Dienstag, 29. Januar 2008

Tomatensorten: Valencia

Der Sorte Valencia stehe ich gespalten gegenüber. Letztes Jahr habe ich sie zum dritten Mal angebaut, mit unterschiedlichen Erfahrungen in den einzelnen Jahren.

Valencia ist eine Fleischtomate in leuchtendem Orange. Die Früchte sind recht unterschiedlich. Die meisten eher rund, manche aber auch länglicher, einige etwas abgeplattet. Die Früchte sind recht groß, die größten erreichten bei mir ein Gewicht um die 500 g.
Die Samen habe ich von Reinsaat bezogen. Ursprünglich stammt die Sorte aus Nordamerika.

Der Geschmack der Valencia-Tomaten ist unvergleichlich: Ganz fein, fleischig, süßlich, von einer ungewöhnlichen Konsistenz.

Im ersten Jahr habe ich drei Pflanzen der Valencia in den Gemüsegarten, das heißt bei mir immer ungeschützt, gepflanzt. Sie haben wie verrückt getragen, sind enorm hoch geworden. Bei 2,5 m musste ich sie mangels Stützmöglichkeiten kappen. Den ganzen August hindurch konnte ich reife köstliche Valencias ernten. In der ersten Septemberwoche, nach einer Regenphase, bekam sie Braunfäulebefall und ich musste alle drei Pflanzen von einen auf den anderen Tag roden. Sie waren nicht mehr zu retten.

Im Jahr darauf pflanzte ich zwei Exemplare in große Kübel. Sie bekamen aufgrund des außergewöhnlichen Geschmacks einen Logenplatz auf der überdachten Terrasse. Wieder wuchsen sie enorm in die Höhe, setzten viele Früchte an, litten aber an Blütenendfäule. Durch Gaben von Gesteinsmehl und Kalk bekam ich das halbwegs in den Griff, doch ich verlor viele Früchte. Auch die Braunfäule kam über sie, trotz der Überdachung heftiger als bei anderen Sorten.

Nachdem die Valencia zwei Jahre herumgezickt hat, wollte ich sie abhaken. Aber meine Geschmacksknospen verlangten zumindest nach einer Pflanze. Die kam heuer an die Hauswand vor dem Wohnzimmer in einen großen Kübel und hielt fast bis zum ersten Frost durch. Zwar befiel sie auch wieder die Braunfäule recht heftig, aber sie trug trotzdem halbwegs weiter. Von Blütenendfäule war letztes Jahr - vielleicht aufgrund der Gesteinsmehl- und Kalkgaben von Anfang an - keine Spur. Der Ertrag war zwar nicht besonders ergiebig, aber für einige Soßen aus dieser geschmacklich wunderbaren Sorte hat es glücklicherweise gereicht.

Fazit: Dieser Sorte kann ich aufgrund des außergewöhnlich guten Geschmacks einfach nicht widerstehen, obwohl sie meiner Erfahrung nach sehr krankheitsanfällig ist. Also werde ich auch in diesem Jahr wieder zwei Valencias in Kübel pflanzen und besonders hätscheln.

Samstag, 26. Januar 2008

Neues Thema "Schöne Dinge" - Die Dame am grünen Krug

Schon länger spukt mir der Gedanke im Kopf herum, hier im Blog auch Dinge zu zeigen, die ich mag, die ich schön finde, die mir wichtig sind. Das werde ich in Zukunft tun und zwar unter dem Post-Label "Schöne Dinge". Trotzdem will ich den Titel meines Blogs nicht ändern. Der Schwerpunkt wird weiterhin im Bereich Garten und Natur liegen.

Beginnen will ich heute damit, euch meine absoluten Lieblingsstücke zu zeigen: Einen hellgrünen Glaskrug mit zwei dazupassenden Gläsern.

Fototechnisch ist es für mich mit meiner mickrigen Kamera äußerst schwer, die Schönheit auf's Bild zu bannen. Der Blitz spiegelt sich auf dem Glas, mal ist es zu hell, mal zu dunkel. Ich hoffe, ihr könnt trotzdem die schönen Malereien auf dem Glas gut erkennen.

