Sonntag, 4. Mai 2008

Ein Blick in den Wald

Bei all der Arbeit im heurigen Frühling habe ich das Erwachen des Gartens viel zu wenig bewusst miterlebt. Während die Narzissen, Hyazinthen, Tulpen, Kaiserkronen und alle die anderen Frühlingsblüher den endgültigen Sieg über den Winter verkündeten, war ich mit meinem persönlichen Frühlingsprojekt beschäftigt.

Nun endlich habe ich wieder die Ruhe für den täglichen Rundgang mit der Kamera durch den Garten, um jede Veränderung wahrzunehmen, jede neue Blüte zu begrüßen und über das Abblühen mancher Arten traurig zu sein.

An Üppigkeit nicht zu überbieten ist derzeit der kleine "Wald" im rückwärtigen Teil des Gartens. Am obigen Foto in der Mitte zu sehen ist das sog. Waldbeet, rechts davon und nicht im Bild das Eibenbeet, das die Grundstücksgrenze bietet. Links noch zu sehen das Baumbeet, mit den drei alten Kiefern, die von Kletterrosen, Clematis und Efeu berankt werden.

Hier ein kleiner Blick nur ins Eibenbeet. Die Hosta Brim Cup musste ich leider in einen Topf verfrachten, da sie wie auch schon im letzten Jahr während des Austriebs so sehr von Schnecken angefressen wurde, dass sie Mühe mit dem Überleben hatte. Die Brunneras blühen immer noch, Athyrium niponicum "Metallicum" hat seine glänzenden Wedel schon entrollt.

Besonders gern mag ich derzeit die riesig gewachsenen Salomonssiegel, von denen sich viele Exemplare in den Beeten um die Bäume herum tummeln.

Rechts im sog. Baumbeet blühen noch ein paar wenige spätblühende Tulpen. Die Hauptblütezeit ist schon vorüber.

Da ich die wieder einmal die Verpackung nicht aufgehoben habe, kenne ich leider nicht den Namen dieser grün-weißen Tulpensorte die sich hier mit dem noch kleinen Perückenstrauch Royal Purple vermählt.

Die Hostas haben zum Großteil schon ihre Blätter entfaltet, nur einige Sorten haben noch Spitzen, die gerade erst am Austreiben sind.

Nun umwandere ich das Waldbeet im Uhrzeigersinn, um einmal einen Blick auf das erst im Vorjahr angelegte Beet zu werfen.

Hier habe ich besonders viel Wert auf Blattschmuckstauden gelegt. Hier (von rechts nach links) zu sehen die Hosta Whirlwind, Heuchera micrantha Palace Purple, Brunnera macrophylla Jack Frost - der Name der linken Hosta fällt mir gerade nicht ein...

Zwischen verschiedenen selbstgezogenen Akeleien schiebt die Hosta Sagae ihre kräftigen Blätter in die Höhe, dahinter eine Taglilie.

Der panaschierte Beinwell wird im Lauf der Monate sehr groß. Was zuviel ist, wird regelmäßig abgerissen und als Mulch auf den Tomatentöpfen verwendet. Auf diese Weise nimmt er nicht zu sehr überhand.

Auch in diesem Beet einige Salomonssiegel, eine Mukdenia, viele Farne und immer wieder Hostas.

An der Spitze des Waldbeets sitzt eine Clematis, die an einem Seil entlang gerade ihren Weg in die alte Scheinzypresse an der hinteren Gartenecke findet. Um's "Eck" geht's wieder weiter mit einer Kombination aus Hosta und Heuchera.

Im Großen und Ganzen bin ich schon recht zufrieden damit, wie sich das Beet entwickelt. Auch wenn es hier und da noch einiges zu verbessern gibt.

Der Maiapfel Podophyllum peltatum blüht zum ersten Mal.

Am rechten Bildrand schieben sich gerade die mächtigen Blätter der Hosta Sum and Substance empor. Am Ende der Austriebsphase überragen ihre Blätter alle anderen Pflanzen in ihrer Umgebung.

Unter der Hosta gedeiht das Geranium phaeum Samobor, das ich eigentlich wegen der schönen Blattmusterung gepflanzt habe. Derzeit aber kann man auch seine zarten, aber dunklen Blüten bewundern.

Einmal noch zwischen Waldbeet und Baumbeet durch, entgegengesetzt zum Ausgangspunkt gelangt man durch zwei Clematisbögen wieder aus dem Waldbereich heraus in den sonnigeren Gartenteil. Einmal noch umgeblickt kann ich mit einer gewissen Befriedigung feststellen, dass sich dieser Gartenteil langsam aber sicher in Richtung Dschungel verwandelt.

