Samstag, 28. Mai 2011

Blütenrausch

Ich bin derzeit etwas blogfaul. Aber ich möchte euch gerne zeigen, welch ein Blütenrausch in unserem Garten losgebrochen ist: Rosenblütenzeit! Es duftet allerorts - herrlich!

Links "Mme Isaac Pereire", rechts "Louise Odier" an zwei Säulen,
die dein Eingang zum Gartenhauptteil bilden


Mit nur ein paar Worten zeige ich einige Bilder aus dem Garten. Naja, es sind ein paar mehr geworden... Ich kann einfach keine Auswahl treffen. Da müsst ihr jetzt durch - oder auch nicht.

"Mme Isaac Pereire" strebt himmelwärts

Vorne "Prince Noir", dahinter "Ferdinand Pichard"

Sitzplatz im Kräutergarten, am Foto "Moje Hammarberg",
"Ferdinand Pichard", "Rotes Meer" und "Donau"


"Donau" macht es sich an der Wand gemütlich

"Prince Noir" im Roten Beet, überhaupt nicht "Noir"

Clematis liebe ich auch, aber ich habe beschlossen,
mir deren Namen nicht mehr merken zu müssen;-)


Weg zwischen Gemüsegarten (rechts) und Rosenbeeten (links) in den rückwärtigen Gartenteil

Blütengedränge in einem der Rosenbeete, am Foto: "Nuits de Young"

Leider nur kurze Blütezeit: Staudenmohn

Weg zwischen Rosenbeeten (rechts) und Kräuterhügel (links)
nach hinten in den schattigeren Bereich

Rosenpavillon - vorne "Harlekin", die dunkle Rose ist "Leopold Ritter"

Rosengewusel am Pavillondach

Eine der schönsten Clematis im Garten mit langer Blütezeit

Derzeit mein Lieblingsblick: Von der Badewanne aus Richtung Pappelsitzplatz

Links die "Rhapsody in Blue", rechts "Stanwell Perpetual", die schon am Verblühen ist,
hinter der Bank eine unbekannte weiße Wildrose


Zartes Blau und viel Grün

Nicht nur die Rosen duften, auch der rotlaubige Holler "Black Lace"
(ganz zu schweigen vom Duft des "normalen" Hollers, der den ganzen Garten durchzieht!)


Wirklich zeitaufwändig ist derzeit das Gießen. Es hat heute zum ersten Mal seit - hm, keine Ahnung wie lang - nennenswerten Regen gegeben. Der Boden hatte schon seit Wochen Trockenheitsrisse. Heute dann erst mal Hagel, glücklicherweise nur eine halbe Minute. Da kamen ein Zentimeter große Hagelkörner runter! Hätte das länger gedauert, wären Blütenpracht und Gemüseernte hinüber.
So aber hoffe ich, die Rosenblüte noch eine Weile genießen zu können.

Mittwoch, 25. Mai 2011

Baum fällt - beinahe!

Vor gut 10 Tagen bekamen wir einen ordentlichen Schreck: Nachts gab es einige stürmische Windböen und bei der Gartenrunde am nächsten Tag entdeckten wir, dass eine unserer alten Kiefern im "Wald" deutlich an Schräglage gewonnen hatte.

Am Bild der Eingang zum "Wald", noch mit besagter Kiefer

Seit wir das Grundstück übernommen hatten, stand sie aufgrund des vormals viel zu dichten Bewuchses mit Bäumen sehr schräg und ein Efeu kletterte bereits an ihrem Stamm empor.

Über die Jahre starben immer mehr Äste ab, bis schließlich nur mehr der Stamm mit dem Efeu stand. Sie tat nicht einen Wackler, rührte sich auch bei den vielen hier recht heftigen Stürmen kein bisschen.

Eine echte Bereicherung für dies Ecke des Gartens, das wir über die Jahre hin immer mehr zum "Wald" gestalteten. (Bilder von dieser Entwicklung hier, hier, hier, hier, hier und hier.)

Nun, nach einer gar nicht so besonders stürmischen Nacht, war die Schräglage urplötzlich dramatisch geworden. So schnell kann's also gehen! Das hätte ich nicht gedacht. Ich hatte mir schon überlegt, den Baum in der nächsten Zeit einmal von oben her ein wenig abtragen zu lassen. Aber da er sich nicht einen Millimeter veränderte, erschien das nicht dringend.

