Dienstag, 31. August 2010

Belebendes Rosmarinbad

Bei diesem scheußlichen Wetter - dunkel, regnerisch, stürmisch, 10 Grad, und das Ende August - kommt man nur schwer in die Gänge: Ein Rosmarinbad belebt und bringt den müden Kreislauf auf Touren.

Für ein Vollbad nehme ich ca. zwei, drei Hände voll Rosmarin, frisch oder getrocknet ist egal, und gebe sie samt der Stängel in einen großen Kochtopf mit Wasser. Das ganze zugedeckt zum Kochen bringen, einmal aufwallen lassen und dann von der Herdplatte ziehen. Den Deckel unbedingt drauf lassen.
Den Sud einige Stunden zugedeckt ziehen lassen. Vor dem Baden abseihen und den Rosmarinsud ins Badewasser leeren.

Rosmarin hat eine anregende, durchblutungsfördernde Wirkung und wird empfohlen bei Ermüdung, niedrigem Blutdruck und Erschöpfung.

Ein Kräuterbad sollte nie zu heiß sein, sondern nur angenehm warm, und nicht länger als 20 Minuten genossen werden.

Aufgrund der belebenden Wirkung von Rosmarin nicht am Abend baden, sondern in der Früh oder nach der Arbeit, um wieder in Schwung zu kommen für eine lange Nacht...

Ein kleiner Tipp noch: Wer keine Badewanne hat oder einfach nur seinen müden Füßen etwas Gutes tun will, kann sich auch mit einem Rosmarinfußbad verwöhnen.

Montag, 30. August 2010

Tomaten trocknen

Eine weitere Methode zum Konservieren von Paradeisern ist das Trocknen.

Dazu die Tomaten waschen, trocknen lassen, halbieren, mit der Schnittfläche nach oben auf die Unterlage legen und etwas salzen. Das Salz beschleunigt den Trocknungsprozess.

Dann gibt es mehrere Methoden fortzufahren:

Sonne: Natürlich wäre es für's Trocknen der Tomaten fein, würde draußen einfach die Sonne konstant vom Himmel brennen. In der Sonne konnte ich meine Tomaten allerdings noch nie trocknen. In der Tomatenhaupterntezeit zwischen Mitte August und Mitte September gibt es kaum mehr ausreichend heiße, stabile Tage in Folge. In der Nacht sollten sie ins Haus geholt werden, um sie vor eventueller Feuchtigkeit zu schützen. Wer allerdings das Glück hat, in einem entsprechenden Umfeld zu leben, sollte beim Trocknen an der Sonne nicht vergessen, seine Tomaten mit einem sehr feinmaschigen Netz oder Gaze abzudecken, damit sich nicht Insekten darauf vergnügen.

Dörrgerät: Am einfachsten ist das Trocknen mittels Dörrgerät. Halbierte und gesalzene Tomaten in die einzelnen Etagen des Geräts packen, einschalten und ab und zu den Trocknungsfortgang kontrollieren.

Backrohr: Ähnlich bequem wie im Dörrgerät geht's mit dem Backrohr. Die Tomatenhälften auf Bleche legen, am besten auf Backpapier, damit die Tomaten nicht festkleben und dann einschalten auf ca. 60 - 70 Grad bei Umluft. Ganz wichtig dabei: Das Backrohr einen Spalt weit offen halten. Dazu am besten einen Kochlöffel oder ähnliches einklemmen, so kann die entstehende Feuchtigkeit entweichen.

Wer jetzt meint, damit sei es getan, der täuscht sich. Vor dem Trocknen sollte man entscheiden, wie man mit die getrockneten Tomaten weiterverarbeiten möchte. Davon hängt nämlich ab, wie trocken sie werden sollten.

Will man sie zB in Olivenöl einlegen - was köstlich ist, zusammen mit Kräutern, Salz und ev. einer Knoblauchzehe - sollten sie zwar trocken, aber noch gut biegsam sein. Sonst werden die eingelegten Tomaten nicht weich, sondern bleiben hart wie ein Brett.

Will man die Tomatenhälften einfach in einem Schraubglas aufbewahren für spätere Weiterverarbeitung, dann sollten sie wirklich ganz, ganz trocken sein, sonst besteht die Gefahr, dass sie später im Glas zu schimmeln beginnen.

Ich friere sehr viele der getrockneten Paradeiserhälften ein: Dazu müssen sie nicht ganz so trocken sein wie zum Einlegen in Olivenöl. Sie sollten noch relativ weich und schön biegsam. sein und es darf ruhig noch etwas Saft austreten. So kommen sie dann in Dosen in die Tiefkühltruhe, wo sie nur sehr wenig Platz benötigen. Diese Tomaten kann man später zu Pesto verarbeiten, sie kleingehackt in alle möglichen Gerichte packen oder sie einfach auf eine Pizza legen.

Zum Trocknen eignen sich nicht alle Sorten gleich gut. "Trockenere", also feuchtigkeitsärmere Sorten eignen sich am besten. Klassiker zum Trocknen sind San Marzano und Roma. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass auch De Berao, die Ranktomate von Carnica oder Moskovskij Delikates gut geeignet sind - sowie unzählige Sorten, die ich noch nicht erkundet habe.

Mittwoch, 25. August 2010

Tomatenbasis - schnell & praktisch

Paradeiserjahr ist 2010 keines. Dafür haben schon die eisig-kalten und verregneten Monate Mai und Juni gesorgt. Die Ernte begann in diesem Jahr um ca. ein Monat später als sonst üblich. Danach haben heftige Hitzewellen mit beinahe 40 Grad abgewechselt mit regnerisch-kühlen Phasen mit Starkregen und Stürmen. Die stabilen Sommer, die es hier gab, scheinen der Geschichte anzugehören. Aber das ist ein anderes Thema.

