Mittwoch, 29. September 2010

Babyweiche Gärtnerfüße

Ihr Gärtnerinnen und Gärtner kennt das sicher auch: Warme Temperaturen, man läuft barfuß oder in Schlapfen durch den Garten, gießt hier ein wenig, dort ein wenig, die Füße werden immer wieder nass, dann wühlt man in der Erde und latscht auf einem netten Gemisch aus Erde und Wasser in den Schlapfen weiter. So trocknen die Füße aus und die Haut wird spröde.

Anmerkung zum Bild:
Hier kann ich endlich mal meinen Schatz ins Bild rücken;-)


Ein ganz einfaches Mittel, damit die strapazierten Füße wieder babyweich werden:

Olivenöl-Meersalz-Peeling

Man nehme ein kleines Dessertschüsserl, gieße ein paar Esslöffel Olivenöl hinein und rühre dann soviel Meersalz dazu, bis daraus eine halbwegs annehmbare Paste entsteht. Die Zutaten finden sich in jedem Haushalt, sind vorzugsweise biologisch und man muss für weiche Füße kein Peeling auf Erdölbasis in Plastikverpackungen kaufen.

Wenn man die Füße vorher ein Viertelstündchen in Rosmarinsud badet, weicht das nicht nur die Haut schon ein wenig auf, sondern macht müde Füße auch wieder munter. Rosmarin wirkt durchblutungsfördernd.

Nach dem belebenden Fußbad trägt man die angerührte Paste portionsweise auf die Füße auf und massiert sie damit ausgiebig.

Danach die Füße kurz abspülen und am besten in kuschelige Socken verpacken oder noch ein Stündchen am Sofa hoch lagern und das Öl schön einziehen lassen.
Hierbei unbedingt vorsehen: Auf dem Tischen in Griffweite ein gutes Buch bereitlegen, eventuell ein, zwei Gläschen Rotwein bereitstellen oder eine Kanne Tee und dann in Ruhe die babyweichen Füße genießen, bevor man ihnen wieder Bodenkontakt zumutet.

Samstag, 25. September 2010

Tomatensorten: Negra de la Puebla

Diese Sorte stammt ursprünglich aus Andalusien. Daniela war so lieb, mir Samen dieser aromatischen Fleischtomaten zukommen zu lassen.

Die Früchte der Negra de la Puebla wiegen durchschnittlich 420 Gramm. Damit sind sie so schwer, dass die Stängel unter der zunehmenden Last oft knicken. Ganz abgebrochen ist trotzdem keiner. Die Stängel sitzen ausgesprochen fest im Fruchtfleisch, sodass beim Herausoperieren etwas chirurgisches Geschick von Vorteil ist.

Die Früchte sind leicht plattrund, schwach gerippt und neigen an der Oberfläche etwas zur Rissbildung. Sie sollten dann rasch geerntet werden, damit sie nicht faulen.

Das Fruchfleisch ist mürbe und weich und schmeckt süßlich und sehr aromatisch.

Die dunkelrot bis braun gefärbte Negra de la Puebla ist durch eine leichte Flammung auch äußerlich sehr attraktiv.

Getragen haben die ca. 2 m hohen Pflanzen gut, wenn man bedenkt, wieviel schon eine einzelne Tomate wiegt. Auffallend ist ihr schmaler Wuchs. Sie eignen sich daher gut zur Kombination mit einer höher wachsenden Chilipflanze im Topf. Apropos Topf: Ob nun im (großen) Topf an der Hauswand oder ungeschützt im Freiland wachsend: Der Negra de la Puebla war das egal. Der Ertrag war in etwa gleich hoch. Auch was die Gesundheit betrifft, konnte ich keinen nennenswerten Unterschied feststellen.

Am liebsten verwende ich die Negra de la Puebla für Soßen. Sie schmeckt auch köstlich für Tomaten mit Mozzarella oder groß gewürfelt im Griechischen Salat.

Eine besondere Anfälligkeit für Braunfäule konnte ich in den vergangenen zwei Jahren trotz schlechtem Tomatenwetter nicht fest stellen. Gegen Spätherbst erst schleichen sich langsam die ersten Anzeichen der Braunfäule ein. Durch Ausbrechen der kranken Blätter lässt sich das jedoch gut unter Kontrolle halten.