Naja, nun war Dringlichkeit geboten und Gefahr im Verzug. Der Baum wäre beim nächsten kleinen Windstoß auf den Zaun und die dahinter vorbei führende Straße samt Gehsteig gestürzt. Da für die Nacht ein Temperatursturz um über 10 Grad angekündigt war und das bei uns immer mit stürmischen Böen einhergeht, musste die Feuerwehr anrücken.

Von der Kanzel der großen Drehleiter aus wurde der Baum von oben her Stück für Stück abgetragen, bis nur mehr ein paar efeuberankte Meter Stamm übrig waren, die hoffentlich keine Gefahr mehr darstellen.

Trotz aller Vorsicht beim Arbeiten stürzten viele große Teilstücke in den Garten, auf die darunterliegenden Rankbögen und Pflanzen.

Abgebrochene Äste an Rosen, Ahorn und vielen anderen Sträuchern und zerknautschte Stauden, eingedrückte Rankbögen und jede Menge Kleinholz - das Aufräumen dauerte den ganzen Tag.

Aber ihr könnt euch sicher vorstellen, dass ich trotzdem heilfroh bin über den geringen Schaden!
Trotzdem ist es traurig, von so einem großen Baum Abschied nehmen zu müssen.

Sonntag, 15. Mai 2011

Ein Insektenhotel ist kein Selbstbedienungsrestaurant

Die Insektenherberge steht seit zwei Jahren im Gemüsegarten und wird eifrig genutzt. Jeden Tag führt einer meiner ersten Wege dorthin, immer gibt es irgendetwas zu beobachten. Doch, oh Schreck!

Die beiden frechen Spechte, die in unserer alten Pappel leben, glauben wohl, es sei als Selbstbedienungsrestaurant eigens für sie gebaut worden.

Die ewige Nahrungssuche in den alten Bäumen im Garten und in der Nachbarschaft, war ihnen sichtlich zu anstrengend geworden. So machten sie sich einfach über die Nachkommenschaft der Hummeln und Bienen in unserem Insektenhotel her.

Schnell musste Abhilfe geschaffen werden. So war das mit der Insektenherberge nicht gemeint.

An den Rahmen haben wir kleine Holzklötzchen montiert und Haken eingedreht.

In diese hängten wir ein Hasendrahtgitter, das über das gesamte Hotel reicht.

Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist der Anblick schon.

Aber wenigstens sind die künftigen Bestäuber jetzt vor Fressattacken der Spechte sicher.

Samstag, 14. Mai 2011

Mit Warp 9 durch die Gartengalaxie

Mai ist der Monat, in dem sich die Zeit irgendwie selber überholt. Man wird das Gefühl nicht los, mit Warp 9 durch den Frühling zu rasen.

Alles sprengt seine Grenzen und dringt in unbekannte Gefilde vor - Licht, Luft, Sonne!

Kaum sind die herrlich üppigen Blüten der Strauchpfingstrosen offen, kommt bestimmt irgendein Regenguss mit einer kräftigen Böe und nimmt die Blütenblätter weit mit sich fort.

Doch: Keine Zeit zum Nachtrauern. Das Staunen geht weiter. Wie Wesen von einem fremden Stern erscheinen mir manchmal die großen Blütenkugeln des Allium. Eines drängt sich an das nächste und starrt einen förmlich an.

In unterschiedlichem Gewand treten die Rosen in Erscheinung. Mal ganz pompös, wie hier die Rugosa-Rose "Rotes Meer".

Oder ganz schlicht, wie die "Pillnitzer Vitaminrose".

Jeden Tag öffnen sich neue Rosenblüten. Rasant geht das.
Mich beschleicht manchmal das Gefühl, sie machen das absichtlich: Kaum biege ich mit der Kamera um die nächste Ecke, öffnet sich hinter mir schon die nächste Blüte und zwingt mich, zurückzugehen. Denn ich muss in alle meine Nase stecken... Frau weiß ja nie, wo das nächste Duftabenteuer wartet.

Zur selben Zeit beginnen die großblütigen Clematis ihre Blütenteller zu entfalten, riesige Landeplätze für so manches fremdartig anmutende Flügelwesen.