21 Kommentare:

Bek hat gesagt…

Ein schoenes Schatteneckchen! Da sieht man, dass man nicht nur in den Sonnenbereichen schoenes pflanzen kann. Bei mir ist es noch recht leer im Schatten. Schoen langsam wird es aber.
LG, Bek

Barbara hat gesagt…

Grossartig, wie du ganz gezielt geplant und gepflanzt hast. Und das scheint dir Recht zu geben, denn dein "Wald" ist wirklich zum gepflegten und mit Pflanzen interessant bestückten Waldgarten geworden. Einfach schön! Meine roter, schon recht grosser Perückenstrauch hat mir aus unerklärlichen Gründen (vielleicht Mäuse) diesen Frühling nicht ausgetrieben. Noch warte ich und hoffe, nachdem ich ihn zurückgestutzt habe. Dein Maiapfel ist wunderschön und mir unbekannt! Auf deinem alten Waldpost hast du auch Rosen an die Kiefern gepflanzt. Wie gedeihen sie dort? Haben sie genug Licht, oder stehen sie am Eingang zum Schattengarten? Uebrigens, ich danke dir für deine netten Worte in meinem letzten post! Herzliche Grüsse und eine gute Woche,
Barbara

Fuchsienrot hat gesagt…

Guten Morgen Margit,
dein Garten muß ja wirklich sehr groß sein!
Wunderschön ist dein kleiner Wald mit seiner üppigen Bepflanzung. Schattenbereiche haben ihren ganz besonderen Reiz und es gibt so tolle Pflanzen dafür, wie du hier eindrucksvoll zeigst. Der Aufenthalt an einem heißen Hochsommertag in deinem kleinen Wald muß richtig erholend sein. Die Hosta liebe ich wie wohl fast alle Blogger auch sehr, habe aber leider wenig Schattenplätze. Die meisten sind in Kübel gepflanzt.
LG und eine schöne Woche
Angelika

Anonym hat gesagt…

Sehr idyllisch - dein Djungel, liebe Margit! Wie man in deinem "Wald"-Beitrag sehen kann, sind bei den Schlingpflanzen an den Baumstämmen demnächst ja auch noch wunderhübsche Blüten zu erwarten.
An diesem Ort kann man einen heißen Sommer sicher gut überstehen, was?
Sonnige Grüße
Ulrike (die gespannt ist, was du mit deinen kurzen Erbsenreihen anfangen wirst ...) ;-)

Anonym hat gesagt…

... ach ja, und deine weiß-grünen Tulpen sind ja wirklich etwas ganz Besonderes! Toll!

Margit hat gesagt…

@ Angelika: Nein, unser Garten ist leider nicht so groß, wie ich ihn gern hätte - wie gerne hätte ich mehr große Bäume! Unser Grundstück ist ca. 1400 m2, darauf steht das Haus nebst in der Breite angebauter Garage und Werkstatt, also ziemlich viel verbaute Fläche, dazu kommen dann noch die vielen Wege und die gekiesten Drainagestreifen rund um's Haus, die alle für den Garten wegfallen. Die ursprünglichen Hausbesitzer legten nicht viel Wert auf Gartenfläche, sondern auf Beton;)
Für den eigentlichen Garten bleibt ca. die Hälfte der Grundstücksfläche übrig.
Aber ich will mich nicht beklagen, das ist viel mehr als die meisten heutzutage haben!
Liebe Grüße, Margit

Margit hat gesagt…

@ Barbara: Die Rosen gedeihen prächtig und sind schon in sehr luftige Höhen vorgedrungen! Dort oben haben sie auch recht viel Licht. Zudem steht eine Kiefer, die gleich mit zwei Kletterrosen, "New Dawn" und "Laguna", bepflanzt ist, am Rand des "Wald"stückes und hat somit auch Licht an den Füßen.
Liebe Grüße, Margit

Lis vom Lindenhof hat gesagt…

Ein Traumbeet hast du da geschaffen! Da stimmt alles und gefällt mir wirklich sehr gut!
Zu der Tulpe, könnte das Spring Green sein?

LG Lis

Brigitte hat gesagt…

Gerne bin ich dir durch diesen Pflanzenreichtum gefolgt, man wähnt sich ja fast in einem richtigen Wald oder wegen der unterschiedlichen Pflanzen - in einem schönen Park. Da stelle ich es mir sehr schön vor, wenn es heiß ist, dann müsste es doch dort angenehm kühl sein. - Währenddessen liege ich angenehm entspannt vor meinem Tomatenwald, noch im Gästezimmer, aber bald geht es raus! *g*
Eine gute Woche, Brigitte

Ele hat gesagt…

Liebe Margit,
es ist jedes Mal eine große Freude und Bereicherung für mich einen Blick in deinen Garten und auf deine Pflanzenwelt zu werfen.
Es ist alles mit so viel Liebe und auch Wissen arrangiert, ein Gartentraum!
Besonders gut gefällt mir auch dein "kleiner Wald".
Lieben Gruß von Gabriele

Anonym hat gesagt…

Wie sieht das doch schön aus in deinem Garten! Und du bist dabei mit deinen neuen Projekten dem Ganzen wirklich noch die Krone aufzusetzen.
Ich bin begeistert.
Herzliche Grüße
Elke

