Montag, 20. Dezember 2010

Weihnachtsgrüße

Weihnachten ist für mich immer ein Fest, um Danke zu sagen zu Menschen, die zu meinem Leben gehören und die mir etwas bedeuten.

Viele, die hier mitlesen, gehören nun schon länger zu meinem Leben: Das Teilen von Gedanken und das Gewähren von privaten Einblicken in Garten, Haus und Leben verbindet über die Jahre.

Mit manchen hat sich auch ein Austausch von Gedanken abseits der Bloggerei entwickelt und mit einigen verbindet mich mittlerweile ein sehr inniges freundschaftliches Gefühl.

Ihr seid eine wirkliche Bereicherung für mein Leben -
Dankeschön euch allen!


Die Blogwelt hat sich verändert: Als ich anfing, im März 2007, war die deutschsprachige Gartenbloggerwelt für mich überschaubar, eigentlich recht klein. Viele liebgewordene Kontakte und Blogs sind damals entstanden, die mich bis heute begleiten.

Mittlerweile sprießen die neuen Blogs nur so aus dem Boden und ich komme schon lange nicht mehr dazu, auch alle neuen schönen, inspirierenden Blogs regelmäßig zu besuchen oder gar Kommentare zu hinterlassen. Schon gar nicht, wenn es täglich neue Beiträge gibt.

Umso mehr freue ich mich, dass es immer noch LeserInnen gibt, die hier bei mir ihre Gedanken zu meinen Beiträgen niederschreiben.

Dankeschön für eure oft sehr interessanten und bereichernden Worte!

Weihnachtskrippe meiner Schwester,
von ihr selber liebevoll gebastelt


Bei mir macht sich derzeit eine gewisse Internet-Müdigkeit breit - ich brauche eine kleine Blogpause bis nach Neujahr oder nach Heilig Drei König.

Ihr Lieben alle, seid bitte nicht böse,
wenn ich nicht mehr bei allen vorbeischauen
und Weihnachtswünsche hinterlassen kann!


Ich wünsche all meinen Leserinnen und Lesern
ein frohes Weihnachtsfest, entspannende Feiertage
und einen guten Rutsch ins Neue Jahr!


Im nächsten Jahr geht es hier wie gewohnt wieder weiter mit Berichten aus dem Garten, Portraits ausgefallener Gemüsearten und Tomatensorten, Selbstgemachtem und vielen Bildern aus Natur und Garten.

Alles Liebe & bis bald,
Margit


Montag, 13. Dezember 2010

"Hendl aus dem Plastiksack" oder: Verkommene Kochkultur

Durch die vielen verschiedenen Kräuter und ausgefallenen Gemüsearten, die ich in unserem Garten anbaue, bin ich auch immer auf der Suche nach Möglichkeiten, diese zu verwenden.


Ich möchte sie ja nicht nur anschauen, daran schnuppern und sie fotografieren, sondern will auch einen praktischen Nutzen daraus ziehen.

Spargelerbse

Manche Leute schütteln da nur den Kopf, so nach dem Motto: "Erst macht sie sich die mühsame Arbeit mit dem Anbauen, dann auch noch die ganze Arbeit mit dem Kochen. Wozu? Gibt doch alles zu kaufen und stundenlang Kochen macht schon mal gar keinen Spaß."

Zwei große Irrtümer - vom "mühsamen Anbau" jetzt mal abgesehen - stecken darin: Erstens gibt es Vieles nicht zu kaufen von dem, was hier bei uns im Garten wächst, und das sind oft sehr interessante Geschmäcker und ausgefallenes Gemüse, und zweitens muss Kochen keine stundenlange Arbeit sein.

Hinter der Annahme, Kochen sei ein Zeitfresser, verbirgt sich eine einfache Tatsache: Kaum jemand kann heutzutage noch wirklich Kochen.

"Schnelle Küche" bedeutet für die meisten, etwas aus dem Tiefkühlfach in die Mikrowelle zu stellen oder etwas aus irgendeinem Packerl mit Wasser anzurühren und aufzukochen. Allerhöchstens noch ein Schnitzel aus der Vakuumverpackung holen, kurz salzen, pfeffern und schnell braten. Dazu gibt's dann eine M....fix-Irgendwas. Oder man stopft ein Hendl in einen Plastiksack, schüttet eine Fertigwürzmischung dazu und steckt das einfach ins Rohr. Welch' kulinarischer Höhepunkt.
Schnell mag das sein. Preiswert nicht. Gesund erst recht nicht. Und irgendwie schüttelt's mich immer, wenn ich diese spezielle Hendl-im-Sack-Werbung sehe.

Mit wirklichen Rohstoffen - "Lebens"mitteln - kann kaum mehr jemand umgehen.
Und wenn dann doch die Lust am Kochen aufkeimt, starten Interessierte meist den Versuch, etwas aus einem hippen Kochbuch pingeligst nachzukochen, wofür mit Sicherheit 113 schwierig zu beschaffende und oft teure Zutaten benötigt werden. Und das war’s dann auch schon.
Das Fazit: Kochen ist kompliziert, teuer und zeitaufwändig.

