Dienstag, 30. Oktober 2007

Krank sein kann ich nicht gut... - Krumau

Meine lange Blog-Abstinenz will ich nun endlich mit einem kurzen Eintrag beenden. Ich war nach dem letzten Post doch etwas länger krank als gehofft. Kaum ging es mir etwas besser, konnte ich unruhiger Geist mich nicht zurückhalten und ich habe mich bei der Renovierung unseres Arbeitszimmers ein wenig übernommen. Da die Kombination aus heftigen Kopfschmerzen und PC gar nicht angenehm ist, konnte ich die mir lieb gewordenen Blogs in der letzten Zeit nicht besuchen. Ich hoffe, ich finde Zeit, das jetzt wieder regelmäßig zu tun.
Eines hat sich wieder mal gezeigt: Krank sein, das kann ich gar nicht gut...

Nach diesen unangenehmen zwei Wochen haben wir mit zwei lieben Freunden einen Kurzurlaub in dem kleinen tschechischen Städtchen Krumau eingelegt.Krumau ist eine ganz malerische Kleinstadt mit wunderschön renovierten historischen Gebäuden, die zum Großteil um die 700 Jahre alt und äußerlich noch recht unverändert sind. Es gibt keine asphaltierten Straßen in der Altstadt, sondern ausschließlich gepflasterte, überwiegend noch mit Feldsteinen. Hoch über der Moldau thront eine spektakuläre Burg mit einem großen malerischen Park.

An der Moldau scheint die Zeit stehen geblieben zu sein. Touristen waren nicht sehr viele unterwegs, wer liebt schon das nass-graue Wetter zu dieser Jahreszeit. Genau das habe ich gebraucht: Einerseits die Ruhe, andererseits die vielen neuen Eindrücke beim Herumspazieren durch die mittelalterlichen Gässchen, beim Besichtigen der Burg, beim Schmökern in Antiquariaten und Galerien und bei langen Gesprächen mit Freunden.

Nun zurück wartet einiges an Arbeit im Garten, den ich etwas vernachlässigt habe in den letzten zwei Wochen. Der muss aber noch bis zum Wochenende warten, denn da soll es wieder sonniger und wärmer werden. Auch das Arbeitszimmer ist noch mehr Baustelle als Raum für gemütliche Abende vor dem PC. Aber nun habe ich wieder Energie dafür.

Die Altstadt von Krumau, die Burg und den Schlosspark möchte ich euch auch gerne zeigen. Dafür bietet sich bestimmt im Winter, wenn der Garten ruht, Gelegenheit.

Montag, 15. Oktober 2007

Gemüsebergung vor dem ersten Frost

Während ich eine Woche krankheitsbedingt das Bett bzw. das Sofa gehütet habe, hat sich langsam der erste Frost angepirscht.
Täglich am späten Nachmittag werden die Temperaturvorhersagen für die kommende Nacht veröffentlicht, die ich schon seit einigen Wochen mit Argusaugen verfolge. Für die Nacht auf Sonntag war es nun soweit: In den Wiener Randbezirken sollte es zum ersten Mal in diesem Herbst Frost geben. Krank hin oder her: Da hielt mich nichts mehr auf dem Sofa.

Die Tomatenstauden im Gemüsegarten und in den Töpfen rund ums Haus sind heuer großteils noch gesund und hingen noch voller unreifer Tomaten. Alle Rispen habe ich abgeschnitten und die Tomaten zum Nachreifen in Schachteln ins Haus gepackt. Auf diese Weise hatten wir letztes Jahr noch bis Weihnachten Tomaten. Alle schon reifen Tomaten wanderten als Soße in die Gläser im Vorratsraum.

Die Chilipflanzen trugen heuer auch ungewöhnlich gut und ausdauernd. Die meisten Pflanzen hingen noch immer voller unreifer Chilis. Drei Chilitöpfe habe ich vor der ersten Frostnacht erst mal auf die Terrasse umgesiedelt. Wenn der Frost auch hierher vordringt, hole ich sie ins Haus. So haben wir noch eine ganze Weile frische Chilis. Von den anderen Pflanzen habe ich noch so viele Früchte abgenommen, wie ich verarbeiten konnte und wollte. Die restlichen Chilis kann Väterchen Frost jetzt ruhig holen.



Im Gemüsegarten gab es noch eine letzte große Zucchini, einige Gurken und Paprikas zu ernten. Die harren jetzt im Kühlschrank ihrer Verwendung. Die Bohnen habe ich alle abgenommen und eingefroren. Die paar wenigen Süßkartoffeln und die Kürbisse sind auch geerntet.

Was ich immer vor mir hergeschoben habe, ist jetzt endlich erledigt: Riesige Mengen Basilikum habe ich zu Pestobasis verarbeitet bzw. klein gehackt und in Dosen eingefroren. So gibt's den Geschmack des Sommers auch im Winter.

