Mittwoch, 16. November 2011

Mexikanische Mini-Gurke (Melothria scabra)

Eigentlich sind die Mexikanischen Mini-Gurken ja gar keine Gurken. Sie gehören nämlich zu den Kürbisgewächsen. Geschmacklich aber stehen sie eindeutig den Gurken nahe.

Kennen gelernt habe ich die kleinen, knackigen Dinger bei einer feinen Verkostung nach einer Paradeiserführung beim "Kaiser der Paradeiser", Erich Stekovics. Der Geschmack und auch die Optik der Mini-Gurken haben uns so begeistert, dass ich Samen für das darauffolgende Jahr besorgt habe.

Die Aussaat erfolgt wie bei den Gurken und Kürbissen: Wer sie im Haus vorzieht, kann die Früchte früher genießen, Direktsaat an Ort uns Stelle ist aber auch möglich. Anfangs sind die Melothria-Pflanzen recht zarte Geschöpfe, sodass ein Pikieren oder Umpflanzen nicht angebracht ist. Lieber zwei Samen in ein Aussaattöpfchen legen und die schwächere Pflanze dann "entfernen". (Ja, ja, das Leben ist hart und ungerecht, auch für gärtnernde Menschen und Pflanzen.) Ausgepflanzt dürfen die Melothria-Pflanzen erst nach den letzten Frösten werden. Sie gehören zu den kälteempfindlichsten Gemüsepflanzen in unserem Garten und haben auf die ersten Nächte in Frostnähe umgehend beleidigt reagiert.

Melothria scabra ist eine Rankpflanze. Bei mir durften sie an einer Baustahlmatte hochklettern, haben sich dann jedoch zwei nahestehende Paradeiserpflanzen erwählt und sind mit ihnen eine fruchtbringende Beziehung eingegangen.

Die hübschen grün-weißen Früchte werden ca. 2 - 3 cm groß und sind oval. Man sollte sie lieber zu klein ernten als zu groß, wenn sie noch ganz knackig sind.

Der Geschmack ist sehr aromatisch, säuerlich-frisch, etwas saurer als Gurken. Unserem Gaumen kam das sehr entgegen. Wir haben die meisten einfach beim "Garten-Schauen" verspeist oder als Snack zu einer Jause gegessen.

Einige habe ich jedoch eingelegt und zwar so, wie ich auch Chilis oder Hörnchenkürbisse einlege.

Wer gerne Neues ausprobiert und ein kleines, sonniges Plätzchen im Gemüsegarten frei hat, dem kann ich diese nicht nur leckeren, sondern auch hübschen kleinen Gürkchen sehr empfehlen!


Donnerstag, 10. November 2011

Die Huckinger Seen im Zauberwald

Am letzten Wochenende waren wir endlich wieder einmal auf Familienbesuch im Innviertel. Der Spaziergang rund um die Huckinger Seen, die einige Kilometer von meinem Elternhaus entfernt sind, war einfach nur schön! Bei diesen sog. "Seen" handelt es sich in Wirklichkeit um drei kleine Teiche: ein etwas größerer, der an der tiefsten Stelle zwei Meter tief ist und zwei kleine Tümpel. Alle verbunden mit einem kleinen Bach und Überbleibsel der letzten Eiszeit.

Schon der Eintritt in den herbstlichen Mischwald verhieß Glück!

Diese lilabeinigen Gesellen kamen extra zu unserer Begrüßung aus ihrer Höhle am Fuß eines Baumes hervor.

Ein ganz anderer Waldbewohner trug ebenfalls Lila, scheint die Trendfarbe der diesjährigen Schwammerl-Herbstmode zu sein.

Der Blick auf den größeren Teich, den eigentlichen Huckinger See, mit der halbverfallenen Fischerhütte am gegenüber liegenden Ufer.

Der See liegt in einer fast windstillen Senke, sodass die Oberfläche stets spiegelglatt und ruhig daliegt.

Am Ufer entlang stolperte ich schon über die nächsten lilafarbenen Waldbewohner: Ob das nicht getarnte Aliens sind? So Kreischlila können doch Pilze nicht sein!?

Die Herbst verabschiedet sich mit einem Farbfeuerwerk.

Und an manchen Stellen überkamen mich leichte Zweifel.

Bin ich noch im Innviertel....

...oder in irgendwelchen Mangrovensümpfen?

