Nach dem großen "Sitzen & Schlemmen" an den Weihnachtsfeiertagen machten wir mit meiner Familie einen Spaziergang im Vogelparadies Weidmoos, einem ehemaligen Hochmoorgebiet ca. 5 km von meiner Heimatgemeinde in Oberösterreich und 20 km nördlich der Stadt Salzburg gelegen.
Nach trüben, dunklen Tagen endlich zeigte sich wieder blauer Himmel. Auf einigen Gräsern im Schatten hatte sich noch der Rauhreif gehalten, eine dünne Schneeschicht präsentierte die Landschaft im Winterkleid.
Durch den Torfabbau, der bis ins Jahr 2000 in diesem Moorgebiet teils industriell betrieben wurde, verwandelte sich das ehemals fast unzugängliche Hochmoor in eine traurige Industrielandschaft.
Blick durch einen "Astvorhang" auf ehemalige Torfabbauflächen,
im Hintergrund der neue Aussichtsturm
Nur ein winziger Teil des Hochmoors blieb erhalten, den Rest verwandelte durch den Eingriff des Menschen in eine Landschaft aus Tümpeln, Schilf- und Buschflächen. Dazwischen erobert schon der Wald mit vorwiegend Kiefern und Birken das ehemalige Abbaugebiet.
Entlang der Wege sieht man noch die Schienen, auf denen der Torf bzw. die Torfziegel abtranportiert wurden. Leider habe ich es verabsäumt, die Schienen und den imposanten "Torfwender", ein riesiges Arbeitsgerät, das beim maschinellen Torfabbau verwendet wurde, zu fotografieren. Vielmehr hat mir an diesem sonnigen Tag das Weiß des Schnees und der Birkenstämme, das Blau des Himmels und das leuchtende Gold von Schilf und Gräsern gefallen.
Mit dem Ende des Torfabbaus im Jahr 2000 fanden schnell viele in Europa seltene Vogelarten im Weidmoos ein Rückzugsgebiet und so wurde schon im Jahr darauf das Weidmoos als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen und in das "Natura 2000"-Netzwerk aufgenommen.
im Hintergrund der neue Aussichtsturm
Nur ein winziger Teil des Hochmoors blieb erhalten, den Rest verwandelte durch den Eingriff des Menschen in eine Landschaft aus Tümpeln, Schilf- und Buschflächen. Dazwischen erobert schon der Wald mit vorwiegend Kiefern und Birken das ehemalige Abbaugebiet.
Entlang der Wege sieht man noch die Schienen, auf denen der Torf bzw. die Torfziegel abtranportiert wurden. Leider habe ich es verabsäumt, die Schienen und den imposanten "Torfwender", ein riesiges Arbeitsgerät, das beim maschinellen Torfabbau verwendet wurde, zu fotografieren. Vielmehr hat mir an diesem sonnigen Tag das Weiß des Schnees und der Birkenstämme, das Blau des Himmels und das leuchtende Gold von Schilf und Gräsern gefallen.
Mit dem Ende des Torfabbaus im Jahr 2000 fanden schnell viele in Europa seltene Vogelarten im Weidmoos ein Rückzugsgebiet und so wurde schon im Jahr darauf das Weidmoos als EU-Vogelschutzgebiet ausgewiesen und in das "Natura 2000"-Netzwerk aufgenommen.
Durch die schweren Eingriffe des Menschen in das sensible Ökosystem wurde das ehemalige Moor großteils entwässert. Es bedarf radikaler Maßnahmen, um das Moorgebiet vor Verwaldung und gänzlicher Austrocknung zu bewahren. Im Rahmen eines LIFE-Projektes werden die alten Entwässerungsgräben geschlossen und eine große Anzahl Dämme errichtet, um das Wasser wieder im alten Moorgebiet zu halten und die Lebensräume - Wasser- und Feuchtflächen, Schilfbestände, Gebüsch, Freiflächen u.a. - der inzwischen hier lebenden Vogelarten zu erhalten.
Die Anzahl der stehenden Gewässer soll weiter erhöht werden, um auch einer ganzen Reihe von Wasservögeln ideale Lebensbedingungen zu schaffen.