In der Nacht auf Sonntag kam er dann auch wirklich, der erste Frost des Jahres. Am Sonntag sind die Duftpelargonien, das Zitronengras, der Pinienrosmarin, die Zitronenverbene, die Engelstrompete und das rote Strauchbasilikum in ihre Winterquartiere umgezogen. Oleander, Lorbeer und Rosmarin dürfen noch eine Weile draußen ausharren, bis die Temperaturen konstant kälter sind. Etwas Frost vertragen sie ja.

Einzig auf der überdachten Terrasse stehen jetzt noch Tomaten- und Chilipflanzen draußen. Da die Tage nach wie vor sehr sonnig und mit 15 Grad relativ warm sind, reifen hoffentlich noch einige. Bald aber wird sich der Frost des nachts auch auf die Terrasse schleichen. Vorher werde ich es hoffentlich rechtzeitig schaffen, auch von dort meine Lieblingsgemüse zu bergen.

Gut getan hat mir die Berge-Aktion nicht. Heute bin ich ganz schön geschafft und werde wohl noch ein, zwei Tage auskurieren anhängen (müssen). Wenigstens kann ich jetzt wieder halbwegs gelassen auf dem Sofa liegen und den Frost Frost sein lassen.

Samstag, 6. Oktober 2007

Astern - Farben für den Herbst

Früher fand ich keine richtige Begeisterung für Astern, fand sie gewöhnlich und langweilig. Seit ich selber einen Garten habe und intensiv auf der Suche nach Herbstblühern bin, weiß ich diese vitalen Stauden erst so richtig zu schätzen.

Ihre Blütezeit erstreckt sich über einen wirklich langen Zeitraum.
Während die einen schon am Verblühen sind...

... die nächsten eine leuchtende Blüte in den kommenden Wochen versprechen....

... machen andere Hoffnung auf noch lang andauernde Farbe in den Staudenbeeten.

Die Farbpalette erstreckt sich von Weiß zu zartem Rosa....

... über helle Lila-Töne hin zu Hellblau...

... bis zu Blitzblau und dunkleren Tönen.

Ihre Blüten erscheinen mehr...

... oder weniger gefüllt....

... winzig klein oder größer.

Die zarten Asternblüten umspielen gekonnt die im Herbst schon etwas nackigen Beine der Rosendamen...

... Sie bilden eine wunderbare Leinwand für verspätete Sommerblüher...

... überspielen mit ihrer Blütenfülle wasserfallartig und äußerst elegant Löcher in der Bepflanzung...

Es gibt sehr hohe Astern...

... und sehr niedrige, Astern für den Vordergrund und den Hintergrund.

Astern fügen sich perfekt zu Rosen und diversen Stauden, genauso gut aber auch zu Gräsern.

Ich habe mittlerweile eine spezielle Liebe zu Astern entwickelt. Sie sind so prächtige, verlässliche, flexible, kombinationsfähige und genügsame Stauden! Viele der Astern in unserem Garten habe ich schon mehrmals geteilt und an anderer Stelle ebenfalls eingepflanzt. Nächstes Jahr werde ich wohl anfangen müssen, die abgestochenen Astern zu verschenken. Hoffentlich finden sich genug Abnehmer dafür - ich werfe nämlich sehr ungern schöne Pflanzen auf den Kompost.

Wenn die Astern veblüht sind, darf ich mich auf die Chrysanthemenblüte freuen. Auch so eine Pflanze, mit der ich früher nur "Friedhof" in Verbindung gebracht habe. Aber dazu ein ander Mal.

Dienstag, 2. Oktober 2007

Chili-Verarbeitung

Sehr oft bekomme ich die Frage zu hören, "Was machst du denn mit den vielen Chilis?". Ehrlich: Manchmal frage ich mich das selber auch...
Nichts desto trotz hatte ich nie zuviele Chilis. Alle haben bisher immer eine sinnvolle Verwendung gefunden.


Einen Teil der Chilis lege ich jedes Jahr zusammen mit vielen Kräutern ein:

Eingelegte Chilis

Zutaten: Chilis, Weißweinessig, Wasser, Salz, Pfefferkörner, Senfkörner, Lorbeerblätter, Thymian, Rosmarin, Bohnenkraut
Zubereitung:
Chilis waschen, abtrocknen lassen und rundherum mit einem Zahnstocher einige Löcher einstechen.
Essiglösung zubereiten: 1,2 l Essig, 1 l Wasser, 45 g Meersalz, einige Senf- und Pfefferkörner sowie einige Lorbeerblätter in einen Kochtopf geben. Das Ganze nur kurz aufkochen, damit der Säuregehalt erhalten bleibt.
Gläser sterilisieren: Gläser und Deckel für ca. 10 Minuten seitlich in einen großen Topf mit kochendem Wasser legen.
Inzwischen die frischen Kräuter waschen und trocken schleudern.
Gläser befüllen: Bunt gemischt Chilischoten, Senfkörner, Pfefferkörner, Lorbeerblätter, Thymian, Bohnenkraut und Rosmarin in die Gläser geben. Mit dem heißen Essig aufgießen, bis die Gläser voll sind. Luftbläschen entweichen lassen. Dann fest verschrauben.
Vor dem Verzehr sollten die Chilis mindestens vier Wochen in der Essiglösung ziehen.