Und warum sind alle Pilze lila?

Doch, halt, nein, nicht alle.
Manche sind weiß und haben - Stacheln! Sehr geheimnisvoll!

Eine wirklich verzauberte Landschaft. Der Weg war dicht umwachsen von Fingerhüten, die alle im kommenden Jahr blühen werden. Noch nie habe ich so viele dieser kraftvollen Pflanzen gesehen!

Aber schon verdichten sich wieder die Zweifel: Wo bin ich? Ich den Louisianas verwunschenen Sümpfen?

Fast unwirklich diese Schönheit aus Farbe, Wasser und Licht.

Und was oder wer hat hier seine Sporen verstreut? - Die Dekoration ist jedenfalls bestens gelungen, inklusive Farn in der linken Ecke und Feder. Die Natur ist die beste Dekorateurin - oder war hier jemand am Werk und will etwas damit sagen? Oder handelt es sich gar um eine Invasion kleiner weißer Außerirdischer?

Und was bitte, beobachten diese zarten Geschöpfe so genau von ihrer Terrasse aus?

Ah, ja, vielleicht diesen kleinen Tümpel, wie er so strahlend in der Sonne daliegt?

Genau wie der dritte der Teiche, über dem ebenfalls jemand den Scheinwerfer für uns angedreht hat! Dieses Leuchten mitten in einem alten, hohen Mischwald verstärkte den verzauberten, unwirklichen Eindruck.

Diese Schwammerl waren wirklich verführerisch. Quadratmeterweise bedecken sie den Boden entlang des ganzen Wegs. Davon könnte man sich wahrscheinlich eine ganze Weile ernähren, so viele sind dort zu finden. - Aber sollte man das auch tun? Ich bin leider keine Pilzkennerin!

Wir haben sie jedenfalls einfach nur bestaunt. Ebenso wie diesen Baum am Huckinger See. Ganz schräg geworden über die Jahre.

Und etwas "abgedreht".

Kein Wunder, bei den vielen Schwammerln!

Und wer sich jetzt fragt, wie man denn die Huckinger Seen erwandern kann: Hier ein Link.

Mittwoch, 2. November 2011

Die Zeit ist unerbittlich

Alle guten Vorsätze haben nichts genützt. Der Tag hat eben nur 24 Stunden. Schon wieder langes Schweigen hier. Die Natur wartet nicht ab, der Jahreskreislauf schreitet voran, ob man nun bereit ist oder nicht.

Der Garten trägt schon lange sein herbstliches Gewand. Dazwischen blühen noch immer unermüdlich einige Rosen und Chrysanthemen.
Das meiste Obst und Gemüse ist abgeerntet und im Vorratskeller. Nur noch Kohl, Mangold, Pflücksalate, Radicchio, Rucola, Rüben und Kräuter stehen auf den Beeten und liefern frischen Nachschub bis die Kälte wirklich bitter zuschlägt. Lange lässt sie bestimmt nicht mehr auf sich warten.
Die ersten Frostnächte gab's ja schon in der ersten Oktoberhälfte. Da musste ich alle Paradeiser, Paprikas und Chilis ernten und verarbeiten. Paradeiser lagern noch in mehreren Schachteln zum Nachreifen im Haus und liefern alle paar Tage eine Mahlzeit.

Zu Samhain saßen wir im Zeitloch und hielten ein wenig inne.


Dieses Jahr fliegt vorbei wie keines zuvor. Manches ist passiert, das nicht so schön war. So viele Geräte - ob groß oder klein - wie in diesem Jahr sind auch noch nie in so kurzer Zeit kaputt gegangen... Und jetzt streikt auch noch die Heizung. Die letzten Monate hat mich mein umweltpolitisches Engagement fast aufgefressen. Ich habe seit dem Frühsommer etwas ganz anderes zum Wachsen gebracht und zwar eine österreichweite Plattform. (Ihr könnt ja einen Blick drauf werfen, wenn es euch interessiert - auch Unterschriften können abgegeben werden.)

Aber ich will nicht jammern. Ich will wieder meinen alten Rhythmus finden. Und dazu gehört auch das regelmäßige Bloggen und die Pflege der vielen netten Kontakte, die sich daraus ergeben haben.

Jetzt schicke ich erst einmal ganz liebe Grüße in die liebgewordene Bloggerwelt und freue mich auf's Wiederlesen!