Jutta hat gesagt…

Liebe Margit
Man sollte diesen Satz nicht in den Mund nehmen, aber ein bisschen sehe ich mich schon leid.
Ein privater Garten ist halt doch viel intimer und er gehört einen alleine. Wie egoistisch ich heute bin.Mir ist bei unseren Garten einfach zu viel Einsicht, aber mein Mann findet gerade das so nett .
Sollte nicht heißen dass ich nicht gerne plaudere mit den Freunden, aber sich manchmal zurückziehen können wäre schön.
Wie liebevoll und romantisch du alles angelegt hast !
Viel Freude in deinen Paradies wünsche ich dir.
LG Jutta

Anonym hat gesagt…

boah, liebe margit,
ich habe deinen blog heut entdeckt.
toll, einfach nur toll...
geschichten, fotos, ideen ..
ich werde als gartenfan auf jeden fall stöbern gehen ...
liebe grüße für heute (und ich komme häufiger ...)
vom ell

Anonym hat gesagt…

I love your photos of the woodland plants. The foliage combinations are fantastic. It is very serene looking.

SchneiderHein hat gesagt…

Liebe Margit,
nachdem ich mich eben wieder sehr schwer tat unsere Bilder für den nächsten Hochwald-Post auszuwählen und das Bearbeiten der Fotos jetzt lieber auf den Abend verschoben habe, ist Dein Wald-Post der krönende Abschluß für diesen Frühsommer-Morgen am PC!
Deine Bilder haben diese wunderschöne lichtdurchflutete Waldstimmung perfekt eingefangen. Und nun zieht es mich gleich noch mehr in den Garten, um dieses Licht real zu erleben.
Ich bin wirklich fasziniert, wie viele schöne Pflanzen und Stauden Du in Deiner kleinen Waldecke inzwischen versammelt hast. Und vorallem, dass Dir die Schnecken anscheinend noch nicht zu sehr die Freude daran verleiden.
Mit Rosen am und im 'Wald' habe ich leider auch in diesem Jahr schon wieder Probleme. An vielen Pflanzen breitet sich wohl wegen der stauenden Hitze schon wieder der Mehltau aus. Da muss ich wohl noch einige Jahre Geduld aufbringen, bis sie trotz dieser Rückschläge luftigere Höhen erreichen. Oder aber ich habe zu anfällige Sorten an den falschen Plätzen untergebracht. Da scheinst Du bei Deiner Rosen-Auswahl zum Glück ein besseres Händchen zu haben!
Ich bin gespannt, wie sich Dein kleiner Waldgarten zukünftig weiterentwickelt. Aber natürlich bin ich auch neurierig auf weitere Fotos von Eurer Garten-Umgestaltung. Da gibt es bestimmt noch viele sehenswerte Details...
Liebe Grüße
Silke

Annie Rose hat gesagt…

Wirklich tolle Anregungen für den Schatten! Ich habe ja bei meiner klitzekleinen Gartenfläche auch viel Schatten, da muß man ein bißchen kreativ sein. Nachdem ich im letzten Jahr auf den Geschmack bei Hostas gekomen bin, freunde ich mich in diesem Jahr mit Farnen an, davon gibt es ja auch genügend.
LG Annie

Sigrun hat gesagt…

Klasse Margit! Seehr schön.
Ich hätt auch gern ein Stück Wald, ich beneide dich darum.
Viele Pflanzen haben wir gemeinsam, auch den großen Beinwell, der sitzt bei mir in der Sonne. Mal sehen, wie er sich dort verhält, er ist nämlich neu.

Al

HaBseligkeiten hat gesagt…

Hallo Margit, ein eigenes Waldviertel im Garten, da kannst Du Dich nach erfolgreicher(wunderschöner Bachlauf) Schufterei herrlich entspannen. Deine Pflanzen harmonieren wunderbar miteinander...und da treff ich ja den panaschierten Beinwell, bis jetzt hab ich ihn noch nirgends gefunden, da muss ich doch schnell nach Austria kommen ;),
sonnige Grüße von Heidi

Susanna hat gesagt…

Du schreibst “Einmal noch umgeblickt kann ich mit einer gewissen Befriedigung feststellen, dass sich dieser Gartenteil langsam aber sicher in Richtung Dschungel verwandelt.“ genau so empfinde ich in meinem Garten. Es freut mich natürlich noch eine „Dschungel Gärtnerin“ in diesem Kreis gefunden zu haben.

Reginas Cottage hat gesagt…

Liebe Margit
Bezaubernd dein Schattenparadies.Die
Kombination Weiße Tulpen und Perücken
strauch einfach genial.
Wünsche dir noch viel Spass in deinem
Gartenparadies Regina

Anonym hat gesagt…

Hallo Margit,
gerne würde ich mal Biene sein und in Deinem Traumparadies von Blüte zu Blüte fliegen und mich berauschen lassen von dieser Vielfalt und Idylle-ein traumhafter Garten.
Interessiert hat mich der panaschierte Beinwell-wo kann ich ihn beziehen???
Gerne bin ich wieder Gast auf Deinem toll Blog
lg Ute