Mittwoch, 9. Februar 2011

Spargelerbse (Tetragonolobus purpureus)

Die Spargelerbse (Tetragonolobus purpureus) ist eine einjährige Pflanze, die nicht nur wunderschöne Blüten hervorbringt, sondern auch delikate Hülsen.

Anfang April habe ich mit dem Vorziehen begonnen, damit die Pflanzen dann nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden konnten.

Anfangs scheint ihr Wuchs noch recht "übersichtlich". Das ändert sich jedoch rasch. Die Spargelerbse bildet ca. 60 cm lange Triebe aus, die den Boden bedecken oder sich an vorhandene stabile Zäune, Pflanzen etc. anlehnen.

Somit ist sie gut geeignet als Unterpflanzung von höheren Gemüsesorten wie z.B. Tomaten oder Chilis. Auch in Töpfen kann man sie zur Unterpflanzung von Paradeisern nutzen. Sie hängen dann zwar etwas über den Rand, wachsen und fruchten aber unbeeindruckt weiter.

Die Blüten sind eine echte Zierde. Der eigentliche Grund für den Anbau in unserem Garten war aber die Neugier auf die 4 - 6 cm langen, viereckigen Hülsen der Spargelerbse.

Die Pflanzen setzen von Juni bis in den Herbst hinein laufend Hülsen an, die sehr jung geerntet werden sollten. Werden sie zu spät geerntet, schmecken sie zäh und werden faserig. Jung geerntet ergeben sie ein sehr schmackhaftes Gemüse, das ganz unkompliziert einfach nur gedünstet oder gebraten werden kann. Der Geschmack soll, wie der Name nahe legt, spargelähnlich sein. Mich erinnert er eher an Zuckerschoten, jedoch mit etwas mehr Biss.

Angeblich sind auch die jungen Sprosse essbar, das habe ich aber (noch) nicht versucht. Ebenso wenig wie das Rösten der geernteten Spargelerbsensamen, die dann im gemahlenen Zustand als Kaffee-Ersatz verwendet werden können.
Letzteres wäre mir zu mühsam. Man bräuchte schon eine ganze Menge reifer Samen, denn diese sind mit ca. 2 mm Durchmesser recht klein. Ersteres versuche ich, wenn ich nicht vergesse, in diesem Jahr.

Alles in allem kann ich ein durchaus positives Fazit aus dem vorjährigen Versuchsanbau ziehen: Die Pflanzen sind hübsch, brauchen keinerlei Pflege, sind unkompliziert und recht anspruchslos. Wer die Hülsen ernten will, sollte alle zwei, drei Tage durchpflücken, sonst übersieht man das zarte Jungstadium, in dem sie essbar sind.
Ich werde die Spargelerbse jedenfalls auch in diesem Jahr wieder anbauen.

12 Kommentare:

Angelika Poe hat gesagt…

...ganz Klasse liebe Margit, es geht wieder los bei dir, ich lese und lerne und danke dir für deine Mühen...so lernt man Dinge kennen, die man sonst nie finden würde...

lG Geli

Elke hat gesagt…

Davon hab ich echt noch nie gehört, hört sich aber ganz originell an: schöne Blüten und essbare Früchte - ist doch perfekt.
Lieben Gruß
Elke

Naturwanderer hat gesagt…

Immer wieder was Neues bei dir, das finde ich toll. Wo hast du nur die Infos alle her, frage ich mich. Wo gibt es die Samen? Ich glaube du beschäftigst sehr intensiv mit Neuheiten, danke dafür, dass du sie uns an dieser Stelle vorstellst. Gestern habe ich Tomaten gesät, nun warte ich auf Sonnenschein, damit sie aufkeimen.
Liebe Grüße
von Edith

Renate Waas hat gesagt…

Eine tolle Idee - Spargelerbse!
Kennt man bei uns nicht.
Meine Anbauplanung ist für dieses Jahr abgeschlossen - aber vielleicht könnte ich es ja mal nächstes Jahr probieren?
Vorziehen ist ein guter Tipp! Ich mache das bei Stangenbohnen.
Viele Grüße und bis bald mal wieder!
Renate

Frauke hat gesagt…

Danke für den farbenfrohen und noch so leckeren Tipp
Frauke

Margit hat gesagt…

@ Edith: Die Spargelerbse ist eine alte Kulturpflanze.
Die Samen habe ich von Dreschflegel: http://www.dreschflegel-saatgut.de
Hab dort gerade nachgeschaut, die scheinen sie derzeit nicht anzubieten, seltsam.
Im Sortenarchiv von Gerhard Bohl wird sie auch angeboten - siehe unter Bezugsquellen in meinem Blog.
Und auch bei Monika Gehlsen kannst du Spargelerbsensaatgut beziehen: http://www.monika-gehlsen.de/
Liebe Grüße, Margit

Brigitte hat gesagt…

Wieder ein richtig guter Tipp aus dem Hause "Wachsen und Werden"!
Allerdings sollte man deine Erfahrungen beachten, damit man auch zufrieden ist. Das kann zudem wirklich eine gute Unterpflanzung darstellen. Kann ich mir gut denken!

Lieben Gruss, Brigitte

Gartenrot hat gesagt…

Ich habe schon mal die jungen Spitzen der Spargelerbse probiert. Die schmecken herrlich nach Erbsenschote. Sehr lecker, kann ich nur empfehlen.

Sara von Buelsdorf hat gesagt…

Wow, liebe Margit, davon habe ich bislang noch nichts gehört.
Könnte ich ja auch mal versuchen. Allerdings weiß ich auch nicht, wie ich mich übers Jahr drum kümmern kann und wenn man sie vorziehen muß, das geht bei uns im Haus auch alles nicht so gut. Ich müßte sie direkt draußen aussäen können, doch dann wird die Wachstumsperiode sicherlich zu kurz?


Liebe Grüße und einen schönen Sonntag
Sara

Margit hat gesagt…

@ Sara: Ich bin aufgrund einer Erkältung spät dran mit der Antwort: Die Spargelerbse kann auch direkt gesät werden. Ich denke schon, dass du auch noch ernten wirst können in dieser Saison, ohne sie vorzuziehen.
Wenn du es versuchen solltest, bin ich natürlich an deinen Erfahrungen interessiert!
Liebe Grüße, Margit

Brigitte hat gesagt…

Heute habe ich die erste Blüte entdeckt und mich an ihr gefreut. Die Pflanzen sind mächtig gewachsen und halten sich im Tomatenhaus auf. Ich werde auf die rechtzeitige Ernte achten und bin sehr gespannt auf das Gemüse.

Einige Samen hatte ich an meine Tochter weitergegeben und auch da sind sie sehr gut gewachsen. Demnächst komme ich wieder in ihren Garten und werde nachsehen.

Lieben Gruss, Brigitte

Margitta hat gesagt…

Hallo Sara,
Ich habe eine gute Ernte der Spargelerbsen, nur weiß ich nicht, wie man sie konservieren kann.
Hast du einen Tipp oder Erfahrungswerete?
Liebe Grüße, Margitta