Mittwoch, 15. September 2010

Vorher - Nachher: Wurzenwand

Zum Schutz vor neugierigen Blicken und vor allem auch als Windschutz - bei uns stürmt es ziemlich oft und heftig - haben wir unseren Garten auf zwei Seiten mit einem hohen Holzzaun umgeben. Anfangs wirkte das natürlich erschlagend. Durch viele Sträucher, Clematis, große Rosen und Stauden verschwindet der Zaun mittlerweile ziemlich aus dem Blickfeld. An einigen Stellen jedoch wird das noch länger dauern - so auf dem Bild unten.

Diesen Blick hat man, wenn man von unserer großen Terrasse über die Stiege hinunter in den Garten geht. Die schmalen Säuleneiben wachsen nur sehr, sehr langsam. Letztes Jahr kam mir dann die Idee, die Wand irgendwie zu gestalten, bis eines Tages die Eiben die Sicht verdecken.

Verschiedenste Gefäße von diversen Flohmarktbesuchen habe ich am Zaun mittels Draht befestigt.

Die alten Backformen, Küchensiebe, Kannen, Pfannen und anderes wurden zu Wurzenheimstätten umfunktioniert.

Nicht vergessen darf man dabei, Löcher in die Gefäße zu bohren, damit kein Wasser stehen bleibt.

Auch die Milchkanne, mit der ich als Kind jeden Tag beim Bauern nebenan die Milch geholt habe, hängt nun samt Deckel als Erinnerungsstück in meinem täglichen Blickfeld.

In diesem Jahr ist der Blick von der Terrassenstiege aus auf die Wurzenwand schon ganz passabel.

Ein alter Fensterflügel aus einem Nachbarhaus, das geräumt wurde, ist noch dazu gekommen. Und ein paar kleinere Wurzengefäße ebenfalls.

Und so wirkt die Wand jetzt, wenn ich aus der Werkstatt in den Garten gehe und auf meinen Sitzplatz unter der Kiwi zusteuere.

Gekostet hat das Ganze fast gar nichts. Ein paar wenige Euro auf einem Flohmarkt, der Rest ist geschenkt, die Wurzen sind lauter Kindel langjähriger Gartenbewohner.

Donnerstag, 9. September 2010

Tomatensorten: Black Cherry

Seit einigen Jahren der Sieger aller Tomatenverkostungen in unserem Garten ist die Kirschtomate Black Cherry.
Ein lieber, wortgewandter Freund bezeichnete sie in der letzten Saison als "der dunkle rubinrote Rioja unter den Tomaten, vollmundig, samtig und doch mit Biss".

Diese Beschreibung bringt die Eigenschaften der kleinen runden Sorte auf den Punkt: Die Black Cherry schmeckt sehr süß und dennoch kräftig, und obwohl sie sehr saftig ist, ist ihre Konsistenz relativ fest. Entgegen der Sortenbeschreibungen, die man sonst so findet, muss ich anmerken, dass sie beim Ernten oft zum Aufplatzen neigt. Das ist aber nicht weiter tragisch, da es kaum eine der kleinen runden Köstlichkeiten in die Küche schafft, sondern meist an Ort und Stelle, wenn sie noch voller Sonnenwärme ist, in den Mund wandert.

Schon seit einigen Jahren ziehe ich jedes Jahr zwei Pflanzen dieser Sorte an unterschiedlichen Standorten. Die Samen habe ich vor Jahren von Manfred Hahm-Hartmann bezogen, die Sorte stammt ursprünglich aus den USA.

Black Cherry-Pflanzen werden sehr hoch. Ich ziehe sie meist dreitriebig an einem der Zäune oder Wände in unserem Garten, wo ich die langen Triebe gut festbinden kann. Gegen Ende der Saison jedoch, wenn ich mit dem Ausgeizen nicht mehr hinterher komme, werden daraus meist einige Triebe mehr.

Die ca. 3 cm großen, runden Früchte wachsen in langen Rispen oder großen Trauben.

Die Farbe würde ich als dunkles Rotbraun bezeichnen. Wer ein echtes Schwarz erwartet, wird enttäuscht sein.

Was die Gesundheit der Black Cherry betrifft, sind meine Erfahrungen sehr unterschiedlich. Mal bleiben sie bis zum Ende der Saison recht gesund, mal kommt die Braunfäule früher über sie. Wie bei vielen Sorten aber, kann man die Lebens- und Tragedauer verlängern, indem man die befallenen Blätter und Stängel regelmäßig radikal entfernt.

Black Cherry ist nicht nur eine äußerst schmackhafte Sorte, sondern auch noch eine ausgesprochen hübsche: Aufmerksame Beobachterinnen entdecken beim Aufschneiden der kleinen Kugerl das bemerkenswerte Innenleben -

- ein perfektes kleines Bäumchen.