Ich werde im Weidmoos sicher noch oft auf einen Spaziergang vorbeischauen, wenn ich meine Familie besuche. Sicher ist es spannend, mit viel Zeit und Ruhe im Gepäck hier im Frühling einmal dem Treiben der unzähligen Vogelarten zuzuschauen.
Für Besucher des Innviertels (OÖ) oder der Stadt Salzburg zu jeder Jahreszeitein lohnenswerter Ausflug: Vogelparadies Weidmoos
9 Kommentare:
Wirklich interessant. Es ist halt schade, was Mensch so an Natur zerstoert, nur um den Schaden dann muehevoll wieder rueckgaengig zu machen - soweit es geht halt.
LG, Bek
Mir wäre nie in den Sinn gekommen in Österreich ein Moor zu finden! Solche Landschaften deprimieren mich immer ein bisschen, hat wohl was mit Melancholy zu tun.
Hallo Margit,
siehst du, wie sensibel du mit diesem Thema umgehst. Ich finde, dass der Mensch schon viel zu viel zerstört hat, es gäbe hier bei uns unzählige Beispiele und die Haare sträuben sich einem. Ich war schon an vielen Orten in der Welt unterwegs und ich bin immer wieder entsetzt, was alles vernichtet wurde und wird. Vielleicht auch bin ich deshalb dem Biber gegenüber zu tolerant, es ist halt sein Lebensbereich, aber soviel ich weiß, wird er auch immer wieder umgesiedelt, wenn es denn zuviel wird.
Solche Gebiete, wie du sie hier vorstellst, müssen wir uns erhalten und pflegen. Wir sollten uns nicht scheuen, die Menschen darauf aufmerksam zu machen. Und auch deshalb danke ich dir für diesen Eintrag!
Übrigens auch dir noch ein gutes Jahr 2008, es ist ja noch nicht zu spät! Liebe Grüße, Brigitte
Hallo Birgit
Wie du siehst kommt dein Beitrag gut an, ist ja wirklich erhaltenswert.Jeder kann ein klein wenig etwas dazu tun, wenn ich Erde für die Blumenkisterl kaufe, achte ich darauf dass sie von keinen Moor gestochen ist.
LG Jutta
Das war wirklich eine herrlich unsinnige Idee früher im Herbst die Beete mit Torf abzustreuen, damit es so schön ordentlich für den Winter aussah! Da möchte der Mensch ein kleines Stückchen Natur in seinem Garten haben, und richtet eigentlich nur großen Schaden damit an.
Hoffentlich gelingt das Projektund zumindest ein Teil des Moores kann wieder aktiviert werden!
Liebe Grüße
Silke
Wie schön wieder von dir zu lesen und dann gleich noch diesen interessanten Beitrag. Wäre toll, wenn du als Vergleich auch im Sommer von diesem Vogelparadies Bilder machen könntest. Ich hoffe du bist gut im neuen Jahr "gelandet". Nachträglich noch alle meine besten Wünsche!
Liebe Grüsse, Barbara
Liebe Margit,
Du hast uns auf einen schönen Spaziergang mitgenommen in ein Gelände voller Narben, das trotzdem Grund zur Hoffnung gibt, weil es "Kümmerer" gibt. Hast Du auch herausgebracht, ob dort auch seltene Vögel heimisch sind, oder ob es ein Ruheort für Zugvögel ist?
Ich freue mich schon auf viele weitere interessante Posts 2008 auf Deiner Seite.
LG Wurzerl
@ Lis: In der Ecke von Österreich, aus der ich komme, gibt es einige Moore. Ich bin quasi zwischen den Mooren aufgewachsen.
@ Barbara: Ich habe vor, dort auch im Sommer zu fotografieren und bin schon gespannt auf die weitere Entwicklung des Projekts.
@ Wurzerl: Welche Vögel dort heimisch sind, welche nur Gäste, findest du auf der Website zum Projekt: www.weidmoos.at
Liebe Grüße & ich freu mich über euer Interesse, Margit
Wunderschöne Fotos von dieser Moorlandschaft im Winterkleid. Und einmal hab ich sogar deinen Schatten entdeckt, liebe Margit. ;-)
Ich wünsch dir ein schönes Wochenende.
Ulrike
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