Mit dieser Konservierungsmethode bleiben die Chilischoten recht knackig, auch die unterschiedlichen Farben bleiben erhalten. Sie schmecken uns so viel besser als mit anderen ebenfalls ausprobierten Methoden, bei denen die fertig befüllten und verschraubten Gläser noch im Backrohr sterilisiert werden.
Die Haltbarkeit beträgt mindestens zwei Jahre. Ich hab extra mal zwei Gläser aufgehoben, um das zu prüfen.

Thai Pepper

Zerkleinerte Chilis in Öl

Eine recht schnelle Methode Chilis haltbar und vielseitig verwendbar zu machen, ist zerkleinern und in Öl aufbewahren.



Dazu gebe ich Chilis in so eine kleine Küchenmaschine mit Drehmessern, wo sie fein gehackt werden. Ich püriere sie nicht, sondern verwende sie, wenn noch ganz kleine Stückchen sichtbar sind.

Diese breiige Masse fülle ich in kleine Schraubgläser und übergieße sie mit Sonnenblumenöl, bis das Glas voll ist. Ein paar Mal muss man nachgießen, weil das Öl langsam durch die Masse nach unten vordringt.

Wenn das Glas voll und die Chilimasse schön bedeckt ist, wird es verschraubt und kommt in den Keller.
Ein einmal geöffnetes Glas bewahre ich immer im Kühlschrank auf.

Diese Chilipaste verwende ich zum Würzen für Soßen, für Wok-Gerichte und vieles mehr. Äußerst praktisch.

Ebenso lassen sich die zerkleinerten Chilis in kleinen Dosen einfrieren und bei Bedarf mit einem kleinen Löffel aus der Dose kratzen.

Einfrieren

Einige Chilis friere ich auch ein. Entweder in Scheiben geschnitten, halbiert oder ganz lege ich sie auf eine Platte, damit sie nicht zusammenfrieren. Sind sie erst einmal gefroren, landen sie dann zusammen in einer Dose und harren ihrer Bestimmung auf einer Pizza.

Black Namaqualand

Grillen


Im Sommer zur Grillzeit ist der Chilibedarf recht hoch und die Verarbeitung recht einfach: Chilis von der Pflanze pflücken und ab auf den Griller damit. Und schon ist eine (je nach Schärfegrad) scharfe, jedenfalls schmackhafte Beilage fertig.

Trocknen

Am einfachsten ist es, Chilis zu trocknen. Dazu fädle ich sie mit einer Nadel auf einen starken Faden, unten dran ein Zetterl mit der Sortenbezeichnung. Am oberen Rand des Esszimmerfensters ist eine Schnur quer gespannt, an der ich im Lauf der Erntezeit die aufgefädelten Chilis anknüpfe und zum Trocknen einfach hängen lasse. So entsteht über die Sommermonate ein recht hübscher, bunter Chili-Vorhang. Das Fenster sollte aber unbedingt genug Sonne abbekommen, damit die Chilis auch richtig trocken werden.

Die getrockneten Chilis kommen dann in Gläser zur Aufbewahrung und mein Schatz mörsert nach Bedarf daraus Pulver - immer nur so viel, wie wir gerade zum Kochen brauchen. Denn frisch gemörsert ist es am besten.


Fish Pepper

Viele Chilis wandern aber auch aus zu Freunden: Die eingelegten Chilis sind nette, hübsch aussehende Geschenke. Schön zum Verschenken sind auch verschiedenfarbige aufgefädelte und getrocknete Chilis. Und manche "scharfe" Freunde lassen sich auch gerne mit frischen Chilis beglücken, wenn sie zu Besuch sind.
Gut geeignet als kleines Mitbringsel sind auch aromatisierte Öle. Dazu einfach ein paar getrocknete Chilis in Olivenöl geben, ev. noch Kräuter dazu und schon hat man ein nettes Geschenk. Die Öle lassen sich sehr vielfältig in der Küche verwenden.

Das waren natürlich nur ein paar Vorschläge, was sich mit vielen Chilis alles anstellen lässt. Es gibt noch unzählige leckere Dinge mehr, für die Chilis sich gut verwenden lassen.

Madame Jeanette

Ein Hinweis noch zum Schluss: Beim Verarbeiten von Chilis ist Vorsicht angebracht. Es kommt sehr schnell zur Reizung der Schleimhäute, wenn man zuviel davon einatmet. Gut bewährt hat sich zum Schutz der Augen das Tragen einer Brille bei der Verarbeitung. Auch sollte man unbedingt mehrmals mit Seife gut die Finger waschen, ehe man sich damit irgendwohin greift...