Dienstag, 31. Juli 2007

Farne (4): Im Kletterbeet

Das letzte Beet, in dem Farne derzeit gepflanzt sind, ist das sog. Kletterbeet. Den Namen hat es, weil es direkt vor der hässlichen Garagenwand des Nachbarhauses angelegt ist. Direkt vor der Wand haben wir ein ebenso hässliches Gerüst aufgestellt, das hoffentlich bald von diversen schattenverträglichn Loniceras und Clematis bewachsen ist und so Wand und Gerüst verdecken. Im Beet stehen auch drei alte Blutpflaumen sowie diverseste Stauden und einige Ilexe. Die Farne im Beet haben leider nicht alle Namen - manche geschenkt, manche günstig, weil namenlos, erworben.

Ganz besonders schön finde ich Regenbogenfarne, oben der Austrieb eines Wedels von Athyrium niponicum "Ursula's Red". Unten ein Ganzkörperfoto des noch jungen Farns.

Der nächste im langen, schmalen Beet ist der Gemeine Tüpfelfarn (Polypodium vulgare), der seit Jahren erstaunlich gut in einer Amphore gedeiht.

Gleich links daneben der Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium). Auch er ist nach drei Jahren schon ganz gut eingewachsen.


Aus dem Dunkel hinter der ersten Blutpflaume, schon fast an der Mauer, blitzt der erste unbekannte Farn hervor. Erstaunlich, mit wie wenig Licht diese Geschöpfe auskommen können.

Zwischen einem Topf mit buntblättriger Rossminze (Mentha longifolia f. foliis variegatis) und einigen Hostas wächst der nächste Farn (siehe Bild unten).
Ein namenloser Winzling, der wohl schon seine "Erwachsenengröße" erreicht hat.


Auch er eine glänzende Schönheit bei näherer Betrachtung:

Hinter einem hässlichen, aber notwendigen Wasserhahn wachsen zwei Farne. Links vermutlich der Frauenfarn (Athyrium filix-femina). Durch den beengten Platz braucht er sehr lange, um sich zu einer stattlichen Pflanze zu entwickeln.

Rechts hinter dem Wasserhahn ein Wurmfarn. Es ist meiner nicht fachkundigen Meinung nach entweder Drypoteris filx-mas "Incisa" oder "Linearis" (Bild unten). Jedenfalls sind seine langen Wedel außerordentlich fein gefiedert und wirken sehr filigran und elegant, wie sie sich von ihrem beengten Platz aus locker nach vorne legen.

Weiter links noch ein unbekannter Farn, der zwischen einem Gewirr aus Minzenblättern, Hostas und anderen Stauden um Licht kämpft.

Hier noch eine Hirschzunge, angeblich Asplenium scolopendrium "Angustifolia Undulata", der Schmal gewellte Hirschzungenfarn.


Um die Schönheit diese kleinen unbekannten Farns zu würdigen, muss man schon in die Knie gehen.
Er wächst am Fuße einer Blutpflaume, neben einem Raketenilex (Ilex crenata Fastigiata) in der Nachbarschaft einer wunderschönen, leuchtend gelben Akelei.
Seine schmalen, langen Wedel kann man von oben im Vorbeigehen betrachtet zwar wahrnehmen. Aber die Details offenbaren sich erst bei eingehender Betrachtung auf "Wedelhöhe".
Wie bei so vielen Pflanzen muss man sich zur Betrachtung schon Zeit und Muße nehmen!


Dieser unbekannte Farn ist der letzte im Kletterbeet. Er steht beinahe an der nachbarlichen Garagenwand, in einer Lücke hinter einer Eibe und einer Blutpflaume. Mit seinem frischen Grün hellt er diesen dunklen Teil etwas auf.

