Damit nicht der Eindruck entsteht, ich hätte ausschließlich tolle Tomatensorten, will ich jetzt mal über einen absoluten Reinfall letztes Jahr berichten:
Die Beschreibung von Opalska in Gerhard Bohls Sortenbuch klingt sehr verführerisch: Die roten Früchte könnten bis zu 20 cm (!) lang werden, sind sehr fleischig und wachsen kräftig. Allerdings seien sie etwas anfällig für Braunfäule und sollten daher geschützt und vollsonnig gepflanzt werden.
Die Beschreibung von Opalska in Gerhard Bohls Sortenbuch klingt sehr verführerisch: Die roten Früchte könnten bis zu 20 cm (!) lang werden, sind sehr fleischig und wachsen kräftig. Allerdings seien sie etwas anfällig für Braunfäule und sollten daher geschützt und vollsonnig gepflanzt werden.
Das klang nach einer perfekten Tomate für unsere Terrasse. Dort könnte sie sich unter dem Dach wachstumsmäßig austoben, steht vollsonnig und auch geschützt.
Um es gleich zu sagen: Die Braunfäule war nicht gravierender als bei den anderen. Ab einem gewissen Zeitpunkt entfernte ich radikal alles Blattwerk, was die Pflanzen nicht am weiteren Wachsen und Blühen hinderte. Allerdings fielen alle Blüten einfach ab. Die Nachbarpflanzen Carnica und De Berao fruchteten jedoch sehr eifrig. Angeblich haben Tomaten bei sehr hohen Temperaturen ein Problem mit dem Fruchtansatz. Die Temperaturen unter dem Terrassendach sind enorm hoch in unseren heißen, trockenen Sommern. Warum also klappte es bei De Berao und Carnica, nicht aber bei Opalska? Das wird ein Rätsel bleiben.
Zwei Früchte nur konnte ich ernten von den beiden riesigen Opalska-Pflanzen. Geschmeckt haben sie himmlisch - vielleicht deshalb, weil sie die einzigen waren und ich sie täglich hypnotisierte, nur ja nicht abzufallen? Auch das wird ein Rätsel bleiben. Vorerst. Heuer baue ich Opalska nicht an, ich muss noch den Frust verdauen. Vielleicht 2009 wieder. Schaut ja recht verlockend aus, diese Tomate, oder?
10 Kommentare:
Ich staune ja immer nur über diese vielen Sorten. Aber immerhin betrachte ich derzeit meine kleine Tomatenpflänzchenplantage am Küchenfenster, die sich allmählich zum Urwald auswächst,auch mit Freude.
Lieben Gruß
Elke
Hallo Margit
Danke für deinen lieben Besuch. Das mit den werkeln bei mir, ist so eine Sache, klingt nur so beim posten. Sicher muss ich meine Arbeit erledigen, aber nur was mit Blumen zu tun hat und nicht zu viel bücken wegen der Knie. Man muss lernen , dass es momentan alles anders ist.Kann nur hoffen dass die die Injektionen helfen.
Zu deinen Tomaten, bei soviel Ernte und Freude wie du es hast, dürfen schon so kleine Rückschläge dabei sein.
Die sehen meinen Eiertomaten sehr ähnlich.Da steht mir dann nichts gutes bevor.
LG Jutta
Sieht aus wie eine grosse Perretti Tomate. Kann mir gut vorstellen, dass sie herrlich gemundet hat. Meine Tomatenpflänzchen sind immer noch im Haus, mit Ausnahme der gelben birnenförmigen Sorte haben alle gut gekeimt :-) !! Bin ja so gespannt ob's klappt bis zur Ernte...
Herzliche Grüsse,
Barbara
Hallo Margit, herzlichen Dank für Deinen lieben Kommentar bei mir :-) So freut einen doch immer sehr, oder? Aber glaube mir...so sieht das nicht jeden Tag bei mir aus...war ja ein Samstag, da musste der Göttergatte mit ran :-)
So so und hypnotisierst Tomaten??
LG, Bine
@ Barbara: Peretti-Tomate? Nie gehört! Aber kein Wunder bei den tausenden Sorten, die es gibt.
Meine Tomaten werden auch noch eine ganze Weile im Haus bleiben, die Gefahr von frostigen Nächten ist ja noch länger gegeben.
Komisch, bei mir hat's mit der Keimung der "kleinen gelben birnenförmigen" (namenlosen, aber sehr robusten) Sorte auch sehr lange gedauert. Ein Pflänzchen ist erst gestern gekeimt!
Ich werde dir nächstes Jahr nochmal frische Samen schicken, wenn du magst!
Liebe Grüße, Margit
Hallo Margit, aber sie sieht aus wie eine große Paprika! Na, vielleicht schaust du nochmal bei mir in den blog. Viele liebe Grüße, Brigitte
Ja, die sieht tatsächlich bombastisch aus. Eine wirklich skurrile Tomatenform. ;-)
Bin schon gespannt auf deinen nächsten Versuch damit - vielleicht in einem Sommer, der nicht so wahnsinnig heiß sein wird ...
