wochen schon habe ich dieses "Ding" hier in meinem Riesenmeerträubel entdeckt.

Ein kunstvoller Kokon, geschätzte beinahe 2 cm hoch und 1,5 cm im Durchmesser. Wunderschön anzusehen, wie ein kunstfertig gearbeiteter Lampion.

Von oben lässt er sich nur schwer fotografieren, zu dicht ist das Netz, das ihn fest hält.

Er ist jedenfalls verschlossen.

Weiß jemand, worum es sich dabei handelt? Edith, du vielleicht?

Mittwoch, 9. September 2009

Äpfel - äh, Bohnen?

Unser Apfelbaum wollte auch im zweiten Jahr keine Äpfel tragen. Aber - oh, wundersame Überraschung! - er trägt hübsche lilafarbene Bohnen!

Sieht das nicht genauso hübsch aus wie pausbäckige Äpfelchen?
Nun ja, es stimmt: Rote Äpfel und lila Bohnen müsste er tragen, das wär's! Aber frau will ja nicht unbescheiden sein.

Auch in der Quitte hängen sie dekorativ: Blauhilde an Quitte.

Wie das kommt?
Eine sehr angenehme Folgeerscheinung des Mulchens: Im Frühling habe ich die dürren Bohnenpflanzen von den Stangenbohnentipis gerissen und bequem wie ich nun mal bin, einfach im Beet, in dem auch die beiden Bäume stehen, damit gemulcht. Ich hatte angenommen, ich hätte alle Bohnen geerntet, was für ein Irrtum. Als es warm genug wurde, keimten überall Stangenbohnen. Schau' wir mal, dachte ich, was das wird. Es ist geworden. Erst kletterten sie an den abgeernteten weißen Johannisbeersträuchern hoch, die zwischen den beiden Bäumen stehen, dann fanden sie den Weg in deren Geäst. Und nun darf ich ernten. Ohne die Mühe des Anbaus. Wie praktisch. Und ein Hingucker für die Spaziergänger ist's auch. Die wundern sich bestimmt über die seltsamen Äpfel.
(Und ich überlege schon, wo ich kommendes Frühjahr mit den Bohnenstauden mulche - am Flieder vielleicht?)

Montag, 7. September 2009

Hochbeet - Wofür alte Zaunbretter gut sind

Habt ihr auch Ecken im Garten, die ihr nie fotografiert? Die ihr einfach nicht mögt, weil sie unaufgeräumt und unansehnlich sind oder weil dort einfach nichts wachsen will?
Wir haben so eine Ecke. Leider ist sie das Erste, das man sieht, wenn man unser Grundstück betritt und einen Blick nach rechts wirft.

Ein langer Weg führt zu den Mülltonnen nach hinten und zu den vier Kompostern auf der rechten Seite. Vorne rechts wachsen zwei rote Johannisbeeren, links sollten gelbe Himbeeren und im Anschluss an die Johannisbeeren rote Himbeeren wachsen. Etwas weiter hinten auf der linken Seite stehen noch drei Maibeeren und eine Vogelbeere und rechts an der Grundstücksgrenze befindet sich eine uralte Forsythienhecke.

Die Himbeeren wollten hier einfach nicht wachsen. Es ist halbschattig und recht trocken. Extra für die Himbeeren haben wir sogar vor zwei Jahren eine Bewässerung verlegt. Trotzdem wollten sie nicht. Nun weiß ich auch warum. Am letzten Wochenende gruben wir die Himbeeren aus: Der Boden ist knochenhart, staubtrocken, durchsetzt von Bauschutt, nicht einmal Regenwürmer mögen die Erde. Das Mulchen der letzten fünf Jahre hat nichts gebracht, die Bewässerung hat nichts gebracht.

Am Samstag hat's uns dann gepackt. Ausgangspunkt der Überlegungen: Was macht man mit alten Zaunbrettern?

Also Himbeeren ausgegraben, möglichst samt aller Wurzelfizzelchen, damit sie nur ja nicht wieder irgendwo austreiben. Um arbeiten zu können, mussten wir allerdings zuerst den Hokkaido in den Zaun hängen.

Der Plan: Ein Hochbeet an die Stelle der Himbeeren bauen. Hier könnte ich endlich Wurzelgemüse wie Karotten, Pastinaken etc. anbauen. Im Gemüsegarten ist das kaum möglich, weil der Boden zu sehr von unserer alten Pappel durchwurzelt ist und alle Karotten eher Alraunen gleichen als Karotten, einzig erkennbarer Unterschied: Sie schreien nicht beim Ziehen.

Da unsere Doppelgarage mehr einem Materiallager als einer Garage gleicht, fanden wir viel vom benötigten Material dort. Aus alten den Zaunbrettern bauten wir den Korpus. Der wurde dann mit Folie ausgekleidet, damit die Bretter ein wenig vor der Feuchtigkeit geschützt sind.

Auf den Boden legten wir noch Hasendraht. Nicht dass irgenwann mal Wühlmäuse das neue Paradies entdecken. Es fehlen noch die Abschlussleisten auf der Oberseite. Nur für die Hälfte lagen passende Holzleisten in unserem gut sortierten Materiallager.