Irrtum!

Schnelles, gesundes, preiswertes “Alltagskochen” haben einfach die wenigsten gelernt. Dafür benötigt man ein gewisses Grundverständnis, vor allem aber Übung und den Mut, zu experimentieren. Dann ist es nicht so schwer, schnell und preiswert etwas Gesundes auf den Tisch zu bringen.
Das i-Tüpfelchen ist, wenn man dazu frisches Gemüse und frische Kräuter aus dem eigenen Garten verwenden kann.

Das führt mich wieder zum Anfang: Kochen macht Spaß! Und es dauert keinesfalls Stunden, etwas Schmackhaftes und Gesundes zuzubereiten.

Hirschhornwegerich

Sehr ärgere ich mich auch über die oftmals geäußerte Ansicht, nur "Reiche" könnten sich gesund ernähren. Gesunde Sachen seien ja so teuer.
Ja, wenn man glaubt, seinen Vitaminbedarf im Winter mit Ananas, Grapefruits und Erdbeeren aus Spanien decken zu müssen, dann schon!
Hat denn niemand mehr eine Ahnung, wie viel an Vitaminen allein in den verschiedenen - im Winter überall erhältlichen und preisgünstigen - Kohlgemüsen steckt?
Aber: Die muss man ja zubereiten.
Und: Nein, das schmeckt dann nicht langweilig! Es gibt eine unglaubliche Vielzahl an schnellen Gerichten, die man daraus zaubern kann.

Wieviel weniger Probleme hätten wir, wenn die Menschen wieder die gesunde, schnelle Alltagsküche beherrschen würden: weniger Transportkilometer, weniger Verpackungsmüll, bessere lokale Landwirtschaft, weniger fehlernährte Menschen.

Wie haltet ihr das?
Ist Kochen, wie ich es verstehe, einfach nicht (mehr) zeitgemäß? Warum nicht?

Freitag, 10. Dezember 2010

"Eisperlensalat" - Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum)

Mit dem wunderschönen Namen "Eisperlensalat" wird es manchmal bezeichnet, das Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum). Das sagt schon einiges über die Schönheit dieser Pflanze aus.

Die Blätter und Stängel sind überzogen mit kristallgleichen Perlen. Das sind die Saftzellen dieses Mittagsblumengewächses.

Ich hatte ja schon Erfahrung mit der nahen Verwandten, dem Mesembryanthemum cordifolia. Das Mesembryanthemum crystallinum ist die bekanntere Art und taucht seit einigen Jahren ab und zu mal irgendwo als Salatpflanze auf.

Der "Eisperlensalat" ist wärmebedürftig. Ich habe das Eiskraut im April vorgezogen und Mitte Mai dann ausgepflanzt. Da es viel Sonne mag und wenig Nährstoffe benötigt, habe ich zwei Balkonkisterl damit bepflanzt.

Anfangs entwickeln sich große Blätter, die bei Sonnenschein oder Wassermangel ganz weich werden, kaum kommt der Schatten oder sie bekommen Wasser, werden sie wieder knackig und fest. Die Oberfläche fühlt sich an wie ganz feines, weiches Leder.

Anscheinend sticht die Pflanze ins Auge: So gut wie alle Besucher fragten, was das für ein Gewächs sei. Als ich ihnen dann ein Blatt zum Kosten entgegenstreckte, war die Zurückhaltung erst einmal groß. Aber unsere Gäste sind es gewohnt, immer mal wieder neues Grünzeug zu kosten, also haben alle tapfer auf den Blättern herumgekaut - und waren dann positiv überrascht: "Das schmeckt ja salzig!", war der überwiegende Tenor. Das stimmt. Das Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum) schmeckt salzig (salziger noch als Mesembryanthemum cordifolia), ist recht knackig und erfrischend.

Verwendet habe ich es vor allem als Beigabe zu Salaten. Es schmeckt auch recht gut, wenn man eines der großen Blätter einfach auf ein frisches Brot mit Butter legt und herzhaft hineinbeißt. Im Sommer reicht das ja oft schon als kleine Mittagsmahlzeit. Angeblich kann man das Eiskraut auch wie Spinat zubereiten, das habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Recht schnell entwickeln sich neben den großen Blättern auch lange Triebe mit vielen kleinen Blättern, die sich dann hervorragend zum Knabbern eignen... Wenn man die Triebe nicht laufend beerntet, wird das schnell sehr unübersichtlich - aber schön!

Prächtige Pflanzen mit langen schillernden Trieben und einer erheblichen Blattmasse entwickeln sich im Lauf des Sommers. Wunderschön auch die zarten weißen Blüten.