Normalerweise stehen die drei Stücke ganz oben auf unserer Jugendstilkredenz, wo sie vor dem dunklen Holz ganz gut zur Geltung kommen.

Schon als Kind habe ich dieses Set immer mit begehrlichen Augen bewundert. Es stand im Schrank meiner geliebten Großtante. Ich durfte es zwar oft bestaunen, aber nicht angreifen, da das Glas sehr dünn und zerbrechlich ist. Nichts für Kinderhände.

Heute freut es mich ungemein, dass ich diese Stücke geerbt habe. Sie gehören zu den Dingen, mit denen ich sehr viel verbinde und die ich nie hergeben würde.

Auf den Gläsern sind rechts ein Junge und links ein Mädchen abgebildet. Beide reichen der Dame auf dem Krug ein Zweiglein.

Die elegante Schönheit auf dem Krug schien mir immer wie ein Wesen aus einer anderen Welt.

Voller Anmut scheint sie auf den Pflanzen zu schweben und entlockt dem Instrument in ihren Händen sicherlich ganz reine, sphärische Klänge.

Meine Großtante hat die Gläser einst von ihrer Mutter, also von meiner Urgroßmutter, geerbt. Woher diese sie hatte, ist mir leider nicht bekannt.

Es vergeht jedenfalls kein Tag, an dem ich nicht einmal hochschaue und mich darüber freue, dass diese Kostbarkeiten jetzt ihren Platz in unserem Haus haben.

Donnerstag, 24. Januar 2008

Tomatensorten: Tangella

Die Sorte Tangella habe ich mir vor drei Jahren zugelegt, weil in der Beschreibung von einem "robusten Massenträger" die Rede war. Das klingt doch für jeden Tomatengärtner verlockend! Umso gespannter war ich, ob die Tomate auch halten würde, was die Beschreibung versprach.

Kurz und gut: Sie tut.

Tangella ist eine Stabtomate mit goldgelben bis orangen Früchten von ca. 4 bis 5 cm Durchmesser. Die Originalsamen habe ich von Manfred Hahm-Hartmann. Ursprünglich kommt die Sorte aus England.

Der Geschmack lässt sich schwer beschreiben. Nicht süß jedenfalls, mehr würzig-säuerlich, aber sehr saftig.

Tangella reift für Stabtomaten eher früh und trägt dann überreich bis zum Frost. Das Wort Massenträger trifft voll und ganz zu. Keine andere meiner Sorten trägt so reich!

Oftmals knicken die Rispen aufgrund der vielen Früchte ein. Anfangs habe ich noch mittels kompliziertem Hochbinden die betroffenen Rispen abgefangen und gestützt, das habe ich im Laufe der Saison aber nicht mehr gemacht. Der Knick im Stengel hat die Reifung nicht beeinträchtigt.

Wie viele meiner anderen Tomaten habe ich auch die Tangellas mehrtriebig gezogen. Was sie aber nicht in ihrer Wuchskraft oder ihrer Tragfreude beeinträchtigt hat.

Zum dritten Mal standen heuer drei Tangella-Pflanzen ungeschützt vor Regen und Wind in einem Beet unterhalb der Terrasse. Die Wand im Rücken bringt keinerlei Schutz, da Wind und Regen genau von der anderen, offenen Seite her kommen. Trotzdem hat Tangella jedes Jahr bis zum Frost durchgehalten. Der Phytophtora-Befall kam zwar irgendwann über sie, wie über alle Tomaten, aber erst spät und nur gering. Mit meiner rigorosen Entlaubung von Zeit zu Zeit konnte ihr die Braunfäule nicht viel anhaben.

Zusammen mit den Kleinen Mohren gehört Tangella für mich zu den robustesten Sorten, die ich sicherlich jedes Jahr anbauen werde.