Das waren sie nun, die Farne in unserem Garten. Wenn ich denke, dass ich erst vor drei Jahren mit dem Garten angefangen habe, sind schon ganz schön viele Farne sesshaft geworden in dieser kurzen Zeit!
Meine Begehrlichkeit in dieser Richtung geht aber noch weiter. So möchte ich noch unbedingt den stattlichen Adlerfarn (Pteridium aquilinum) ansiedeln. Aber in einem großen Topf, denn ich will ja keinen Adlerfarn-Wald. Der Topf steht schon bereit, leider habe ich noch in keiner Gärtnerei einen Adlerfarn gesichtet... Zweckdienliche Hinweise erbeten!

Farne (3): Im Baumbeet

Im sog. Baumbeet dominieren drei alte, hohe Kiefern. Ergänzt durch einige ebenfalls höher wachsende Sträucher soll es in den nächsten Jahren eine Sichtschranke zwischen dem "waldigen" Gartenteil und dem eher sonnigen werden. Unterpflanzt sind die "Großen" mit vielen Stauden. Vorgestellt habe ich diesen Teil des Gartens heuer im Juni unter dem hochgegriffenen Titel "Wald".

Im Baumbeet wachsen derzeit noch (zu) wenige Farne für meinen Geschmack. Der erst kürzlicherhaltene Regenbogenfarn "Red Beauty" (Athyrium niponicum "Red Beauty") ist so klein und scheint erst seine Wedel sortieren zu müssen, dass er fototechnisch noch rein gar nichts hermacht.

Anders der Farn auf dem obigen Bild, vermutlich ein Ilexfarn (Cyrtromium fortunei). Auch er ist heuer von einem anderen Beet ins Baumbeet umgezogen und hat daher schon eine beachtliche Größe.

Der Herrenhäuser Filigranfarn (Polystichum setiferum "Herrenhausen") schiebt seine Wedel sehr flach über den Boden und braucht daher einen Standort im Vordergrund des Beetes, um zur Geltun zu kommen.

Im Topf direkt am Fuße einer der drei Kiefern wohnt der Pfauenradfarn (Adiantum pedatum "Compactum"). Ich hoffe, er fühlt sich im Topf noch einige Zeit wohl, soll er doch ein Wucherer sein, den ich ungern in die Fuß-Freiheit entlassen würde.

Hier sieht man die auf einzelnen Stielen fächerförmig angeordenten Wedel etwas genauer:

Und weiter geht's mit den Farnen im Kletterbeet...

Montag, 30. Juli 2007

Farne (2): Im Waldbeet

Das sog. Waldbeet habe ich heuer erst angelegt. Natürlich gehören in ein Waldbeet auch Farne. Leider wachsen einige besonders schöne Exemplare dieser Stauden auch besonders langsam. So zum Beispiel der Könisfarn (Osmunda regalis). Diesen habe ich zwar auch schon im Waldbeet angesiedelt, aber ein brauchbares Foto von dem (noch) Winzling gibt es noch nicht.

Ebenso langsamwachsend soll der Kronenfarn sein (Osmunda claytonia), auch er noch ein Winzling im neuen Beet. Ich bin schon sehr gespannt darauf, wie er sich in ein paar Jahren entwickelt haben wird.


Der Goldschuppenfarn (Dryopteris affinis) - linkes Bild - macht seinem Namen alle Ehre. Seine Wedel glänzen richtig im Abendlicht. Auch er wurde erst heuer gekauft und gepflanzt.

Anders sein naher Verwandter, der Königs-Goldschuppenfarn (Dryopteris affinis "Cristata The King") - siehe Bild unten.
Ihn habe ich schon voriges Jahr erworben. Heuer im Frühling ist er dann ins Waldbeet umgezogen, wo er sich bereits prächtig entwickelt hat. Mit seinen mächtigen Wedeln dominiert er schon jetzt über die Pflanzen in seiner Nachbarschaft. "Ausgewachsen" soll er ca. 90 cm lange Wedel haben.
Sehr auffällig sind seine "gekrausten" Wedelenden.