Tomaten kann ich trotzdem ernten, wenn auch nicht in diesen Mengen wie in den Jahren zuvor - und sicher auch nicht so lange in den Herbst hinein. Die Stauden sehen schon sehr mitgenommen aus für diese Jahreszeit - es herbstelt schon seit Wochen.

Mariannas Peace (Danke an Stefan!)

Was nun anstellen mit den riesigen Erntemengen? Da gibt es vieles: einfrieren, trocknen, in Öl einlegen, Chutneys zaubern - oder sie im Feuertöpfle verarbeiten, auch davon habe ich heuer schon viele Gläser gemacht. Für den Großteil der Ernte bevorzuge ich aber eine einfache und schnelle Methode.

Ich schneide die Paradeiser in kleine Würfel, gebe sie in einen großen Topf mit ein wenig Olivenöl, dann etwas Salz dazu und ein Löffelchen braunen Zucker. Dann wird das Ganze kurz aufgekocht und heiß in Gläser mit Schraubdeckel gefüllt

Die Gläser kommen auf ein Backblech, sodass sie einander nicht berühren. Dann wird dieses mit Wasser aufgefüllt. Die Gläser sollten ca. 2 cm im Wasser stehen. Das Backrohr auf 170 Grad stellen. Sobald in den Gläsern Bläschen aufsteigen, drehe ich das Rohr aus und lasse die Gläser im Rohr abkühlen.

Auf diese Weise hält die Tomatenbasis mindestens eineinhalb Jahre. Länger habe ich noch kein Glas aufbewahrt.

Da die Tomaten kaum gewürzt sind, kann man sie beliebig für jede Geschmacksrichtung als Basis benutzen.

Montag, 23. August 2010

Tomatensorten: Striped Turkish

Die Striped Turkish baue ich schon seit einigen Jahren an. Laut meinen Aufzeichnungen war ich bisher noch jedes Jahr mit dieser attraktiven Sorte recht zufrieden. 2009 hat sie alle Erwartungen übertroffen. Die zwei Pflanzen, die ungeschützt im Gemüsegarten standen, haben getragen und getragen und getragen - noch mehr als in den Jahren zuvor.

Die Rispen waren so groß und schwer, dass irgendwann eine Pflanze am Tomatenstab entlang nach unten gerutscht und der Stängel im unteren Bereich umgeknickt ist.

Natürlich hätte ich vorher einige der großen Rispen entfernen können, aber die Gier... Der geknickte Stängel hat der Pflanze allerdings wenig ausgemacht. Unbeeindruckt wuchs und fruchtete sie weiter bis weit in den Oktober hinein.
Hoffentlich macht sie das in diesem Jahr auch wieder. Bisher ist sie völlig gesund und trägt wieder richtig gut.

Sehr schön ist das Farbspiel der Striped Turkish: Die Tomaten sind erst dunkelgrün-hellgrün-gestreift bzw. -geflammt und sehen im grünen, also völlig unreifen Zustand der Green Zebra ähnlich.
Am Bild oben beginnen sich die ersten Früchte bereits ein wenig zu verfärben: Die ersten "Streifen" werden langsam leicht orange.
Reif präsentieren sich die Tomaten dann orange-rot-gestreift. Wenn die orangen Streifen richtig leuchten, schmecken sie am besten.

Die ersten Samen der Stabtomate Striped Turkish habe ich ursprünglich bei Manfred Hahm-Hartmann erstanden. Die Früchte sind rund, durchschnittlich 4,5 cm im Durchmesser und schmecken sehr würzig. Das Fruchtfleisch ist eher weich und recht saftig, die Schale fest.

Hahm-Hartmann schreibt, die Striped Turkish sei eine "frühe" Tomate, die schon bald im Jahr reife Früche trägt. Das kann ich bestätigen: Sie gehört immer zu den ersten Stabtomaten der Saison, die ich beernten kann. Die Höhe unterschätze ich jedes Jahr: Man sollte davon ausgehen, dass die Striped Turkish in guten Jahren so 2,5 m hoch wird.

Dienstag, 17. August 2010

Urlaub im Garten: Es geht!

Urlaub im Garten.
Ich hab's gelernt. Es geht.
Faul sein zu Hause, das funktioniert.

Den ganzen Tag im Liegestuhl, viele Bücher lesen, Cocktails schlürfen,
abkühlen in der Gartenbadewanne,
abends lange auf der Terrasse bei einem guten Glas Rotwein den Grillen lauschen.
Und keine Gartenarbeit machen.
Das Geschaffene einfach genießen.

Dem "Unkraut" beim Wachsen zusehen.
Den Stachelbeeren beim Reifen
- und nur die ernten, die man gerade essen mag.
Den Rest bekommen eben die Vögel.
Zu viele Gurken? Man müsste sie einlegen?
Jetzt nicht. Jetzt ist Urlaubszeit.
Selber schuld, was müssen sie auch jetzt wie die Verrückten wachsen.
Ich ernte nur, was wir auch sofort essen.
Einzig die Töpfe alle zwei Tage gießen. Zu zweit schnell erledigt.

Ab und zu inspirierende Ausflüge in die Umgebung
- es gibt hier soviel zu entdecken!
Dann wieder im Garten lümmeln.

Beobachten.

Still sein.

Lesen.

Herrlich!

Vor einigen Jahren konnte ich das noch nicht. Jetzt schon.
Das ist etwas Wichtiges, das ich vom Garten gelernt habe
- wenn nicht die wichtigste Gartenlehre überhaupt:
Gelassenheit.
Den Dingen ihren Lauf lassen.


Woanders urlauben?
Ja, vielleicht im trüben November. Wenn der Garten ruht.