Samstag, 19. Januar 2008

Zwischen den Zeiten

Gestern war zum ersten Mal seit Wochen das Grau am Himmel wieder etwas weniger und somit etwas mehr Licht im Garten. Die Temperatur ist rasant angestiegen. Wir hatten heute 13 Grad plus! Morgen sollen es sogar 14 Grad werden. Mein Kopf mag das gar nicht, den Pflanzen scheint es aber zu gefallen.

Die Knopsen der einzigen Rose, die wir vom Vorbesitzer übernommen haben, setzen zum Aufblühen an.

Tarde Gris, eher eine Hätschelrose bei mir, hat bisher den Winter gut überstanden.

The Fairy ist sowieso ein Ausbund an Vitalität. Kaum ist es etwas wärmer, blüht sie wieder.

Die Bodendeckerrose Mainaufeuer ist bisher gänzlich unbeeindruckt vom Winter. Sie bewohnt aber auch eine besonders warme Ecke im Stufenbeet.

Wife of Bath kann es nicht lassen und badet ebenfalls einige Knospen in der frühlingshaften Luft.

Viridiflora hat letzten Winter einfach durchgeblüht, heuer scheint sie dasselbe vorzuhaben.

Seit dem Spätsommer schiebt auch die Heritage immer wieder Knospen, manchmal gehen sie auf oder, je nach Wetter, sie werden zu regelrechten Knospenmumien.

Die namenlose Chrysantheme mit der unglaublich leuchtenden Farbe, die mir heuer förmlich über den Kopf gewachsen ist, ist zwar von den kalten Tagen und Nächten vor zwei Wochen recht mitgenommen. Trotzdem schickt sie noch immer ein Leuchtfeuer durch den hinteren Teil des Gartens.

Die Blütenstände dieses Grases scheinen überhaupt wie erstarrt in den Kulissen festzuhängen.

Anders hingegen Mahonia bealii "Winter Sun". Sie blüht jetzt schon seit fast zwei Monaten ganz langsam auf, ein gelbes Glöckchen nach dem anderen öffnet sich im Zeitlupentempo.

Die Helleboren lassen sich noch Zeit. In meiner Ungeduld musste ich heute unter der Laubdecke nachschauen und fand viele noch versteckte Knospen. Sie harren wohl noch einige Tage im Dunkel des Laubs aus und warten auf den geeigneten Augenblick für ihren Auftritt.

Auch auf den Duft der Blüten des Süßbuchses, Sarcococca hookeriana humilis, muss ich noch ein wenig warten. Er blüht heuer zum ersten Mal in unserem Garten und ich freue mich schon auf den intensiven Duft, den er verströmen soll.

Diese Euphorbie, ich glaube es ist Euphorbia amygdaloides, steht schon in den Frühlings-Startlöchern.

Ebenso wie Viburnum farreri Candidissimum, ein klein bleibender Winter-Duftschneeball. Auch ihn habe ich erst im letzten Jahr gepflanzt und bin daher besonders gespannt auf seine erste Blüte.

Im Herbst habe ich begonnen, viele kleine Immergrüne, wie hier Chamaecyparis lawsoniana Ellwoodii, zu pflanzen, um dem Garten auch im Winter mehr Struktur und Grün zu verleihen. Die vielen Eiben, Scheinzypressen, Buchse, Ilexe und anderen Winzlinge wachsen in den nächsten Jahren hoffentlich kräftig. Sie werden, wenn sie größer sind, das Aussehen des gesamten Gartens sicher sehr verändern.

Ich sollte mir ein Beispiel am Leseengerl nehmen und dem Wachsen des Gartens mit ebensoviel Geduld und Gelassenheit zusehen.

Manchmal gelingt mir das, manchmal nicht.