Bei all dem Treiben übersieht man beinahe, dass die Iris schon einige Beete erobert haben mit ihren stolz in die Höhe gereckten Köpfen.
Gar mancher Mutant ist darunter, wie bei dieser Veilchenwurz, die frech ihre blau angelaufene Mutantenzunge in die Forscherkamera streckt. - Was ist geschehen? Letztes Jahr waren doch noch alle Bewohner hier weiß? Eine Infiltration?

Auch andere Wesen in den Weiten des Gartens kämpfen mit Unbill. Die alte Pappel lässt Samen schneien und hüllt die zarten Akeleien in weiße Pelze. Und das bei dieser Hitze! Wahrscheinlich überlegen sich die zickigen Damen schon, auf welchen Planeten sie vor dem nächsten Frühling Flüge buchen.

Sie steht über all dem drüber: die Götterblume.
Unbeeindruckt von Regengüssen, Sturmböen und Pappelschnee erkundet sie mit ihren ein wenig an Antennen erinnernden Köpfen alle Richtungen und wartet auf Signale.

Viel weniger kapriziös sind da schon die Blüten der Taybeere. Geradezu gelassen warten sie auf die nächste Landung der gelb-schwarz-gestreiften Flugobjekte, die den ganzen Tag auf ihnen zugange sind.

Und wenn man nach diesem Warp 9-Flug durch einen Spiralarm der Gartengalaxie etwas Erholung benötigt, kann man sich einfach in die Mitte des Chenopodium giganteum, des Baumspinats, versenken und ein wenig meditieren.

Aber schnell.
Morgen sieht sie schon wieder ein wenig anders aus.

Sonntag, 8. Mai 2011

Wo die Wurzen wohnen - Teil V

Zaunstädtchen

An der Grenze zwischen unserem und dem nachbarlichen Garten haben sich vor ca. eineinhalb Jahren einige Wurzen in kleinen Behausungen niedergelassen.

Da der Grundstückspreis hier recht hoch ist, planten geschickte Architekten in die Höhe statt in die Breite, damit konnte wertvoller Siedlungsraum gewonnen werden. Der Zuzug stieg.

Die Ein- und Mehrfamilienhäuser des kleinen Grenzstädtchens sind sehr individuell gehalten und eine richtige Zierde für diesen ansonsten recht tristen Landstrich.

Kein Haus gleicht dem anderen.

Etwas Raum für Neuankömmlinge ist noch vorhanden. Zur Beschaffung des Baumaterials ist ein Flohmarktbesuch wieder einmal dringend vonnöten.

Über diese Wurzensiedlung habe ich im Vorjahr schon einmal berichtet.
Und leider musste mittlerweile die Kiwi an der Pergola weichen und es sieht für einige Zeit kahl aus in der Umgebung des Zaunstädtchens. Aber so ist das eben mit Immobilien: Allerorten wird gebaut, umgebaut und manchmal auch abgerissen.

Demnächst geht's weiter mit den weniger luxuriösen Siedlungen. Nicht jeder ist eben so begütert und kann sich eine Villa in Aussichtslage oder eine Wohnung in einer der edlen Siedlungen leisten.

Hier geht's zu den bisherigen Berichten:
Wo die Wurzen wohnen - Teil I: Sanddornsiedlung

Wo die Wurzen wohnen - Teil II: Multi-Kulti-Siedlung "Blühender Weg"
Wo die Wurzen wohnen - Teil III: Antikes Wurzenhochhaus

Wo die Wurzen wohnen - Teil IV: Exklusive Höhenlage

Mittwoch, 4. Mai 2011

Berberitzenblüte - Schönheit im Verborgenen

Die Schönheit liegt sehr oft im Kleinen, eher Verborgenen.

Berberitzen sind für viele oft nur stachelige Begrenzung. Ich liebe sie wegen der Vielfalt ihrer Blattfärbung und auch wegen ihrer zierlichen Blüten.

Sie protzen nicht, wie Rosen es oft tun - oder die riesigen Blüten der Strauchpfingstrosen derzeit.

Sie halten sich im Hintergrund.

Offenbaren ihre Schönheit nur bei genauer Betrachtung.

Auch das lehrt ein Garten: Zeit nehmen, verweilen, genau hinsehen.