Durch seinen hängenden Wuchs eignet sich der "Eisperlensalat" auch gut als Unterpflanzung in höheren Töpfen oder als Ampelpflanze. Damit eignet sich der Eisperlensalat auch hervorragend für Topf- oder Balkongärtner.

Ich habe die Masse dieser Pflanze deutlich unterschätzt! Im kommenden Jahr werde ich höchstens eine oder zwei davon anbauen.

Jetzt kann ich auch einen Vergleich ziehen zwischen "Eisperlensalat" (Mesembryanthemum crystallinum) und dem sog. ausdauernden Eiskraut (Mesembryanthemum cordifolia): Der "Eisperlensalat" hat deutlich größere Blätter und entwickelt schnell wesentlich mehr Masse. Die Blätter sind allerdings nicht ganz so knackig wie beim ausdauernden Eiskraut, das mit seinen kleinen, festen Blättern im Mund "kleine Explosionen macht", wie es eine Freundin einmal ausdrückte.
Das ausdauernde Eiskraut ist nur ausdauernd, wenn man es drinnen überwintert, was ich auch dieses Jahr wieder mache. Das ist problemlos zu bewerkstelligen. Ob der Eisperlensalat auch überwintert werden kann, weiß ich nicht. Der Anbau erfolgt bei uns immer einjährig.
Der leicht salzige Geschmack ist beiden zu eigen. Beim Eisperlensalat ist er meiner Meinung nach etwas ausgeprägter als beim ausdauernden Eiskraut.

Eine tolle Pflanze jedenfalls: Optisch herrlich, unkompliziert in der Pflege und recht einfach kulinarisch zu verwerten!

Hier mein erster Beitrag zu den beiden Eiskraut-Arten, auch mit Bildern des ausdauernden Eiskrauts:
Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum bzw. cordifolia)

Dienstag, 7. Dezember 2010

Schneerosen

Der Winter hat sich in seiner ganzen Pracht offenbart.

Die Königin der Blumen hat gestern noch hoch erhobenen Hauptes Schnee und eisiger Kälte getrotzt.

Heute hat Tauwetter eingesetzt.

Das weiße Gastspiel war hoffentlich nicht das letzte in diesem Jahr.

Freitag, 3. Dezember 2010

Winterzauber

Tief verschneit ruht der Garten.

Die Wurzenwand wirkt sonderbar schneebekleckst. Die Dekorationsstücke mit ihrem Bewuchs tragen alle ein weißes Häubchen.

Das Zeitloch verschwindet fast im Schnee, der mittlerweile so hoch ist, dass ich bis zur Stiefeloberkante darin versunken bin.

Um Weihnachten hier drin bei einem Feuerchen verbringen zu können, müsste die weiße Pracht vorher weg schmelzen - oder wir haben einiges an Vorbereitungsarbeit... Zweiteres wäre mir deutlich lieber!

Auch alle anderen Sitzplätze im Garten sind tief verschneit, wie hier der Platz im Kräutergarten.

Am Teich herrscht beschauliche Stimmung.

Und ich überlege ernsthaft, ob ich nicht morgen mit einer Iso-Matte und dick eingemummelt - und mit einer Tasse heißem Punsch - ein Stündchen die Ruhe in einer der Liegen am Teich genießen werde. (Auch wenn die Nachbarn mich dann wohl endgültig für verrückt halten.)

Ob mit diesem Spinnrad all dieser Schnee gesponnen wird? Oder ist es doch Frau Holle, die ihre Betten so kräftig schüttelt?

Wie auch immer: Es ist märchenhaft im Garten.

Bitte Platz zu nehmen, das heiße Wasser kommt sofort! - Leider nur eine Träumerei. Es müsste herrlich sein, die Füßchen-Badewanne auch im Winter benützen zu können. Leider ist mir dafür noch keine Lösung eingefallen.

Obwohl eindeutig Weiß den Ton angibt, spitzen doch hier und da auch Farbtupfer aus der Schneedecke hervor. Wie hier die Früchte an einer der zahlreichen kleinen Berberitzen.

Prächtig in seinem Winterkleid steht der Sanddorn da: Die Äste dicht an dicht mit orangen Beeren behangen und obenauf eine Decke aus Schnee.

Doch auch Blüten finden sich jetzt, mitten im Winter: Der Winterjasmin blüht schon seit Wochen, ein Duftschneeball hat zeitgleich mit dem Fallen der ersten Schneeflocken seine ersten Blüten geöffnet und diese Mahonie trotzt mit ihren kräftigen Blüten ebenfalls dem Weiß.

Ich liebe den Winter: die Kälte, den Schnee, das Weiß!
Sogar das Schneeschaufeln mag ich, das anstrengend ist, weil wir so lange Gehsteige haben, die wir freihalten müssen. Aber es ist einfach schön, seine Muskeln zu spüren, die frische, kalte Luft einzuatmen und sich am Schneefall zu erfreuen. Von mir aus, kann es noch lange so bleiben!