Mittwoch, 16. Januar 2008

Tomatensorten: Die kleinen Mohren

Ich werde die nächsten zwei Monate dazu nutzen, ein kleines Resümee über den Tomatenanbau 2007 zu ziehen und ab und zu einige Sorten näher beschreiben, die ich heuer bzw. teilweise auch schon in den letzten Jahren angebaut habe. Früher habe ich das immer handschriftlich in meinem Gartentagebuch gemacht, jetzt nutze ich den Blog dafür. Ich gehöre aber nicht zu den Menschen, die das Datum der ersten Blüte, des ersten Fruchtansatzes oder der ersten reifen Tomate jeder Sorte notieren, somit wird das keine "wissenschaftliches" Resümee. Auch werde ich sicher nicht alle Sorten beschreiben, die ich angebaut habe.
Natürlich wird es aber auch 2008 wieder viele nicht-gemüsebezogene Posts aus dem Garten geben.

Zu meinen absoluten Favoriten im Anbaujahr 2007 gehört die für mich neue Sorte Die kleinen Mohren. Bezogen habe ich die Samen von Gerhard Bohls SamenArchiv.

Bei den Kleinen Mohren handelt es sich um eine Stabtomaten-Sorte. Angebaut habe ich zwei Pflanzen in Kübeln an der Südwand vor dem Wohnzimmerfenster, zwei habe ich im Gemüsegarten zu Vergleichszwecken ausgepflanzt. Die Tomaten an der Südwand sind durch die Wand im Rücken etwas geschützt vor Wind, vor Regen allerdings trotz des kleinen Dachvorsprungs nicht.

Nach den wirklich früh tragenden kleinen Sorten wie Pendulina, Rosa Ampeltomate oder Tumbling Tom, waren Die kleinen Mohren die ersten "Großen", die mit reifen Früchten aufwarten konnten.

Die kleinen Mohren gehören zu den schwarzen Tomatensorten. In Wirklichkeit liegt ihre Farbe irgendwo zwischen Dunkelrot und Braun mit einer Zeichnung ("geflammt") am oberen Ende, die oft ins Dunkelviolett bis Moosgrün geht.

Angeblich kommt die Sorte aus Lettland und soll auch noch unter einigen anderen Namen wie z.B. Prune Noire im Umlauf sein. Mit anderen Sorten wie Black Prince (auch Schwarzer Prinz), Tschörnij Mawr u.a. ist sie eventuell sogar identisch. Letztere steht zu Vergleichszwecken schon auf meinem Anbauplan für nächstes Jahr.

Die Früchte sind länglich oval und ca. 6 cm lang und 4 cm im Durchmesser.

Geschmacklich sind sie ausgezeichnet, süß, saftig, mild und vielseitig verwendbar für Salate, Soßen und zum So-Essen auch ganz köstlich.

Diese Sorte hat mich wirklich rundherum begeistert: Geschmacklich ausgezeichnet, äußerst dekorative, wunderschöne Früchte, früh, ausdauernd und reich tragend und dabei sehr robust.

Die Pflanzen trugen bis zum ersten Frost durchgehend Unmengen von Tomaten. Das Bild oben ist vom 2. Oktober und zeigt die beiden Kleinen Mohren im Gemüsegarten.

Diese Sorte wies als eine der letzten Anzeichen von Phytophtora-Befall auf. Ich habe beim ersten Anzeichen von Befall, so wie ich das immer bei befallenen Tomaten mache, die Pflanze von unten nach oben hin sehr stark "entblättert". Auch gesunde Blätter habe ich dabei entfernt, um das schnelle Abtrocknen nach einem Regen zu erleichtern. Die kleinen Mohren haben den Phytophtora-Befall weggesteckt wie nix und unbeeindruckt weiter geblüht und gefruchtet und sind anstandslos weiter gereift bis zum Frost. Aus meiner bisherigen Erfahrung gehört sie zu den robustesten Tomatensorten, die ich kenne.

Zwischen den etwas geschützter stehenden Pflanzen im Kübel und den im Gemüsegarten ausgepflanzten konnte ich keinen wesentlichen Unterschied erkennen. Beide wurden von der Braunfäule befallen, beide trugen und wuchsen trotzdem weiter. Die Pflanzen im Gemüsegarten habe ich allerdings im Gegensatz zu den Kübeltomaten mehrtriebig gezogen. Alle drei, vier Triebe haben gefruchtet wie verrückt.