Ebenso letztes Jahr schon gekauft und heuer im Frühling ins Waldbeet umgepflanzt habe ich den Japanischen Glanz-Wurmfarn (Dryopteris crassirhizoma). [Ich hoffe, ich konnte ihn noch richtig zuordnen, da ich wieder mal das Schildchen beim Umpflanen verwurschtelt habe. Sollte ich mich irren, bitte um Aufklärung!] Hier zwischen Rodgersia elegans, verschiedenen Hostas und Geranium eine durchaus auffallende Schönheit.

Demnächst geht's weiter mit der Vorstellung der Farne im Baumbeet und im Kletterbeet.

Farne (1): Im Eibenbeet

Farne haben etwas Faszinierendes für mich: Sie lassen mich an tiefe Wälder denken, den Geruch von feuchtem Moos, plätschernden Rinnsalen. Schnell versetzt mich ihr Anblick, wenn ich es zulasse, in die Welt der Sagen und Mythen, wo Elfen zwichen den Farnen herumturnen und Kobolde sich hinter Steinen verstecken.
Diese idyllische Umgebung kann ich den Farnen in unserem Garten leider nicht bieten. Trotzdem fühlen sich schon einige verschiedene davon sehr wohl bei uns, die ich gerne zeigen möchte.

Beginnen möchte ich mit den Farnen im Beet vor den Eiben.

Der erste in der Reihe ist der Rotschleierfarn (Dryopteris erythrosora). Ein wahrer Verwandlungskünstler. Im Frühling treibt er auffallend bronzefarben schimmernde Wedel aus.

Im Lauf des Jahres verfärben sich diese zunehmend gelblich-grün und werden mit dem weiteren Fortschreiten des Jahres immer grüner.

Links daneben in unmittelbarer Nachbarschaft gedeiht ein Regenbogenfarn (Athyrium niponicum "Metallicum").

Mit seinen silbrig glänzenden Wedeln mit der purpurfarbenen Mittelrippe ist er eine auffallende Schönheit.

Ich erhielt vor zwei Jahren einge Ableger des Trichterfarns (Matteuccia struthiopteris) und wusste nicht so recht, wohin mit den wuchernden Schönheiten. Den letzten winzigen Ableger davon pflanzte ich in eine leere Amphore in der Annahme, dass er er darin wohl nicht lange überleben würde.

Dem war anders: Für eine artgerechte Entwicklung bleibt ihm in der kleinen Amphore leider nicht genügend Platz. Er wächst daher nicht großartig, aber er hat bereits zwei Winter überlebt, hat es sich in seiner Behausung gemütlich gemacht und belebt die Pflanzung mit seinem leuchtend-frischen Grün.

Der Wendeltreppen-Frauenfarn (Athyrium filix-femina "Frizelliae") ist der letzte Farn im Eibenbeet.


Der hübsche Winzling mit den schmalen Wedeln will ganz aus der Nähe betrachtet werden. Erst so sieht man die wendeltreppenartig angeordneten Fiedern dieses zarten Farns.

Seine Wedel scheinen mir mit ihren etwa 40 cm Länge ungewöhnlich lang für die Breite von nur ca. 1 cm. Sie strecken sich von unter den Eiben weit nach vorne ins Licht.



... Weiter geht's demnächst mit den Farnen im Waldbeet.

Mittwoch, 25. Juli 2007

Die Kraft der Sonnenblume

Von irgendwoher fand letztes Jahr ein Samenkörndl einer Sonnenblume ihren Weg vor unseren Gartenzaun. Dort - zwischen Zaun und Gehsteig - wuchs und blühte sie dann über lange Zeit hinweg und erfreute uns mit ihrem Anblick.

Heuer sind es schon einige Pflanzen, die unseren Holzzaun auf der Gehsteigseite verschönern. Besonders von vorübergehenden kleinen Kindern hört man immer wieder freudige Kommentare wie "Mami, schau, so große Sonnenblumen!" und "Schau, so schöne Blumen!".