Liebe Grüße, Margit, und ein schönes Wochenende wünsch ich dir
Ulrike
Hallo liebe Margit,
hilf doch mal bitte einem Tomatengreenhorn auf die Sprünge. Meine Ex-Sämlinge sind jetzt ca. 25-30 cm hoch und entwachsen den Joghurtbechern.Noch hole ich sie jeden Abend rein, während sie tagsüber draußen im Freien stehen. Ich will sie auf jeden Fall im Kübel wachsen lassen - sind ja eh alles Minis (glaube ich jedenfalls). Pflanzt man mehrere zusammen in einen Topf oder jede Pflanze einzelnen? Was muss ich alles beachten?
Liebe Grüße an die Expertin
Elke
@ Elke:
Liebe Elke, danke für die Expertin;) Aber das bin ich mit meinen wenigen Gemüsejahren wirklich noch lange nicht.
Zu deinen Fragen:
Wieviele Tomaten du in einen Topf pflanzen kannst, hängt von mehreren Faktoren ab: Topfgröße, wie oft du gießen willst/kannst (mehr Pflanzen in einem kleinen Topf, höherer Wasserverbrauch; Untersetzer verwenden!), wie oft du düngen willst (mehr Pflanzen essen mehr), wie groß deine Tomatensorten sind, Material (Plastik hält mehr Feuchtigkeit als Terrakotta).
Ich kann dir keine konkreten Empfehlungen geben, aber damit du dir in etwa vorstellen kannst, wie ich es mache:
Meine Tomatentöpfe sind im Schnitt 40 cm hoch und 38 cm im Durchmesser. Darin wächst jeweils eine wirklich hohe Tomate (2 m und höher), unterpflanzt von einer niedrigeren Chili/Paprika (bis 1 m), oft sogar noch mit einer kleinen hängenden Tomatenpflanze, die über den Kübelrand hinunterhängt oder alternativ mit Basilikum. Also kurz gesagt: Wenn mehrere in einen Topf, dann auch die "Höhenstaffelung" beachten oder ihnen genug "Breite" geben.
Es gibt auch Sorten, die mit extrem wenig Wasser und Nährstoffen auskommen (z.B. Johannisbeertomaten, die noch nahe an der Wildtomate sind), da kommen zwei Pflanzen auch locker mit einem kleinen Balkonkisterl aus. Sind aber die Ausnahme.
Meine Töpfe sind alle aus Plastik mit Untersetzer und müssen in der heißen Zeit täglich, an extrem heißen Tagen (so an die 40 Grad) auch zweimal täglich gegossen werden.
Befüllt sind sie mit normaler Gartenerde oder alter Kübelerde (ca. 1/3), 2/3 mit Kompost, beigemischt sind eine kleine Handvoll Hornspäne und etwas Gesteinsmehl. Gedüngt wird dann bis zum Saisonende nicht mehr, abgesehen von einer ständigen erneuerten Auflage aus Beinwellblättern (dieser Mulch schützt einerseits vor Verdunstung und ist andererseits Zusatznahrung).
Nachgedüngt wird wirklich nur, wenn ich Mangelerscheinungen feststelle, was bisher genau einmal vorkam.
Tomaten mögen meiner Erfahrung nach keine Temperaturen, die tiefer als 5 Grad sind. Ich pflanze erst aus, wenn ich das Gefühl habe, dass keine allzutiefen Nachttemperaturen mehr zu erwarten sind. Manchmal habe ich mich dabei auch schon geirrt, und die armen Kleinen sind knapp am Erfrierungstod vorbeigeschrammt, was natürlich zu einer kleinen Entwicklungspause geführt hat.
Die Eisheiligen sind so ein Zeitpunkt, an dem man sich bisher ganz gut orientieren konnte mit dem Auspflanzen. Kommt natürlich sehr auf das lokale Klima an. Bei uns ist's etwas wärmer, sodass ich oft schon Ende April/Anfang Mai ausgepflanzt habe. Heuer werde ich das nicht tun, es ist einfach nachts noch viel zu kalt (heute hatte es nur 2 Grad).
Wenn du noch nicht auspflanzen kannst oder willst, solltest du entweder deine Kleinen nochmal umtopfen oder ihnen ein wenig Flüssignahrung in die Joghurtbecher geben, damit sie noch ein kleines Weilchen durchhalten.
Tagsüber ins Freie und nachts rein ist gut, mache ich auch zur langsamen Abhärtung und UV-Gewöhnung. Eine ganz schöne Schlepperei!
So, liebe Elke, ich hoffe, meine Erfahrungen helfen dir ein wenig weiter. Wenn du noch Fragen hast, einfach melden!
Liebe Grüße, Margit
Super, liebe Margit und vielen Dank für die ausführlichen Erläuterung.Eine große Schlepperei ist es bei mir noch nicht, so viele habe ich nicht *lach*. Elke
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