Dieses Jahr werde ich Die kleinen Mohren auf jeden Fall wieder anbauen.

Mittwoch, 9. Januar 2008

Steinpyramide im Schnee

Nur Verrückte verbringen bei minus 8 Grad viele Stunden im Wald? Nein. Verrückt muss man nicht sein, aber gut ausgerüstet.

Weg zur Steinpyramide vom Osten her

Am ersten Wochenende im neuen Jahr, am Tag vor der letzten Rauhnacht, besuchten wir einen Platz, den ich ganz besonders mag: die Steinpyramide in der Kraftarena Groß Gerungs.

Der Weg öffnet sich zum Platz, die Pyramide leuchtet uns entgegen

Die Steinpyramide besteht aus vier kreisförmigen Stufen mit einer Gesamthöhe von 6,8 m. Die unterste Stufe weist einen Durchmesser von 16,5 m, die oberste 7,2 m auf. Es handelt sich bei diesem Bauwerk um die einzige Steinpyramide in Mitteleuropa. Der Ursprung der Pyramide, wann und zu welchem Zweck sie gebaut wurde, sind bis heute ein archäologisches Rätsel. 2001 wurde sie renoviert, mittlerweile sind leider schon einige Steine durch starke Unwetter wieder abgerutscht.

Steinpyramide im Winterkleid

Nach Untersuchungen durch den anerkannten Radiästhesisten Alois Melber ist der Ort, an dem die Pyramide steht, ein besonderer Kraftplatz. Er wird sternförmig von vier rechsdrehenden Wasseradern und vier geomantischen positiven Linien durchzogen. Alle Linien laufen im Zentrum der Pyramide zusammen.

Die sternförmig angeordneten geomantischen Linien machen diesen Ort zu einem besonderen Kraftplatz: Rechtsdrehende Wasseradern haben eine energieaufladende und wachstumsfördernde Wirkung, Plätze an geomantisch positiven Linien eignen sich besonders zur Besinnung und Entspannung. Und das spürt man auch, wenn man sich die Zeit nimmt, an diesem Ort einfach zu verweilen.

Wir nahmen uns diese Zeit und ließen uns am Rand des Platzes auf einer Bank nieder. Einige Iso-Matten als Sitzunterlage, dick angezogen und mit heißem Tee und Essen gestärkt, verweilten wir fast zwei Stunden an diesem Kraftort.

Ein Tischchen aus gefundenen Holzresten diente als Unterlage für die mitgebrachte Räucherschale, ein Fichtenzweig als "Wedel". So verweilten wir ganz allein an diesem Ort der Kraft und Stille und tankten Energie für das neue Jahr. Kein Wanderer störte unsere ruhigen Stunden. Erst als wir die letzten Utensilien wieder in unseren Rucksäcken verstaut hatten, kamen auch andere Besucher des Wegs.

Am Rückweg sammelten wir noch etwas Fichtenharz, das in dicken Tropfen an den Stämmen zu finden ist. Ich habe noch nie solche Mengen an Fichtenharz gesehen, das noch dazu so rein und einfach zu "ernten" war wie hier.

Der Tag meinte es wirklich gut mit uns. Alles war mit einer dicken Schicht Rauhreif überzogen, es war wie in einem Märchenwald.

Am Rückweg mussten wir dann doch noch einige Detailaufnahmen machen. Mit dicken Handschuhen gar nicht so einfach...

Freitag, 4. Januar 2008

Zeitmangel

Habt bitte Geduld mit mir!
Ich besuche derzeit zwar eure Blogs, aber zum Kommentieren fehlt mir momentan etwas die Zeit.

