Freitag, 19. März 2010

Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum bzw. cordifolia)

Meine Neugier auf essbare Pflanzen bringt mich immer wieder dazu, Neues auszuprobieren.

In einem Schaugarten sah ich vor zwei Jahren Eiskraut, Mesembryanthemum crystallinum, das neben den Salatpflanzen wuchs. Die nette Dame dort schwärmte von diesem Mittagsblumengewächs. Das Eiskraut sei nicht nur äußerst dekorativ, sondern auch eine köstliche Salatbeigabe. Manchmal wird das Eiskraut unter dem Namen "Eisperlensalat" geführt. Auf dem Bild sieht man den Grund dafür: Die Pflanze ist von kleinen Perlen überzogen, die aussehen wie gefrorene Tropfen.

Mesembryanthemum crystallinum

Ich besorgte mir Samen und stellte dabei fest, dass es auch ein ausdauerndes Eiskraut, Aptenia cordifolia bzw. Mesembryanthemum cordifolia, gibt. Dieses habe ich gleich mit bestellt.

Es fand sein Zuhause in einem kleinen Topf, Mittagsblumen sind ja genüngsam, in der vollen Sonne. Bald schon bildete es lange Ranken aus.

Aptenia cordifolia, auch Mesembryanthemum cordifolia

Die kleinen Blätter dieser sukkulenten Pflanze schmecken knackig, etwas salzig, pfeffrig und haben sich als tolle Bereicherung in Salaten herausgestellt.

Das ausdauernde Eiskraut ist äußerst genügsam. Es beschert nicht nur laufend essbare Blätter, sondern blüht auch sehr dekorativ.

Ich überwintere es auf der Fensterbank in der Küche. Ab und zu kann man auch im Winter einige Blätter abknipsen und unter den Salat mischen.

Angeblich lassen sich aus dem Eiskraut sehr leicht Stecklinge ziehen, ich habe das jedoch selber noch nicht versucht. Da das Überwintern wirklich problemlos ist und ich im kommenden Winter gerne ein paar solcher Vitaminlieferanten auf der Fensterbank hätte, werde ich heuer einige Stecklinge machen.

Dieses Jahr habe ich auch Mesembryanthemum crystallinum angebaut, um es als Salat und Spinatpflanze zu nutzen. Der "Eisperlensalat" soll genau so anspruchslos sein wie seine ausdauernde Verwandte. Die Kleinen spitzen gerade aus der Erde. Ich bin schon sehr gespannt.

Mittwoch, 10. März 2010

Tomatensorte: Himbeerrose

Die Himbeerrose hat ihren wunderschönen Namen von der Farbe der Früchte: Diese sind beinahe rund und in einem Himbeerrot mit einem schwer zu beschreibenden Schimmer.

Die Himbeerrose weist einen überhängenden Wuchs mit langen Trieben auf und wird daher als Ampeltomate in Blumenampeln oder Balkonkästen gezogen.

Ausgeizen soll man sie nicht. Ich entferne aber vor allem gegen Ende der Saison oft einiges an Blattwerk, damit die noch unreifen Früchte mehr Sonne bekommen und das dichte Triebgewirr gut abtrocknen kann.

Die Samen dieser Sorte habe ich vor Jahren in einem Gartenforum ertauscht und baue sie seither alljährlich an. Meine Begeisterung für die Himbeerrose rührt von verschiedenen Eigenschaften dieser Sorte her:

- Sie schmeckt gut. Die Früchte sind sehr saftig, das Fruchtfleisch weich. Die Schale platzt beim Ernten gern mal auf, das scheint mir der einzige Nachteil der kleinen Früchte. Jedoch kann man die reifen Früchte lange Zeit hinweg an der Pflanze belassen, wenn man einmal zu viele reife auf einmal hat.

- Sie reift früh. Schon im Juni kann man die ersten Himbeerrosen ernten. Unter meinen Sorten gehört sie seit Jahren zu den "Frühreifen".

- Sie bleibt gesund bis zum Frost. Trotz des frühen Reifetermins trägt die Himbeerrose unermüdlich bis zum bitter kalten Ende.

- Sie trägt unglaublich viel! Die Himbeerrose ist recht genügsam, kommt mit wenig Platz aus und gehört dennoch zu den absoluten Massenträgern unter meinen Sorten.

- Sie macht kaum Arbeit. Durch das Entfallen des Aufbindens und Ausgeizens macht diese Sorte außer dem Anbau und dem Gießen kaum Arbeit.