Mit dem Befüllen konnte ich auch gleich anfangen. Die Reste eines alten Baumstumpfes, allerlei Geäst, Schnittgut, Häckselmaterial und immer ein bisschen Erde dazwischen. Da ist noch viel Platz - wie praktisch, dass im Herbst Unmengen Schnittgut anfallen.

Die Mülltonnen haben mittlerweile auch einen neuen Platz erhalten - der Blick auf die Fahrräder ist unvergleichlich besser - und zwischen Hochbeet und Kompostern wird eine Reihe Säuleneiben gepflanzt, die die Sicht auf das Kompostdurcheinander nehmen sollen. Im Frühling werden wir dann die alte Forsythienhecke verjüngen. Mal hoffen, dass sie neu durchtreibt und dann etwas wieder schmaler gehalten werden kann. Dann erst ist die rechte Seite des Wegs fertig.

Links gibt es auch noch einiges zu tun: Gelbe Himbeeren ausgraben, ein kleines Hochbeet, bauen, zwei Eiben pflanzen. Ich denke aber, das muss auf den Frühling warten.

Freitag, 4. September 2009

Tomaten-Zwischenbilanz

Das Saisonende kann schneller kommen, als mir lieb ist. Daher ist es allerhöchste Zeit für eine Tomaten-Zwischenbilanz.

Blick in den Gemüsegarten -
Tomaten dominieren noch immer das Bild


Das Wetter war in diesem Jahr kein tomatenfreundliches. Viel zu viel Regen, dazwischen drückende Schwüle. Sehr "pilzfreundliches" Wetter also. Schon Ende Juli entdeckte ich an einigen Tomatenstängeln Braunfäulestellen. Wie immer habe ich radikal alle Blätter von unten her entfernt und nur die oberen, gesunden stehen gelassen. So konnten die Pflanzen schneller abtrocknen - manchmal mag ich den Wind in unserer Gegend ja doch. Ich hatte Glück: Bisher musste ich keine Pflanze entfernen, alle wuchsen und trugen weiter.

Noch viele unreife Tomaten im Gemüsegarten -
sie blühen, wachsen, reifen weiter

Tomatenliebhaber mit Glashäusern jammerten in diesem Sommer darüber, dass die Luftfeuchtigkeit nicht aus den Tomatenhäusern zu bekommen war. Da bin ich dann wieder froh, dass meine Paradeiser fast alle im Freiland bzw. in Töpfen an Hauswänden stehen, wo sie bei Regen zwar nass werden - auch unser Dachvorsprung ist viel zu schmal, um sie davor zu schützen -, aber wenigstens alles wieder halbwegs rasch abtrocknen kann.

"Striped Turkish" trägt noch Unmengen unreifer Früchte

Im Gemüsegarten musste ich für einige ganz eifrige Paradeiser, die oben an den Stangen angekommen waren, Schnüre quer über Kopf spannen. Ich brachte es einfach nicht über's Herz, sie zu kappen.

Moskovskij Delikates und Die Kleinen Mohren gehören zu den hohen Sorten im Gemüsegarten, die jetzt auch horizontal weiterwachsen dürfen.


Sie lohnen es mir, der Himmel hängt voller Moskauer Delikatessen.

Auf der Terrasse ist der Himmel voller Carnicas.

Ein wunderschöner Anblick, wenn man darunter steht. Wie Trauben hängen die Paradeiser unter dem Terrassendach. So schön, dass ich es kaum wage, davon zu ernten.

Von unten bietet sich dieser Blick auf die Terrasse: Die kleinen Hängetomatensorten (Tumbling Tom Red, Green Sausage u.a.) in den Balkonkisterln fruchten noch immer, wenn auch nicht mehr so massenhaft wie zu Anfang der Saison.

Am Fuß der Terrasse stehen drei Tangellas. Sie sind schon bis zur halben Höhe abgeerntet und blattlos, nähern sich aber schon rasant den von oben herunterhängenden Sorten.

Von Tangella bin ich einfach jedes Jahr auf's Neue begeistert. Sie trägt massenhaft in riesigen Rispen, die mehr Trauben gleichen.

Stellvertretend für die vielen Töpfe an drei Hauswänden zeige ich einige, die vor dem Wohnzimmerfenster an Seilen hochklettern. Sie haben alle schon lange das obere Seilende erreicht, ich musste sie kappen. Die beiden Pflanzen rechts sind Mallorquinische Hängetomaten, Spanierinnen von Daniela. Sie tragen richtig große Paradeiser in richtig großen Trauben! (Vorstellung folgt im Winter.)

Mein Fazit bisher: Trotz des sommerlichen, lang anhaltenden Zwischentiefs in Bezug auf die Tomaten haben sich alle wieder gut gefangen. Mit der Ernte bin ich hochzufrieden. Seit Wochen schon koche ich ein, trockne, friere ein, verschenke, lasse verkosten und koche eine Vielzahl an Gerichten mit Paradeisern. Und: Wir haben noch lange nicht genug davon!