Nach den Weihnachtsfeiertagen und einer großen Silvesterfeier bei uns im Haus stehen nun weitere angenehme Feiern dieses und nächstes Wochenende am Plan. Morgen fahren wir auf einen Kurzbesuch in mein heißgeliebtes Waldviertel und besuchen die Steinpyramide in Groß Gerungs.

Anschließend geht's zur Familie ins Innviertel, wo hoffentlich am Sonntag auch für einen langen Winterspaziergang Zeit sein wird.

Ich wünsche euch ein ebenso schönes Wochenende wie es mich erwartet!

Mittwoch, 2. Januar 2008

Vogelparadies Weidmoos

Nach dem großen "Sitzen & Schlemmen" an den Weihnachtsfeiertagen machten wir mit meiner Familie einen Spaziergang im Vogelparadies Weidmoos, einem ehemaligen Hochmoorgebiet ca. 5 km von meiner Heimatgemeinde in Oberösterreich und 20 km nördlich der Stadt Salzburg gelegen.

Nach trüben, dunklen Tagen endlich zeigte sich wieder blauer Himmel. Auf einigen Gräsern im Schatten hatte sich noch der Rauhreif gehalten, eine dünne Schneeschicht präsentierte die Landschaft im Winterkleid.

Eingang ins Vogelparadies

Durch den Torfabbau, der bis ins Jahr 2000 in diesem Moorgebiet teils industriell betrieben wurde, verwandelte sich das ehemals fast unzugängliche Hochmoor in eine traurige Industrielandschaft.

Blick durch einen "Astvorhang" auf ehemalige Torfabbauflächen,
im Hintergrund der neue Aussichtsturm

Nur ein winziger Teil des Hochmoors blieb erhalten, den Rest verwandelte durch den Eingriff des Menschen in eine Landschaft aus Tümpeln, Schilf- und Buschflächen. Dazwischen erobert schon der Wald mit vorwiegend Kiefern und Birken das ehemalige Abbaugebiet.

Entlang der Wege sieht man noch die Schienen, auf denen der Torf bzw. die Torfziegel abtranportiert wurden. Leider habe ich es verabsäumt, die Schienen und den imposanten "Torfwender", ein riesiges Arbeitsgerät, das beim maschinellen Torfabbau verwendet wurde, zu fotografieren. Vielmehr hat mir an diesem sonnigen Tag das Weiß des Schnees und der Birkenstämme, das Blau des Himmels und das leuchtende Gold von Schilf und Gräsern gefallen.

Mit dem Ende des Torfabbaus im Jahr 2000 fanden schnell viele in Europa seltene Vogelarten im Weidmoos ein Rückzugsgebiet und so wurde schon im Jahr darauf das Weidmoos als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen und in das "Natura 2000"-Netzwerk aufgenommen.

Durch die schweren Eingriffe des Menschen in das sensible Ökosystem wurde das ehemalige Moor großteils entwässert. Es bedarf radikaler Maßnahmen, um das Moorgebiet vor Verwaldung und gänzlicher Austrocknung zu bewahren. Im Rahmen eines LIFE-Projektes werden die alten Entwässerungsgräben geschlossen und eine große Anzahl Dämme errichtet, um das Wasser wieder im alten Moorgebiet zu halten und die Lebensräume - Wasser- und Feuchtflächen, Schilfbestände, Gebüsch, Freiflächen u.a. - der inzwischen hier lebenden Vogelarten zu erhalten.
Die Anzahl der stehenden Gewässer soll weiter erhöht werden, um auch einer ganzen Reihe von Wasservögeln ideale Lebensbedingungen zu schaffen.

Selbstportrait

Ich werde im Weidmoos sicher noch oft auf einen Spaziergang vorbeischauen, wenn ich meine Familie besuche. Sicher ist es spannend, mit viel Zeit und Ruhe im Gepäck hier im Frühling einmal dem Treiben der unzähligen Vogelarten zuzuschauen.

Für Besucher des Innviertels (OÖ) oder der Stadt Salzburg zu jeder Jahreszeitein lohnenswerter Ausflug: Vogelparadies Weidmoos