Und bei all dem ist sie auch noch äußerst dekorativ.

Montag, 8. März 2010

Ruck zuck-Gartenjahr

Wie die Zeit vergeht!
In der letzten Februarwoche taute er langsam weg, der hartnäckige Schnee.

Dann endlich
  • Tonnen von Laub vom Pseudo-Rasen entfernt
  • Unmengen Kiefernnadeln und Zapfen aus den Beeten und von der Wiese gerecht
  • zwischendurch Chilis nachgesät
  • vertrocknete Stauden in den Beeten abgeschnitten
  • den wahnsinnig gewordenen Holunder auf handliches Format geschnitten
  • das beinahe unverrottbare Laub unserer riesigen alten Pappel säckeweise von den Beeten im Gemüsegarten entfernt
  • zwischendurch Chilis nachgesät
  • die riesige Brombeere geschnitten
  • das eingestürzte Bachufer wieder aufgebaut
  • zwischendurch wieder Chilis nachgesät
  • die Stauden am und im Teich zurückgeschnitten
  • die Hostas in den Töpfen gedüngt
  • ein paar Beerensträucher geschnitten
  • noch mehr große Sträucher geschnitten
  • einen riesigen Haufen Häckselmaterial aufgetürmt
  • mich gefragt, was ich mit den vielen Chilis machen soll - letztendlich sind nämlich dann doch, wenn auch mit großer Verzögerung, wirklich alle gekeimt
  • noch einen Nistkasten aufgehängt
  • die ersten Tomaten ausgesät
  • nach blühenden Krokussen Ausschau gehalten, zwei gefunden
  • bei zurückgekehrter Eiseskälte und stürmischem Nordwind mit dicker brauner Wollhaube und blitzblauen Ohrenschützern (nein, es gibt kein Foto) unseren Häcksler angeworfen. Der Haufen war weg in Null komma nix, ich eingestaubt von oben bis unten.
Und dann war schon wieder Winter.

Mittwoch, 3. März 2010

Tomatenplanung 2010

Wie in jedem Jahr fällt es mir wieder extrem schwer, zwischen all den köstlichen und schönen Sorten, die sich mittlerweile in meiner Samenschublade angesammelt haben, zu wählen. Aber es hilft nicht einfach abzuwarten. Irgendwann ist die Entscheidung fällig. Jetzt nämlich, denn ab morgen will ich mit der Aussaat beginnen.

2010 werden folgende Tomatensorten bei mir angebaut:

Fleischtomaten:
Berner Rosen (Danke Barbara!)
Caspian Pink
Dunkelviolette Indische Fleischtomate
Greenwich
Mariannas Peace (Danke Stefan!)
Negra de la Puebla (Danke Daniela!)
Noire de Russe (Danke Daniela!)
Valencia
Vogts Bulgarische Fleischtomate
Zieglers Fleisch

Beefsteak

Stabtomaten
:
De Berao rot
Die kleinen Mohren
Early Yellow Stripe
Green Zebra
Moneymaker
Moskovskij Delikates
Ranktomate von Carnica
Roma
San Marzano
Striped Roman
Striped Turkish
Tangella
Tigerella
Zahnradtomate (vermutlich)

Ranktomate von Carnica als fixer Teil des alljährlichen Terrassendschungels

Cocktailtomaten:
Baselbieter Röteli (Danke Barbara!)
Black Cherry
Goldita
Sun Drop
Teardrops

Hängetomaten:
Ampeltomate rosa
Green Sausage
Himbeerrose
Johannisbeertomate gelb
Johannsibeertomate rot
Minibel
Tumbling Tom Red
Yellow Canary

Moskovskij Delikates, eine meiner Lieblingssorten

Ein paar Sorten baue ich zum ersten Mal an, einige sind inzwischen Lieblingssorten und gehören zum jährlichen Standard und ein paar werden zum zweiten Mal getestet, um etwas halbwegs Verlässliches über diese Sorte sagen zu können.

Wahrscheinlich eine Zahnradtomate

Von den meisten Sorten ziehe ich zwei Pflanzen, von ein paar wenigen Lieblingen drei, nur von den Platz sparenden Ampeltomaten wird es jeweils mehrere Pflanzen pro Sorte geben.

Viele Sorten befinden sich noch in meiner Schublade und müssen ein weiteres Jahr auf die Erprobung warten oder ein Jahr aussetzen. Die Lieblingssorten werden immer mehr, die neuen auch. Wo soll das noch hinführen...