Ganz erstaunlich ist die Kraft, die in einem so kleinen Samenkorn steckt. Die Pflanzen schaffen es, irgendwie durch die Asphaltdecke zu kommen und bilden sehr dicke, kräftige Stängel aus.

Dann haben sie immer noch genug "Energie", um weit über zwei Meter hoch zu wachsen und eine Unzahl von wunderschön leuchtenden Blüten - und anschließend eine ganze Menge Samenkörner - auszubilden.

Je näher man das Schauspiel betrachtet, umso mehr kommt man ins Staunen über die Kraft und den Lebenswillen, der in so einem kleinen Samenkorn steckt.

Ich hoffe, dass sich alle Passanten über den Anblick so freuen können, wie die vielen Kinder (in der Nähe ist der Kindergarten) das tun. Und nicht irgendjemand auf die Idee kommt, diese majestätischen Geschöpfe umzuknicken oder abzubrechen.

Mittwoch, 18. Juli 2007

Rote Melde

Über eine Samenspende aus meinem Lieblings-Gartenforum kam ich heuer zur Roten Melde. Anfangs wusste ich nicht so recht, wohin mit ihr. Dann aber war ich froh über die einjährigen Pflanzen, um die noch recht leeren neuen Beete um das Weinrankgerüst herum mit ihnen füllen zu können. Die Sträucher im neuen Beet sind noch im Volksschulalter und so sind derzeit noch recht große Lücken dazwischen. Dank der Roten Melde sind diese nun wunderbar kaschiert.

Ich sah in meinem Neuzugang mit den dunklen Blättern anfangs nur eine sehr hübsche Kontrastpflanze.

Da die Melde (Atriplex hortensis) eine sehr alte Gemüsepflanze ist, wollte ich auch die rote Schwester kosten. Als erstes verarbeitete ich sie zu Spaghetti-Soße (einfach Zwiebel und Knoblauch anbraten, eine Menge Meldeblätter dazugeben, mit Nudelkochwasser aufgießen, salzen, pfeffern und über die Nudeln geben und Parmesan dazu reichen). Hat wunderbar geschmeckt. Die Soße wurde durch die Rote Melde tatsächlich rötlich gefärbt.
Mittlerweile liebe ich die Blätter der Roten Melde in gemischten Salaten. Sie schmecken nicht nur gut, sondern machen auch optisch richtig was her! Außerdem ist es spannend, Gäste raten zu lassen, was das denn für sonderbare Blätter in ihrem Salat sind...

Wenn die Sträucher in den Weinbeeten nächstes Jahr schon größer sind, werde ich mir mit Sicherheit einen anderen Platz für diese schönen und bekömmlichen Pflanzen suchen.

Tomaten - Kurve gekratzt

Nach dem langandauernden Nieselwetter mit Höchsttemperaturen von 20 Grad überrollt uns nun seit einer halben Woche eine Hitzewelle mit täglich um die 37 bis 38 Grad.

Die Tomaten im Freiland und in den Balkonkisterln hatten nach dem kühlen Wetter leider alle erste Anzeichen von Fäule gezeigt. Ich habe radikal sämtliche Blätter entfernt bis auf die obersten. Die Kisterltomaten sind zum Teil daher sehr kahl. - außer Stängeln und massenhaft Früchten.

Glücklicherweise konnte ich gerade feststellen, dass sich bei den meisten Pflanzen bereits wieder neue Austriebe zeigen, die gesund zu sein scheinen.

Im Freiland hat es wohl eine "Sungold" erwischt. Die anderen scheinen sich langsam aufzurappeln. Die Radikalkur hat also etwas gebracht.

Bei einigen großen Tomatentöpfen habe ich "Pendulina" beigepflanzt. Die Pendulinas scheint es mit der Fäule am schlimmsten erwischt zu haben. Ob die sich auch wieder erholen, bleibt noch abzuwarten.

Jedenfalls können wir uns schon seit geraumer Zeit wieder mit Tomaten aus dem eigenen Garten versorgen - hoffentlich bleibt dieser Zustand bis lange in den Herbst hinein so!